Ulm/Landkreis Der ganz normale Weihnachtswahnsinn: kaum ein Durchkommen auf der Ulmer Hirschstraße, Parkplatznot in Senden. Was genau lockt denn die Kaufwilligen in die Geschäfte? Wir haben uns in einigen Geschäften nach den Trends unterm Christbaum umgehört.
In der Galeria Kaufhof, dem größten Einzelhändler weit und breit, ist es vorwiegend „Kleinelektronik“, die den Umsatz bringt, so Geschäftsführer Thomas Seybold. Digitale Bilderrahmen und Espressomaschinen in vielfältigsten Ausführungen lassen die Kassen klingeln. Der Kunde setze auf Qualität und Markenprodukte, was sich insbesondere in der Spielzeugabteilung auswirke. Steiff, Lego und Playmobil seien hier „die großen Themen“.
Nur einen Steinwurf weiter, bei Sport Sohn, ist es der Absatz von Winterartikeln, der das Herz von Geschäftsführer Christoph Holbein höher schlagen lässt. Insbesondere bei Skiern unterm Gabentisch zeichne sich eine Revolution ab. „Rocker“ heißen die neuen Bretter, die den Sport verändern sollen und bereits enorm viele Fans in der Region gefunden hätten. Eine spezielle Bauweise sorge für leichte Drehungen wie bei „Carvern“, jedoch wesentlich besseren Kantengriff. „Das wird der Standard werden“, sagt Holbein. Der aktuelle „Rekordwinter“ habe die Neuerung noch mehr nach vorne gepuscht. Etwas weniger Körpereinsatz verlangen die Bestseller bei Media Markt, Saturn und Co. Für die Jüngeren stehen die Spielkonsolen der neuesten Generation auf dem Wunschzettel ganz oben: etwa der Move-Motion-Controller für die Playstation oder Kinect für die Xbox 360, so Faruk Begovic, Geschäftsführer des Saturn in Senden. Eine Preisklasse höher ist der Trend zu Dreidimensionalität angesiedelt: 3-D-Fernsehgeräte, 3-D-Brillen, 3-D-Blu-ray-Player hätten sich dieses Jahr durchgesetzt.
Es sind freilich nicht nur die großen Geschäfte, die sich unter fremden Weihnachtsbäumen indirekt ein Plätzchen sichern. Für Spezialisten bleiben Nischen frei. Wie für den Schottland-Spezialisten „Isle of Skye“ in Ulm, der in dieser Jahreszeit so viel Whisky wie nie verkauft, oder etwa die Chocolaterie am Unteren Tor in Weißenhorn. Der Trend: „Es wird viel Wert auf eine individuelle, originelle Verpackung gelegt“, sagt die Inhaberin Angelika Heppner-Schmid. Doch das ändere nichts an der Grundaussage: „Süßes geht immer.“