Ulm Was wünschen sich die Menschen in Ulm und Umgebung, wenn sie das Programm eines Orgelkonzerts selbst bestimmen können? Im Ulmer Münster dürfen die Konzertbesucher dies jährlich zum vierten Advent – und natürlich ist ein solches Wunschkonzert ohne Werke Johann Sebastian Bachs kaum denkbar.
Mit der „Toccata und Fuge“ in d-Moll eröffnete Münsterkantor Friedemann Johannes Wieland gestern Mittag im ungeheizten Münster das Wunschkonzert, zu dem auch Adventliches gehörte, nämlich Bachs Bearbeitung von „Wachet auf, ruft uns die Stimme“. Besinnlich, eher leise und getragen ging es mit den Wünschen des Publikums weiter, die zuvor im Münster eingereicht worden waren – und das dann ausschließlich mit Werken des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Seltener Gehörtes war darunter wie der „Choeur des voix humaines“ des Pariser Saint-Sulpice-Organisten Louis Lefébure-Wély oder Max Regers „Weihnachten“ aus den Sieben Orgelstücken von 1915/16.
Die „Suite gothique“ passte wunderbar ins gotische Münster
Zum Abschluss erfreute Kirchenmusikdirektor Friedemann Johannes Wieland die Zuhörer mit einem Werk, das – obwohl für eine Pariser Kirche geschrieben – wunderbar ins Münster passt, des 1897 verstorbenen französischen Komponisten Leon Boellmanns beliebtestes Werk, die „Suite gothique pour grand orgue“.