Ulm „Ja!“, „Endlich!“, „So schnell!“: Die Banner und Stelen, die am Hauptbahnhof für das umstrittene Großprojekt Stuttgart 21 werben, müssen für Gegner des Bauvorhabens eine ständige Provokation sein. Die Grünen im Ulmer Gemeinderat, die mit ihrer ablehnenden Haltung zu Stuttgart 21 alle anderen Fraktionen gegen sich aufgebracht haben, wollen nun wissen, welche Materialien im Auftrag der Stadt angefertigt wurden und was das Ganze gekostet hat.
In einem Antrag an Oberbürgermeister Ivo Gönner stellen sie außerdem die Frage, aus welchen Haushaltsposten die Ausgaben bezahlt wurden und ob die Bauverwaltung die Fahrkarten für die Teilnehmer der Pro-S 21-Demo am 28. Oktober in Stuttgart organisiert habe.
Da angekündigt worden sei, dass es keine Infoveranstaltungen „Pro Stuttgart 21“ im Infopavillon mehr geben solle, fänden die Grünen es zudem angebracht, die Stelen, die dafür werben, zu entfernen.
Doch nicht nur die Werbung im öffentlichen Raum ist den Grünen ein Dorn im Auge, sondern auch der Umgang mit dem Thema Stuttgart 21 innerhalb der Verwaltung. So sollen in einzelnen Abteilungen Pro-S 21-Buttons verteilt worden sein, und Abteilungsleiter sollen Mitarbeiter aufgefordert haben, diese Buttons anzustecken.
OB Ivo Gönner wollte sich gestern zu dem Thema nicht äußern. Im Januar werde die Anfrage der Grünen schriftlich beantwortet. – Vermutlich ist die Aufregung um das Bahnprojekt bis dahin noch weiter abgeklungen.