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Langenau/Ulm: Baby in Altglascontainer ausgesetzt: Schockierender Fall kommt nun vor Gericht

Langenau/Ulm

Baby in Altglascontainer ausgesetzt: Schockierender Fall kommt nun vor Gericht

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    Eine Mutter aus Langenau soll ihr neugeborenes Baby in einem Glascontainer ausgesetzt haben. Jetzt kommt die Frau vor Gericht.
    Eine Mutter aus Langenau soll ihr neugeborenes Baby in einem Glascontainer ausgesetzt haben. Jetzt kommt die Frau vor Gericht. Foto: Fabian Strauch, dpa (Symbolbild)

    Ein neugeborenes Baby ist im vergangenen Oktober in einem Altglascontainer in Langenau (Alb-Donau-Kreis) entdeckt worden. Gegen die Mutter des Kindes ist Anfang Februar Anklage wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit Aussetzung erhoben worden. Nun wird der Fall, der eine gesamte Region schockieren ließ, vor dem Landgericht Ulm verhandelt. Das Motiv der Tat aber ist weiterhin unklar. 

    Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 38 Jahre alte Frau aus Langenau in der Nacht des 13. auf 14. Oktober zuhause und lediglich mit telefonischer Hilfe einer Hebamme der Neu-Ulmer Donauklinik ein Kind zur Welt gebracht hat. Anschließend soll sie das Baby in ein Bettlaken gewickelt in einem Altglascontainer in Langenau abgelegt haben.

    Im Glascontainer ausgesetztes Baby hätte die Nacht nicht überlebt

    Der Mutter sei bewusst gewesen, dass das Neugeborene in der kühlen Herbstnacht schnell auskühlen und erfrieren würde. Zu einer entsprechenden medizinischen Einschätzung sei der behandelnde Kinderarzt der Kinderintensivstation der Ulmer Kinderklinik gekommen: Der Säugling hätte demnach die Nacht in dem Glascontainer nicht überlebt. 

    Andreas Bichert hatte das Baby nachts gegen 2 Uhr aus dem Glascontainer herausgeholt, er wurde dafür von der Ulmer Polizei geehrt. Bichert war in jener Nacht zu Fuß auf dem Nachhauseweg. Als er an dem Container vorbeikam, meinte er, in der Nähe ein weinendes Baby zu hören. Erst ging er weiter, zuhause ließ ihn der Gedanke aber nicht los und kehrte zurück.

    Mutter des Kindes aus Langenau sitzt quasi seit der Geburt in Untersuchungshaft

    Die Mutter des inzwischen gut 21 Wochen alten Kindes ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht vorbestraft. Sie räume die Tat weitgehend ein, hieß es. Auch, dass sie die Mutter des Babys ist, bestreite sie nicht. Auf die 38-Jährige waren die Ermittler über den Anruf bei der Hebamme gekommen. Sie wurde noch am 14. Oktober festgenommen und sitzt seit der Tat in Untersuchungshaft.

    Zu einem möglichen Motiv machte die Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung keine Angaben. "Vor Gericht wird zu klären sein, aus welchen Beweggründen heraus die Frau gehandelt hat", heißt es darin. Auch die Verteidigerin der Mutter, Rechtsanwältin Corinna Nagel, kann zum Motiv nach wie vor keine näheren Angaben machen. "Der Fall ist noch im Werden", sagte sie am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion. Offen sei demnach auch, ob und wenn ja, inwiefern sich ihre Mandantin vor Gericht zum Fall äußern wird. 

    Prozess im Fall des ausgesetzten Babys beginnt am Dienstag, 19. März, am Landgericht Ulm

    Der Prozess am Landgericht Ulm beginnt am Dienstag, 19. März, um 8.30 Uhr. Insgesamt 19 Zeugen und ein Sachverständiger sind geladen. Vier weitere Termine sind angesetzt. Zu allen ist zudem ein psychiatrischer Sachver-ständiger geladen – ausgenommen dem Termin am 30. April. An diesem Tag wird voraussichtlich das Urteil fallen. Den Vorsitz der Kammer führt Vorsitzender Richter am Landgericht Wolfgang Tresenreiter, richterliche Beisitzerinnen sind Richterin am Landgericht Hanna Eckert und Richterin am Landgericht Julia Kühn. (AZ/krom)

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