Zufällig kam ein Zeuge vorbei und hörte es wohl schreien: Ein neugeborenes Baby ist in Langenau in einem Glascontainer ausgesetzt worden. Verantwortlich dafür ist offenbar die eigene Mutter. Eine 38-Jährige aus dem nordöstlichen Alb-Donau-Kreis gilt als dringend tatverdächtig, sie sitzt seit Sonntag in Untersuchungshaft. Der Fall schockiert. Auf Anfrage unserer Redaktion äußert sich nun Langenaus Bürgermeister Daniel Salemi dazu.
"Dieser Vorfall bewegt mich sehr und wir sind froh, dass es dem Kind gut geht", teilt er schriftlich mit. Laut Polizei ist das Baby unterkühlt gewesen. Körperlich aber scheint es weitestgehend unversehrt geblieben zu sein. Wenngleich die Ermittler davon ausgehen, dass es die Nacht nicht überlebt hätte, wäre es nicht zufällig entdeckt worden. Zur mutmaßlichen Tat, dem Hergang oder möglichen Hintergründe kann Bürgermeister nicht viel sagen. Der Stadtverwaltung würden nur die Informationen vorliegen, die Polizei und Staatsanwaltschaft bereits veröffentlicht haben.
Baby in Glascontainer entdeckt: Menschen in Langenau sind "sehr betroffen"
Die Stadt steht nach dem Fund am frühen Samstagmorgen gegen 2 Uhr unter Schock. Doch es macht offenbar auch eine Art der Erleichterung breit. "Was ich höre und wahrnehme ist, dass die Bürgerinnen und Bürger sehr betroffen sind. Gleichzeitig sind die Menschen dankbar, dass das Kind glücklicherweise gefunden wurde und wohlauf ist", so Bürgermeister Salemi weiter.
Schwangeren und Müttern stehe in der Stadt mit seinen rund 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner sowie im gesamten Alb-Donau-Kreis "ein umfangreiches und gut durchdachtes Angebot an Unterstützungsleistungen bzw. -möglichkeiten" zur Verfügung. Eine wichtige Rolle spiele dabei der Landkreis, nicht nur als zuständige Behörde sondern auch als verantwortlicher Träger des Sozial- und Jugendamtes. Doch auch jenseits dieser offiziellen Strukturen gebe es eine Vielzahl von Einrichtungen und Initiativen, die Unterstützung leisten.
Neben den seelsorgerischen Diensten der Kirchengemeinden gebe es in Langenau noch weitere Angebote, dazu zählen die Interdisziplinäre Frühförderstelle für Kinder der St. Elisabeth-Stiftung, ebenso die Psychologische Beratungsstelle der Diakonie Ulm, das Mehrgenerationenhaus sowie die Kooperation mit der Familienbildungsstätte Ulm. "Insgesamt bietet Langenau damit ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Netz an Unterstützungsangeboten zum Wohle von Müttern und Familien in allen Lebensphasen", heißt es.