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Landkreis Neu-Ulm: Zieht eine breite Straße mehr Lastwagen an?

Landkreis Neu-Ulm

Zieht eine breite Straße mehr Lastwagen an?

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    Die Strecke zwischen Vöhringen und Emershofen soll saniert werden, denn sie ist marode. Doch eine Verbreiterung könnte Probleme schaffen.
    Die Strecke zwischen Vöhringen und Emershofen soll saniert werden, denn sie ist marode. Doch eine Verbreiterung könnte Probleme schaffen. Foto: Symbolfoto: Thomas Heckmann

    Straßen müssen erhalten werden, dafür gibt der Landkreis viel Geld aus. Doch manchmal darf es auch eine Nummer kleiner sein, wie sich an einer Debatte über das relativ kurze Stück von der Autobahnanschlussstelle Vöhringen nach Emershofen zeigte.

    Mit so vielen Widerworten hatte Lukas Schäfer offenbar nicht gerechnet. Er ist im Staatlichen Bauamt Krumbach zuständig für die Straßen im Landkreis Neu-Ulm. Im Kreis-Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr versuchte er die Mitglieder des Gremiums davon zu überzeugen, dass dieses 1,6 Kilometer lange Straßenstück saniert und verbreitert werden müsse. Es sei nicht einfach damit getan, nur die ohnehin zu dünne Asphaltdecke zu erneuern, vielmehr müsse dort gründlicher gebaut werden. Die Frostschutz-Kiesschicht genüge nicht und auch die Breite von 6,60 Metern reiche nicht aus. Sie solle künftig sieben Meter betragen. All das hätte seinen Preis: 2,6 Millionen würde das Vorhaben kosten. Die Hälfte davon müsste der Landkreis tragen und deshalb den Ausbau in sein Investitionsprogramm aufnehmen.

    Widerworte gegen den Straßenausbau

    Allerdings erntete Schäfer fast ausschließlich Widerworte. So argumentierte etwa der Illertisser Bürgermeister Jürgen Eisen (CSU), dass es zwar reiche, die ramponierte Asphaltdecke zu erneuern, aber die Straße solle keinesfalls verbreitert werden. Das ziehe nur Verkehr an. Im Blick hat er dabei vor allem die Lastwagen-geplagten Tiefenbacher, die darüber schon seit vielen Jahren klagen.

    Auch andere Ausschussmitglieder stießen in das gleiche Horn, etwa der Grüne Franz Schmid und der Sozialdemokrat Ludwig Daikeler. Günter Gillich (FDP) sah „keine Notwendigkeit für einen Neubau“, die Breite reiche aus, zudem sei die Strecke kein Unfallschwerpunkt. Bauamts-Mann Schäfer beteuerte, ein gründlicher Ausbau sei wegen der massiven Straßenschäden angezeigt, eine Verbreiterung sei ebenso notwendig, „damit die Lastwagen nicht immer aufs Bankett kommen“. Außerdem gebe es keine Zuschüsse, wenn die Straße mit einer zu geringen Breite ausgebaut würde. Der Ausschuss stimmte schließlich einer Sanierung zu, doch im Sitzungsprotokoll wurde ausdrücklich vermerkt: Das Gremium wünsche nicht unbedingt eine Verbreiterung.

    Das Fußgänger-Problem in Vöhringen

    Ein schwieriger Fall ist das Thema Fußgänger-Querung über die breite Rue de Vizille in Vöhringen. Bedarf bestünde im Bereich der Richard-Wagner-Straße und der Mittelstraße. Wie der Vertreter der Krumbacher Behörde dem Ausschuss erläuterte, gibt es an beiden Stellen Umsetzungsprobleme. An der Mittelstraße wäre eine Querungshilfe möglich, wenn die Lärmschutzwand versetzt würde. Das triebe den Preis nach oben. 330000 Euro würde die Querung kosten. Vöhringens neuer Bürgermeister Michael Neher (CSU) beteuerte, der Wunsch nach einer Querungshilfe sei sehr groß. Er würde eine Ampelanlage begrüßen. Dafür sprach sich auch Ludwig Daikeler aus. Eine Querungshilfe für über 300000 Euro allerdings sei viel zu teuer. Gerade im Bereich der

    Als Grundlage für weitere Maßnahmen müssten sogenannte Querungszahlen erhoben werden, was in absehbarer Zeit auch passieren soll. Um festzustellen, wie viele Menschen an einer bestimmten Stelle tatsächlich über die Straße wollen schlug Alexander Engelhard (CSU) vor, für einen bestimmten Zeitraum, eine Behelfsampel aufzustellen und zu zählen, wie intensiv sie genutzt wird.

    Kreisstraße nach Weißenhorn wird heuer nicht ausgebaut

    Nicht mehr ausgebaut werden kann heuer die Kreisstraße NU14 zwischen Vöhringen und Weißenhorn. Das hat unterschiedliche Gründe. Zunächst fehlte im Frühjahr der Zuschussbescheid der Regierung von Schwaben. Dann mussten wegen der Corona-Pandemie andere Bauprojekte geschoben werden – und die Regierung nahm doch noch die NU14 in ihr Förderprogramm auf. Allerdings fiel die Entscheidung zu spät für das Krumbacher Amt. Eine Umsetzung in diesem Jahr sei nicht mehr möglich. Jetzt soll das Projekt im Frühjahr 2021 angegangen werden. Zu dem Vorhaben gehört auch eine Ampelanlage an der Einmündung der Daimlerstraße ins Gewerbegebiet. Unklar ist noch, ob der Kreisverkehr am

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