Kaum hat das neue Jahr begonnen, startet wieder die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder, die Sternsinger-Aktion. Wäre da nicht das Coronavirus, würden in allen teilnehmenden Pfarreien wieder Mädchen und Buben, die als Heilige Drei Könige verkleidet sind, von Haus zu Haus gehen. Sie würden am Eingang klingeln, ihren Spruch oder ihr Lied vortragen und mit geweihter Kreide den Segensspruch "20*C+M+B+22" (Abkürzung für "Christus mansionem benedicat" - Christus segne dieses Haus) an die Tür schreiben. Doch wegen der Pandemie wird es die bekannte Routine auch heuer so nicht geben. Wie gehen die Pfarreien damit um? Was ist geplant?
In einer Pressemitteilung, die das Bistum Augsburg bereits am 16. Dezember veröffentlicht hat, heißt es: "Mit Maske, einer Sternlänge Abstand, einer kontaktlosen Spendenübergabe und reichlich Desinfektionsmittel im Gepäck werden die Jungen und Mädchen den Segen zu den Menschen bringen und für benachteiligte Kinder in aller Welt sammeln." Die Durchführung der Aktion wäre demnach also möglich. Doch auch Alternativen sind erwünscht, heißt es weiter. Denn die Corona-Lage ist angespannt.
Die Sternsinger dürfen die Häuser nicht betreten und müssen Maske tragen
Das entsprechende Hygienekonzept des Bistums für die Durchführung der Aktion steht unter dem Vorbehalt, dass das Infektionsgeschehen die traditionellen Hausbesuche der Sternsinger Anfang des Jahres überhaupt noch zulässt und beinhaltet auch eine ganze Reihe von Vorgaben. So gilt etwa für die Beteiligten prinzipiell die 3G-Regel. Eine Sternsingergruppe mit höchstens fünf Personen darf maximal aus zwei unterschiedlichen Haushalten bestehen. Abstandsregeln sowie Maskenpflicht gelten bei jedem Hausbesuch. Wobei die Häuser nicht betreten werden dürfen. Einmalhandschuhe müssen beim Klingeln getragen werden oder es soll kontaktlos, beispielsweise mit einem Bleistift, geklingelt werden. Zu jeder Gruppe gehört eine mindestens 16 Jahre alte Begleitperson. Nur diese darf Spenden - ohne direkten Kontakt - entgegennehmen.
So standen die einzelnen Pfarreien und die Organisierenden abermals vor der Herausforderung, die Aktion in Verbindung mit den Corona-Vorgaben und ohne richtige Planungssicherheit vorzubereiten. Die Pfarreien der katholischen Pfarreiengemeinschaft Nersingen gehen teilweise unterschiedlich damit um. In Straß und in Fahlheim werden rund um den Dreikönigstag Sternsingergruppen unterwegs sein, heißt es auf der Homepage der
In Osterberg sollen tatsächlich Buben und Mädchen von Haus zu Haus ziehen
"Coronabedingt haben wir entschieden, dass die Kinder dieses Jahr nicht von Haus zu Haus laufen", sagt
Pfaffenhofens
Pfarrer Pater
Jonas Schreyer
. Stattdessen läuft die Sternsinger-Aktion dieses Jahr kontaktlos ab. Dazu werden rund um den drei Königstag Kuverts verteilt. Darin befinden sich eine Karte mit dem
Segensspruch
und ein Foto der Sternsingerinnen und
Sternsinger
, ein Aufkleber mit dem
Segensspruch
"20*C+M+B+22", der anstelle des Kreide-Schriftzugs über die Tür geklebt werden kann, und ein Spendenbogen.
Die Aktion Sternsinger
Die Sternsingeraktion wird auch „Dreikönigssingen“ genannt. Träger sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,19 Milliarden Euro wurden seither gesammelt, mehr als 75 600 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt.
Bei der Aktion zum Jahresbeginn 2022 hatten die Mädchen und Jungen aus über 10 000 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 38 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln werden weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration gefördert. (zisc)
Auch in Senden werden dieses Jahr keine Sternsingerinnen und Sternsinger durch die Straßen ziehen. Wie schon 2021 werden in einem Gottesdienst in St. Josef am 6. Januar die Aufkleber mit dem Segensspruch für den Türrahmen gesegnet. Diese können sich die Besucherinnen und Besucher dann mitnehmen.
In den Pfarreien der katholischen Pfarreiengemeinschaft Neu-Ulm sollen die Sternsingerinnen und Sternsinger, sagt Pastoralassistentin Claudia Lamprecht, rund um den Dreikönigstag durch die Ortsteile laufen. In der Stadtmitte von
Bei der Dreikönigsaktion 2021 kamen in der Diözese Augsburg mehr als zwei Millionen Euro zusammen
Die Sternsinger-Aktion ist die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit. Seit 1959 ist das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" Träger der Aktion, seit 1961 gemeinsam mit dem Bund der deutschen katholischen Jugend. Laut seiner Internetseite wurden seitdem insgesamt knapp 1,2 Milliarden Euro gesammelt und mehr als 75.000 Projekte gefördert. Jährlich wird mit den Spendengeldern Not leidenden Kindern in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa geholfen. Unterstützt werden Projekte in den Bereichen Pastoral, Bildung, Gesundheit, Ernährung, soziale Integration, Nothilfe und Kindesschutz. An der letzten Dreikönigsaktion 2021 beteiligten sich Mädchen und Jungen aus 842 Pfarreien der Diözese Augsburg. Durch ihr Engagement konnten mehr als zwei Millionen Euro gesammelt werden.
Insgesamt erbrachte die Sternsinger-Aktion 2021 - trotz Corona - mehr als 38 Millionen Euro. Das sind 78 Prozent des Ergebnisses aus dem Vorjahr 2020. Die inzwischen 64. Sternsinger-Aktion rückt diesmal das Thema "Gesund werden - gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit" in den Fokus. "In dieser schwierigen Zeit ist die Aktion Sternsingen auf Ihre Spenden besonders angewiesen", schreibt der Pfarrgemeinderat Betlinshausen im Mitteilungsblatt. Auf ihren Internetseiten und in den Gemeindeblättern informieren die einzelnen Pfarreien über den geplanten Ablauf der Aktion in den jeweiligen Orten.