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Landkreis Neu-Ulm: Randale am Ludwigsfelder See: Wasserwacht wird beschimpft und angepöbelt

Landkreis Neu-Ulm

Randale am Ludwigsfelder See: Wasserwacht wird beschimpft und angepöbelt

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    Das Verhalten so mancher Badegäste am Ludwigsfelder See ist der Wasserwacht Neu-Ulm ein Dorn im Auge.
    Das Verhalten so mancher Badegäste am Ludwigsfelder See ist der Wasserwacht Neu-Ulm ein Dorn im Auge. Foto: Helmut Graf

    Der vergangene Sonntag war womöglich der heißeste Tag des Jahres. Viele suchten daher den Weg ins kühle Nass. An den Badestellen in der Region war entsprechend viel los. Die Folge dessen: Einsatzkräfte der Wasserrettung hatten einiges zu tun. Dabei ging es aber nicht nur um Notfälle. Ein Dorn im Auge ist den Retterinnen und Rettern das teils uneinsichtige Verhalten von so manchem Badegast. Im Fokus ist hier dieses Mal vor allem der Ludwigsfelder See. 

    Es scheint in dieser Bade-Saison kein Wochenende zu vergehen, an dem die Wasserwacht Neu-Ulm nicht von Einsätzen an den Seen in der Region berichten muss. So auch dieses Mal. Bei Facebook heißt es zur Bilanz der vergangenen Tage: "Die hohen Temperaturen an diesem Wochenende stiegen leider so manchem Badegast zu Kopf…"

    Am Ludwigsfelder See sollen Badegäste den Steg untergehen lassen haben. Als die Wasserwacht ihn räumen will, kommt es zu Beleidigungen.
    Am Ludwigsfelder See sollen Badegäste den Steg untergehen lassen haben. Als die Wasserwacht ihn räumen will, kommt es zu Beleidigungen. Foto: Helmut Graf

    Einsatz am See in Elchingen: Onkel rettet jungen Mann aus dem Wasser

    Los ging es mit dem Eingreifen der Einsatzkräfte bereits am Samstag am Pfuhler Baggersee, als bei jemandem nach einem missglückten Salto von einem Badefloß eine Kopfplatzwunde versorgt werden musste. Deutlich mehr zu tun gab es aber am Sonntag. Im Zusammenhang mit "Kreislaufproblemen" waren die ehrenamtlichen Retterinnen und Retter in Senden und Ludwigsfeld gefragt. In Filzingen wurde die Wachmannschaft, vom See weg, zu einem Einsatz in einen privaten Haushalt gerufen, weil der eigentliche Rettungsdienst länger dorthin gebraucht hätte. Am Naherholungssee Elchingen war ein junger Mann nach Problemen von seinem Onkel aus dem Wasser gerettet und anschließend von der Wasserwacht betreut worden. Der Rettungsdienst musste ihn nicht mitnehmen. 

    Überschattet aber wurden diese Ereignisse von Vorfällen am Ludwigsfelder See. Dort musste sich die Wachgruppe "erneut bepöbeln und beschimpfen lassen". Badegäste hätten sich einen Spaß daraus gemacht, das Badefloß und den Steg zu versenken. "Das kann ausarten", sagt Helmut Graf, der Sprecher der Wasserwacht Neu-Ulm, der selbst vor Ort war. "Da kannst schreien wie ein Ochs, das juckt die nicht." Sollte jemand bei einer solchen Situation ins Wasser fliegen, der nicht ausreichend schwimmen kann, sei das schwer zu erkennen. "Und meistens sind genau das die Leute, die des Schwimmens nicht mächtig sind." 

    "Vandalismus" am Ludiwgsfelder See: Floß und Steg unter Wasser

    Zeitweise sei das Floß und der Steg daher geräumt worden. Dabei hätten sich die Wasserwachtler "viele Beschimpfungen und Drohungen anhören müssen". Die Masse an Menschen habe an den Schwimminseln wohl auch Spuren hinterlassen. Die Rede ist von "Vandalismus". Wenngleich sich die Ausmaße wohl in Grenzen halten. Eine Leiter an einem Badefloß sei zum Teil aus der Verankerung gerissen worden und müsse nun repariert werden, heißt es. Die Polizei sei jedoch nicht informiert worden.

    Ein nicht neues, aber offensichtlich trotz allem immer wiederkehrendes Problem: zugestellte Rettungswege. In Pfuhl soll der Parkplatzbereich "komplett zu" gewesen sein, berichtet Graf. Der erst kürzlich neu geschaffte zweite Rettungsweg sei hingegen frei gewesen. Auch in Ludwigsfeld sollen zumindest die Zufahrtswege nicht zugeparkt gewesen sein. Jedoch hätten sich dort Badegäste auf der Liegewiese so niedergelassen, dass ein schnelles Wegfahren im Notfall auch hier nicht problemlos möglich gewesen wäre. 

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