Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Neu-Ulm: Mehr als 100 Glatteis-Unfälle im Raum Ulm: Die Bilanz von Polizei, Leitstelle und Kliniken

Landkreis Neu-Ulm

Mehr als 100 Glatteis-Unfälle im Raum Ulm: Die Bilanz von Polizei, Leitstelle und Kliniken

    • |
    • |
    Eine Eisschicht hat ein Kopfsteinpflaster überzogen. Glätte hat am frühen Mittwochmorgen zu zahlreichen Unfällen geführt.
    Eine Eisschicht hat ein Kopfsteinpflaster überzogen. Glätte hat am frühen Mittwochmorgen zu zahlreichen Unfällen geführt. Foto: Alexander Wolf, dpa (Symbolbild)

    In Kindergärten, Schulen und an den Arbeitsplätzen in Ulm und im Landkreis Neu-Ulm dürfte es an diesem Mittwochmorgen womöglich kein anderes Thema gegeben haben: Auf den Straßen sowie Rad- und Gehwegen war es furchtbar glatt. Auf so manchen Fernstraßen in Bayern ging zeitweise gar nichts mehr. Wie schlimm hat es die Region rund um Ulm und den Landkreis Neu-Ulm getroffen? Wir haben bei Polizei, Krankenhäusern und der Leitstelle in Krumbach nachgefragt.

    Das für den Kreis Neu-Ulm zuständige Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnete seit circa 7.30 Uhr eine „Unfallmehrung“, wie ein Sprecher am Morgen mitteilte. Seit Dienstagabend hätten sich aufgrund der Witterung zwölf Unfälle im Zuständigkeitsbereich zwischen Donau und Bodensee ereignet. Im Landkreis Neu-Ulm aber war es „relativ ruhig“, so der Polizeisprecher. Besonders betroffen war die A96 bei Buchloe. Dort kam es zu gleich mehreren Unfällen. Ursächlich soll dort aber weniger die gefrierende Nässe auf der Straße gewesen sein, sondern der einsetzende Schneefall.

    Unfall in Neu-Ulm: Schneepflug kracht gegen geparktes Auto

    Ein Unfall in Neu-Ulm hatte es sich am Mittwochmorgen ereignet, der nur bedingt mit den Witterungen in Verbindung stand: Ein Schneepflug war in der Memelstraße gegen ein geparktes Auto gefahren. Laut Polizeisprecher sei nicht die glatte Fahrbahn die Ursache für den Zusammenstoß gewesen. Der Fahrer des Schneepfluges sei vielmehr zu nah am Auto vorbeigefahren. Verletzt wurde niemand, die Schadenshöhe war noch nicht bekannt.

    Rund 120 Unfälle haben sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm am Mittwochmorgen ereignet. Neben der Stadt Ulm und dem Alb-Donau-Kreis sind das noch die Landkreise Biberach, Heidenheim und Göppingen. Der Schwerpunkt der Einsätze sei im Filstal gewesen. Für den Raum Ulm war die Lage „überschaubar“. Etwa zehn Unfälle wurden registriert. So stürzte um 5.50 Uhr ein Radfahrer in der Sedelhofgasse. Er kam mit leichten Verletzungen in eine Klinik. Um 7.23 Uhr rutschte ein Streufahrzeug gegen einen Streifenwagen.

    Leitstelle in Krumbach verzeichnet „erhöhtes“ Einsatzaufkommen

    Bei der Integrierten Leitstelle Donau/IIler in Krumbach sprach der stellvertretende Leitstellenleiter am Mittwochmorgen zunächst von einem „erhöhten“ Einsatzaufkommen. Wenn auch „nicht übermäßig“, so Stephan Riethmüller gegen 9.30 Uhr. Am Nachmittag relativiert er seine Aussagen: „Wir hatten nicht so viel zu tun wie ursprünglich vermutet.“ Lediglich zwei Verkehrsunfälle aufgrund von Glatteis hätten sie verzeichnet. Einer davon in Pfaffenhofen. Eine Person wurde dabei leicht verletzt. Der andere Unfall ereignete sich auf der A96 bei Mindelheim. Dort sei lediglich Blechschaden zu beklagen gewesen.

    Zur Situation in den Klinken teilte eine Sprecherin der Kreisspitalstiftung Weißenhorn am späten Vormittag mit: „Die Lage in den Notaufnahmen war und ist noch angespannt und für das Personal fordernd, kann jedoch gemeistert werden.“ Das Glatteis habe ein erhöhtes Unfallgeschehen nach sich gezogen, so dass ein vermehrtes Aufkommen von Patientinnen und Patienten zu verzeichnen war. Die Menschen seien sowohl eigenständig als auch mit dem Rettungsdienst in die Notaufnahme gekommen. Vor allem Brüche hätten die Personen erlitten, darunter auch einige schwerwiegendere.

    Auch am Universitätsklinikum Ulm werden in der Notaufnahme am Mittwoch „deutlich mehr Vorfälle als sonst“ behandelt, wie eine Klinik-Sprecherin mitteilt. Bis zum Vormittag seien es 31 Patientinnen und Patienten, die nach Stürzen und Verkehrsunfällen in die Uniklinik gekommen waren. Von Brüchen bis Schürfwunden sei alles Mögliche dabei gewesen. Ob jeweils Glatteis ursächlich war, sei unklar. Der Großteil davon aber sei darauf zurückzuführen, hieß es.

    Deutscher Wetterdienst warnt vor Glatteis: Alle sollen achtsam sein

    Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge kann es im Süden und anderen Regionen Deutschlands zu Glatteis kommen. Grund dafür ist eine Warmfront, die Regen und Sprühregen mit sich bringt. Fällt dieser auf kalte Böden, kann er gefrieren und eine Glatteisschicht bilden. 

    Fußgänger sowie Auto- und Fahrradfahrer sollten demnach achtsam sein und nicht notwendige Aufenthalte im Freien gegebenenfalls vermieden werden. Es könne zu Straßensperrungen und erheblichen Beeinträchtigungen kommen. Im Tagesverlauf rechnete der Wetterdienst zuletzt mit einer Entspannung. (mit dpa)

    Anmerkung der Redaktion: Wir aktualisieren den Artikel, sobald wir neue Informationen haben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden