Mit fast einem Meter Spannweite und 46 Zentimetern Höhe gehört die Saatkrähe in unseren Breiten zu den größten Vögeln. Sie frisst von Grünzeug über Kleintiere bis hin zu verarbeiteten Lebensmitteln ziemlich alles und ist ein ausgesprochen geselliges Wesen. Wenn Saatkrähen am Abend auf hohen Bäumen in ihren Kolonien zusammenkommen, ist das Geschrei groß. Angeblich soll man anhand der Laute „kah“, krah“, „kräh“, und „rrrah“ die Gemütsverfassung der Tiere aus der Familie der Rabenvögel erkennen können. Die Gemütsverfassung der Gattung Homo sapiens jedenfalls leidet im Landkreis Neu-Ulm unter den schillernd schwarzen Tieren. Denn Saatkrähen haben sich Städte als Lebensmittelpunkt ausgesucht. Dort nisten und brüten sie in hohen Bäumen, koten über den Nestrand – auf Menschen, Fahrzeuge und Fußwege – und machen ab Sonnenaufgang Radau. Im Sommer also schon vor 5 Uhr. Die Anwohner der Schwabenstraße in Neu-Ulm sagen, Lärm und Dreck seien unerträglich, der Schulweg sei „mit Kot tapeziert“, Autos würden durch die Hinterlassenschaften zerstört. Ein Online-Petition läuft. Doch die Sache ist kompliziert.
Landkreis Neu-Ulm
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