Man sitzt, man wartet, man hofft, man wünscht. So ist das als Taxiunternehmer, sagt der 31-jährige Emre Celik aus Neu-Ulm. Er klingt angekratzt und müde. Celik ist zwar Mitglied bei den "Donau-Taxen", einer Genossenschaft mit 18 Mitgliedern, aber er ist sein eigener Chef. Das heißt: Er muss jeden Tag aufs Neue schauen, was der Tag bringt. Kein Mindestlohn, keine Sicherheiten und immer auf Achse. Celik fährt frühmorgens, spätnachmittags und nachts um drei. Celik fährt an Weihnachten und an Sonntagen. Celik fährt immer, wenn es was zu fahren gibt. Und wenn es nichts zu fahren gibt, dann wartet er. "Das Einzige, was ich vom privaten Leben habe, ist, wenn ich nach Hause gehe, um zu schlafen", erzählt der Taxifahrer im Gespräch. Rosig ist sein Verdienst nicht. Er bräuchte eigentlich höhere Taxipreise, aber er fürchtet, dass es dann noch weniger Kunden werden. Damit steht er sinnbildlich für die Taxibranche aus der Region. Verändern kann er fast nichts. Es drückt an verschiedenen Stellen.
Landkreis Neu-Ulm