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Landkreis Neu-Ulm: Franz Schmid zieht in den Landtag – wofür steht der AfD-Politiker?

Landkreis Neu-Ulm

Franz Schmid zieht in den Landtag – wofür steht der AfD-Politiker?

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    Künftig sitzt Franz Schmid (AfD) im Landtag.
    Künftig sitzt Franz Schmid (AfD) im Landtag. Foto: Alexander Kaya

    Bei der vorletzten Landtagswahl in Bayern durfte Franz Schmid noch nicht mal wählen. Künftig sitzt der 23-Jährige selbst im Landtag und bestimmt über die Geschicke des Freistaats mit. Wer ist der Mann aus Babenhausen, der in der AfD eine rasante Karriere gemacht hat und nun mit dem drittstärksten Ergebnis seiner Partei in Schwaben ins Maximilianeum zieht? 

    Franz Schmid holt die drittmeisten Stimmen der AfD in Schwaben

    Schmid ist gebürtiger Augsburger, aber in Babenhausen aufgewachsen. Nach der Hauptschule hat er eine Ausbildung zum Kinderpfleger absolviert. Eine Tatsache, die ihm bei der Landtagswahl genutzt hat, wie er glaubt, denn viele Bürgerinnen und Bürger fänden es gut, dass nicht nur Akademiker im Parlament sitzen. Der 23-Jährige holte im Stimmkreis Neu-Ulm 17,7 Prozent der Erststimmen, er hat aber darüber hinaus in Schwaben viele Zweitstimmen bekommen, weshalb er in der Liste drei Plätze nach vorne gewählt wurde. 

    "Das ist ein phänomenales Ergebnis für mich persönlich", sagte er am Dienstag. "Die Stimmung ist sehr gut." Seinen Erfolg führt er auf "den guten Wahlkampf, den wir gemacht haben", zurück. Er sei viel an Haustüren und an vielen Ständen auf Wochenmärkten gewesen, habe mit seinem Team mehr als 100.000 Flyer verteilt und Plakate aufgehängt. 

    Der AfD-Politiker bezeichnet sich als "patriotisch-konservativ"

    Bei der Wahl 2018 habe er sich politisiert und sich ein Bild von den verschiedenen Parteien gemacht. "Die AfD hat mich überzeugt, weil sie ihren Standpunkten treu bleibt und diese immer wieder einfordert", so Schmid. Er wurde Mitglied in der Jugendorganisation und in der Partei. Seit dreieinhalb Jahren ist er Kreisvorsitzender AfD im Landkreis Neu-Ulm. Zuletzt arbeitete er für den Memminger Landtagsabgeordneten Christoph Maier als persönlicher Referent. Der hat es ebenfalls über die Liste wieder in den Landtag geschafft. Demnächst sind sie Kollegen. 

    Schmid beschreibt sich selbst als "patriotisch-konservativ". Rechtsextrem sei er nicht. Dass er sich im vergangenen Jahr für die Identitäre Bewegung in Ulm eingesetzt hat, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, sieht er nicht als problematisch an. "Solange die friedlich und gewaltfrei bleiben, sehe ich keinen Grund, mich von ihnen zu distanzieren", sagte er auf Nachfrage unserer Redaktion. 

    Dafür will sich der künftige Landtagsabgeordnete einsetzen

    Seine Haltung in Sachen Zuwanderung ist eindeutig: "Sichere Grenzen und geregelte Migration" gibt er als eines seiner Ziele in der Landespolitik an. "Die, die sich nicht integrieren wollen, müssen wir abschieben", findet er. Schmid will sich für ausreichend Kitaplätze und bezahlbaren Wohnraum einsetzen sowie etwas gegen den Personalmangel in Sozialberufen tun. Diese müssten besser bezahlt werden und mehr Anerkennung in der Gesellschaft erhalten. Der 23-Jährige möchte weiter in Babenhausen wohnen bleiben und nach München pendeln. "Mir ist wichtig, lokal verankert zu bleiben und im Stimmkreis unterwegs zu sein", sagte er. 

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