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Landkreis Neu-Ulm: Erste Fälle im Landkreis bekannt: Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche

Landkreis Neu-Ulm

Erste Fälle im Landkreis bekannt: Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche

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    Die Betrüger rufen über eine Computer-Software wahllos Menschen an, meist auf dem Handy.
    Die Betrüger rufen über eine Computer-Software wahllos Menschen an, meist auf dem Handy. Foto: Markus Scholz, dpa (Symbolbild)

    Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, angebliche Wasserwerker: Die Liste der Maschen der Betrüger, um an Geld und Wertgegenstände zu kommen, ist lang. Seit wenigen Monaten gibt es eine neue Variante. Erste Fälle davon sind im Landkreis Neu-Ulm bereits aufgetreten. Beim überwiegenden Teil scheiterten die Betrüger, jedoch waren sie auch erfolgreich. Die Polizei geht von einem großen "Dunkelfeld" aus. Wie sich Menschen schützen können, erklärt ein Polizeisprecher.

    Es geht um vermeintlich Anrufe von hochrangigen, zum Teil international tätigen Ermittlungsbehörden wie Interpol, Europol oder dem Bundeskriminalamt (BKA). Die richtige Polizei geht davon aus, dass mittels einer Computer-Software wahllos Telefonnummer, vorwiegend Handynummern, angerufen werden. In der Regel melde sich eine automatische Bandansage, oftmals sogar auf Englisch. Die Hoffnung der Betrüger ist laut Polizei: "Einer von 100 wird schon darauf hereinfallen." Es gibt aber offensichtlich auch E-Mails, die angeblich von

    Polizei: Interpol-Masche ist für die Betrüger "wesentlich leichter"

    Angerufene werden zu einer Geldzahlung beziehungsweise Transaktion aufgefordert, erklärt der Polizeisprecher. Aber auch eine einfache Durchgabe von persönlichen Daten sei möglich. Die würden von den Betrügern später dazu verwendet, andere Straftaten begehen zu können. Der Unterschied zu bisherigen Maschen: Der Interpol-Trick ist für die Betrüger "wesentlich leichter". Es müsse - anders als beispielsweise beim Enkeltrick - niemand adaptiert werden, sprachgewandt oder gar psychologisch geschult sein, um jemanden dranzukriegen.

    Im Kreis Neu-Ulm trat die Masche erstmals im März dieses Jahres auf. Insgesamt wurden im Landkreis seither nahezu 50 derartiger Betrugsdelikte von der Polizei registriert. Vier seien davon erfolgreich gewesen. Der Gesamtbeuteschaden beläuft sich auf mehr als 15.000 Euro.

    Der Polizeisprecher warnt und gibt folgenden Tipp: Ermittlungsbehörden wie Interpol, Europol oder BKA würden eigentlich nie zu Hause anrufen. Zwar könne es im äußerst seltenen Einzelfall vorkommen, dass sich Ermittler der genannten Organisationen melden. "Sie fordern aber niemals Geld." Sollte das am Telefon jemand tun: einfach auflegen.

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