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Landkreis Neu-Ulm: Echtzeit-Infos, Tickets und Beschwerde-Plattform: Ding wird digitaler

Landkreis Neu-Ulm

Echtzeit-Infos, Tickets und Beschwerde-Plattform: Ding wird digitaler

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    Fahrplan-Infotafeln wie hier am ZUP in Neu-Ulm werden nun an 131 weiteren Haltestellen im Landkreis aufgestellt.
    Fahrplan-Infotafeln wie hier am ZUP in Neu-Ulm werden nun an 131 weiteren Haltestellen im Landkreis aufgestellt. Foto: Alexander Kaya (Archivfoto)

    Über digitale Fahrplantafeln ist in den vergangenen Monaten viel diskutiert und gestritten worden: An möglichst vielen viel genutzten Bushaltestellen sollen sie Abfahrtszeiten, Störungen und Verspätungen in Echtzeit anzeigen. Das soll ein zusätzlicher Service für die Fahrgäste im Verkehrsverbund Ding sein und gleichzeitig den vorbeifahrenden Autofahrern signalisieren, dass die Öffentlichen regelmäßiger und zuverlässiger fahren als vielleicht angenommen. Billig sind die Anzeiger aber nicht.

    Holzheim lehnte die Informationstafeln deswegen ab. Pfaffenhofen setzt erst einmal auf einen Test in der Ortsmitte, statt mehrere Anzeiger zu bestellen. Und die Weißenhorner Stadträte brauchten vier Anläufe, bis sie sich zur Bestellung der Tafeln durchrangen. Bis zum Jahresende orderten zwölf Landkreiskommunen 131 der Auskunftseinrichtungen - etwa ein Drittel der rund 370 entsprechenden Wünsche, die bei Ding eingegangen sind. Das berichtete Ding-Geschäftsführer Thomas Mügge im Mobilitätsausschuss des Kreistags. Der Nahverkehrsverbund will das System demnach zunächst an stark frequentierten Haltestellen in den Kreisen Neu-Ulm, Alb-Donau und Biberach einführen. Stark frequentiert bedeutet: mehr als 100 Ein- und Aussteiger am Tag.

    Viele digitale Entwicklungen im Verkehrsverbund Ding

    4,2 Millionen Euro kostet die Aufrüstung, die Hälfte trägt der Bund mit Fördermitteln. Ding versucht, für die andere Hälfte Unterstützung der Länder zu bekommen. An einigen Bushaltestellen in Neu-Ulm, an den Busbahnhöfen in Senden und Weißenhorn sowie an den Bahnhöfen im Landkreis gibt es nach Angaben von Ding-Sprecher Markus Zimmermann bereits solche Anzeiger. Neu dazu kommen 43 in der Kreisstadt, 19 in Senden, 16 in Weißenhorn, je neun in Vöhringen und Roggenburg, sieben in Illertissen, je zwei in Altenstadt, Kellmünz und Pfaffenhofen sowie je einer in Nersingen und Oberroth. Die ersten Anzeiger, so Mügge im Ausschuss, sollen 2021 installiert werden.

    Von den Kreisräten gab es Lob für das Projekt. Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) etwa sagte, der Mehrwert für die Fahrgäste sei groß. Ohnehin sei Ding ein Motor für strukturelle Entwicklungen im Landkreis. Die Tafeln sind tatsächlich nicht die einzige digitale Entwicklung im Ding: Ab dem kommenden Jahr sollen Chipkarten für Abonnenten und Schüler ausgegeben werden, dafür werden alle Verkehrsunternehmen mit entsprechenden Kontrollgeräten ausgestattet. Die baden-württembergischen Verbünde entwickeln ein System, bei dem das Ein- und Aussteigen elektronisch erfasst und kilometergenau abgerechnet wird - das ist vor allem für Gelegenheitsfahrer bequem, die dann keine Tickets mehr lösen müssen, und soll auch im Kreis Neu-Ulm möglich sein. Und zuletzt ist das Pilotprojekt "Mobility Inside" erfolgreich getestet worden. Dabei ging es um den Versuch, über eine App Fahrscheine in verschiedenen Systemen kaufen zu können. Zum Beispiel ein Kauf für eine Fahrt aus Pfaffenhofen bis zur Allianz Arena in München, wofür bisher drei einzelne Tickets nötig sind.

    Auch Beschwerden sollen künftig online laufen. "Zammad" heißt das Online-Portal, auf dem Kunden Probleme melden können. Bislang mussten sie sich deswegen bei den einzelnen Verkehrsunternehmen melden, künftig könnte das zentral laufen. Ding-Geschäftsführer Thomas Mügge kündigte aber an: Wenn auch noch eine Telefonzentrale für Beschwerden folgt, dann reiche das Personal beim Verkehrsverbund nicht mehr aus.

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