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Kommentar: Worauf es ankommt, damit eine Vier-Tage-Woche funktioniert

Kommentar

Worauf es ankommt, damit eine Vier-Tage-Woche funktioniert

Michael Kroha
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    Eine Vier-Tage-Woche stellen sich viele Beschäftigte traumhaft vor. Dies ist aber nicht immer der Fall.
    Eine Vier-Tage-Woche stellen sich viele Beschäftigte traumhaft vor. Dies ist aber nicht immer der Fall. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Ein freier Tag unter der Woche tut gut. Man kann Dinge erledigen, zu denen man sonst nicht kommt. Von daher kann eine Vier-Tage-Woche ein Unternehmen sicherlich attraktiver machen. Doch das muss nicht immer der Fall sein. Vor allem ein Punkt muss unbedingt beachtet werden.

    Bei der Kfz-Werkstatt in Nersingen-Leibi scheint das neue Arbeitszeitsmodell zu funktionieren. Personal und Junior-Chef äußern sich zufrieden. Die Kundschaft ist es wohl auch. Sonst wäre der Chef es ja nicht, wenn es zu wenig zu tun gäbe.

    Vier-Tage-Woche: Die Umstände müssen berücksichtigt werden

    Allerdings sind die Gegebenheiten speziell - und generell in jeder Firma und an jedem Standort anders. Bei den Christs gibt es nur einen Standort und nur sechs Beschäftigte, drei davon sind Familienangehörige. Nersingen-Leibi ist nicht Ulm. Die Kundschaft hat also nur begrenzt die Möglichkeit, auf andere Werkstätten auszuweichen, sollte ihnen das Angebot nicht ausreichen.

    Wichtig ist also, dass alle Seiten von der Vier-Tage-Woche profitieren oder zumindest nicht darunter leiden. Arbeitgeber, Arbeitnehmer - aber auch die Kundschaft. Wenn ich abends nicht mehr ins Training kann, weil ich länger arbeiten muss, bringt mir die verkürzte Woche nichts. Wenn der Kunde weggeht, weil er sein Auto sofort repariert haben will, ist das auch nicht gut. Auch nicht für den Chef, weil er weniger Gewinn macht.

    Um aber allem gerecht zu werden, wird im Zweifel hohe Flexibilität und damit vielleicht auch mehr Personalplanung verlangt. Die einen wollen lieber so, die anderen lieber so. Doch wer über Köpfe oder Interessen hinweg entscheidet, wird sich sehr schwertun. Das Modell klappt nur dann, wenn es gelingt, alles unter einen Hut zu bekommen.

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