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Kommentar: Hässliche Christbäume austauschen? Lieber mal den Baum im Dorf lassen

Kommentar

Hässliche Christbäume austauschen? Lieber mal den Baum im Dorf lassen

Michael Kroha
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    Links alt, rechts neu: Weil er mehreren Menschen zu hässlich war, wurde der Christbaum in Pfuhl ausgetauscht.
    Links alt, rechts neu: Weil er mehreren Menschen zu hässlich war, wurde der Christbaum in Pfuhl ausgetauscht. Foto: Michael Kroha

    Ach herrje, was war da denn los ... "Einige Beschwerden" über einen zu hässlichen Christbaum hatten Mitte der Woche dazu geführt, dass in Pfuhl die Fichte ausgetauscht wurde. Die Stadtverwaltung wollte nicht, dass in der Weihnachtszeit das "Seelenheil" darunter leidet. Man habe schwere Wochen und Monate hinter sich. Selbiges sollte auch in Burlafingen passieren. Doch hier grätschte der Vereinsring in letzter Sekunde dazwischen und verhinderte den "Quatsch". Alles irgendwie verständlich, aber irgendwie auch nicht. 

    Geschmäcker sind verschieden. Die einen wollen eine Fichte, die anderen eine (Nordmann-)Tanne. Groß, klein, breit, dünn - im oder ohne Topf. Ganz andere wollen einen besonders nachhaltigen Christbaum aus Holzlatten bauen, den sie dann jedes Jahr wiederverwenden können. Es gibt sogar Haushalte, da werden ausschließlich sogenannte "Inklusionsbäume" erworben – getreu dem Motto: Auch jene, die nicht ins Idealbild passen, sind bei uns willkommen. Wir nehmen dich so wie du bist. 

    Der vermeintlich hässliche Christbaum in Burlafingen darf bleiben.
    Der vermeintlich hässliche Christbaum in Burlafingen darf bleiben. Foto: Alexander Kaya

    Das hätte ich mir auch hier gewünscht. Zumindest in dem Moment, wo der vermeintlich hässliche Baum schon gefällt worden war. Denn die Weihnachtsgeschichte sagt es uns ja: Es muss nicht immer das Luxus-Hotel sein. Jesus kam unter ganz einfachen Umständen in einer Krippe zur Welt. Vielleicht sollten wir uns gerade dieser Tage, wo alle – nicht nur die Schwaben – noch mehr übers Sparen nachdenken, wieder mehr darauf besinnen und uns damit zufriedengeben, was wir haben. Denn das ist – im Vergleich zu anderen auf der Welt – mehr als genug. Deshalb schreibe ich auf meinen Weihnachtswunschzettel: Lieber mal den Baum im Dorf lassen. Man hätte ihn sich auch wunderbar schöntrinken können.

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