Der Roggenburger Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, „von einer zeitnahen Umsetzung“ des Wanderwegs-Projekts „Klimawald-Runde“ angesichts der hohen Investitionskosten Abstand zu nehmen. Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Iller-Roth-Biber hat in einem Leader-Förder-verfahren eine Machbarkeitsstudie an das Büro „top plan“ zur Konzeptionierung von interkommunalen Wanderwegen zum übergeordneten Thema „Wasser und Wald erleben“ in Auftrag gegeben. Es wurden neun Routenvorschläge erarbeitet, dazu gehört der Roggenburger Weg „Klimawald-Runde“.
Wanderweg startet beim Spielplatz in Ingstetten
Die Roggenburger Runde würde am Spielplatz in Ingstetten beginnen, ins Osterbachtal und dann bis Rennertshofen führen, eine Biegung Richtung Osten machen und nach Ingstetten zurückführen. Sie wäre 8,2 Kilometer lang und würde rund zwei Stunden Gehzeit erfordern. Die Route würde die Rolle des Waldes im Klimasystem behandeln und beleuchten, welche Rolle der Waldbewirtschaftung zukommt. Von den Planern, zu denen aus Roggenburg auch Archivpfleger, das Bildungszentrum, das Walderlebniszentrum, die Roggenschenke und die Gemeindeverwaltung zählten, kamen eine Menge Ideen, wie der Rundweg gestaltet werden könnte, zum Beispiel mit Rastplätzen mit Bänken und Tischen, mit einem großen Plan am Start sowie Hinweisschildern und Erklärungstafeln.
„Wir müssten mit den Staatsforsten einen Vertrag abschließen“, erklärte Roggenburgs Bürgermeister Mathias Stölzle. „Das würde eher etwas schwierig.“ Er verwies auch darauf, dass die Gemeinde sich um Kontrolle, Unterhalt und Säuberung des Wegs selbst kümmern müsse. „Die Bruttokosten für die Einrichtung des Weges betrügen zunächst 54.000 Euro“, rechnete Stölzle vor, „davon blieben uns als Gemeinde 31.000. Dazu käme, was die Staatsforste von uns wollen sowie der Unterhalt des Rundweges. Sicher, man könnte etwas Geld einsparen, aber die Kosten sind relativ hoch.“
Keine zeitnahe Umsetzung des Projekts
Der Bürgermeister wies zwar darauf hin, dass die neuen Wanderwege „die Region bereichern“ und „die Vernetzung der Gemeinden verbessern“ würden, „aber die Hälfte der neun Wege steht auf der Kippe, zum Teil wegen des Vertrages mit den Staatsforsten“. Stölzle verwies darauf, dass Roggenburg angesichts der entstehenden Kosten „überfordert“ sei. Im Beschluss des Gemeinderats heißt es zwar, dass er „die Planung und Projektierung des Wanderweges Klimawald-Runde“ begrüße, aber eben eine zeitnahe Umsetzung ablehne.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden