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Neu-Ulm: Nach Ärger um Kitaplatz-Vergabe: Das will die Stadt Neu-Ulm jetzt ändern

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Nach Ärger um Kitaplatz-Vergabe: Das will die Stadt Neu-Ulm jetzt ändern

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    Um die Anmeldung zum Kindergarten gerechter zu gestalten, werden die Plätze in Neu-Ulm künftig zentral vergeben.
    Um die Anmeldung zum Kindergarten gerechter zu gestalten, werden die Plätze in Neu-Ulm künftig zentral vergeben. Foto: Monika Skolimowska/dpa

    Wenn es um einen Platz im Kindergarten geht, werden Eltern recht erfinderisch. So kommt es nicht nur vor, dass sie ihren Nachwuchs in der Stadt Neu-Ulm an mehreren Kitas anmelden, um ganz sicher zum Zuge zu kommen. Manche verändern dann auch leicht den Namen des Kindes, damit es nicht so auffällt. Das soll es in Zukunft nicht mehr geben, denn die Stadt will die Plätze nur noch zentral vergeben. Damit endet eine jahrelange Diskussion.

    Die Vergabe der Kitaplätze war in Neu-Ulm bisher nicht transparent

    Bisher wurde die Vergabe der Kitaplätze von den jeweiligen Leitungen der Einrichtungen selbst gesteuert. Das war entsprechend aufwendig und führte nicht selten zu Ärger mit den Eltern, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlten. Zwar sollten sich die Kindergärten an einen einheitlichen Kriterienkatalog halten, wenn sie die Plätze verteilen. Doch das Verfahren war bisher alles andere als transparent. Deshalb bemüht sich die Stadt schon seit geraumer Zeit um Abhilfe - die soll von einer zentralen Vergabestelle kommen. Eine entsprechende Arbeitsgruppe trat bereits 2021 zusammen. In diesem Gremium sitzen zahlreiche Vertreter von Kita-Trägern wie die Arbeiterwohlfahrt, der Johanniter, der evangelischen und katholischen Kirchen, der Stadtverwaltung Neu-Ulm sowie der Verein Lebenswert. Sie haben sich mittlerweile auf einen Kriterienkatalog verständigt. So spielen bei der Platzvergabe etwa Geschwister ebenso eine Rolle wie eine entsprechende Altersdurchmischung in der Einrichtung oder der Wohnort.

    Die Vergabe von Kitaplätzen soll in Neu-Ulm fairer werden

    Stadtverwaltung und Träger gehen davon aus, dass eine zentrale Platzvergabe die „Transparenz und Fairness erhöhen und sicherstellen würde“. So könnten die knappen Betreuungsplätze zukünftig effizient und bedarfsgerecht verteilt werden. Zuständig dafür soll künftig die Stadtverwaltung sein. Bis es so weit ist, vergeht allerdings noch eine gewisse Zeit. Wie Ralph Seiffert, Chef des zuständigen Dezernats für Bildung, Kultur, Sport und Soziales jetzt im Ausschuss für Bildung, Familie und Kultur erläuterte, ist im nächsten Jahr parallel zum bestehenden Verfahren ein Testlauf geplant. Vom März 2026 an solle die Vergabe ausschließlich über das zentrale System erfolgen. Fast alle freie Träger habe dem Verfahren mittlerweile zugestimmt, nur einer sprach sich dagegen aus. Doch das bleibt ohne Folgen, denn er beugt sich dem „demokratischen Prozess“, wie es Seiffert nannte.

    Im zuständigen Ausschuss war die Zustimmung groß. Juliane Lidl (CSU) sprach von einem „Riesenschritt“ nach jahrelanger Diskussion. Ulrich Schäufele (SPD) äußerte die Hoffnung, „dass wir da mehr Transparenz reinbekommen“. Einstimmig billigte der Ausschuss das neue Verfahren.

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