Die Aufarbeitung der tödlichen Messerattacke von Illerkirchberg geht weiter – und das auf mehreren Ebenen. Nachdem vergangene Woche der Verdächtige vernommen und dabei den Messerangriff auf ein Mädchen eingeräumt hat, ist am Donnerstag die bei der Attacke schwer verletzte 13-Jährige von den Ermittlern befragt worden. Für Bewohner der betroffenen Gemeinde ist derweil ein Bürgerdialog für Fragen und Meinungen vorgesehen.
Nach Angriff in Illerkirchberg wird die 13-Jährige als Zeugin vernommen
Sie wollten beide eigentlich nur in die Schule. Doch auf dem Weg zur Bushaltestelle wurden die Mädchen Opfer eines brutalen Angriffs. Die 14-jährige Ece kam an jenem 5. Dezember 2022 ums Leben, ihre 13 Jahre alte Freundin überlebte mit schweren Verletzungen. Nach mehreren Tagen Aufenthalt konnte sie das Krankenhaus verlassen. An diesem Donnerstag wurde die 13-Jährige nun als Zeugin vernommen. Zum Inhalt ihrer Aussage macht die Staatsanwaltschaft aber keine Angaben, wie Behördensprecher und Oberstaatsanwalt Michael Bischofberger erklärt.
Der Beschuldigte, ein 27-jähriger Asylbewerber aus Eritrea, hatte einen Monat nach der Tat im Gefängniskrankenhaus in Hohenasperg Angaben gemacht. Er habe eingeräumt, mit einem Messer auf ein Mädchen mehrfach eingestochen zu haben. Auch habe er die beiden zuvor nicht gekannt. Dass er aber noch ein weiteres Mädchen bei der Attacke verletzte, soll er nicht eingestanden haben. Daran könne er sich nicht erinnern. Aus Sicht der Ermittler ist das aber nicht plausibel. Es gebe keinerlei Anhaltspunkte, dass die Stichverletzungen "von einer anderen Quelle stammen könnten", so Bischofberger. Dem 27-Jährige werden nach wie vor Mord und versuchter Mord vorgeworfen.
Bürgerdialog nach Mord in Illerkirchberg: Presse darf keine Fragen stellen
In Illerkirchberg soll indes eine Dialog-Veranstaltung der Aufarbeitung des furchtbaren Geschehens dienen. An der Versammlung am Mittwoch, 18. Januar, teilnehmen dürfen aber nur Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde. Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Justizministerium, Regierungspräsidium, Landratsamt und Gemeinde sollen informieren, aber auch für Fragen zur Verfügung stehen. Presseschaffende dürfen keine Fragen stellen. Film-, Bild- und Tonaufnahmen sind zudem untersagt. Bürgerinnen und Bürger sollen sich "frei fühlen, Fragen zu stellen und Meinungen zu äußern", schreibt Bürgermeister Markus Häußler in der Einladung. (krom)
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