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Illerkirchberg: Nach Mord an Ece und Wunsch des Vaters: Flüchtlingsunterkunft ist abgerissen

Illerkirchberg

Nach Mord an Ece und Wunsch des Vaters: Flüchtlingsunterkunft ist abgerissen

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    Nach dem Mord in Illerkirchberg ist die Flüchtlingsunterkunft, in der der mutmaßliche Täter lebte, jetzt platt- gemacht worden.
    Nach dem Mord in Illerkirchberg ist die Flüchtlingsunterkunft, in der der mutmaßliche Täter lebte, jetzt platt- gemacht worden. Foto: Wilhelm Schmid

    Das Gebäude soll abgerissen und zu "etwas Schönem" umgestaltet werden. Diesen Wunsch äußerte der Vater der bei der Messerattacke vergangenen Dezember getöteten Ece beim Bürgerdialog in Illerkirchberg. Der Gemeinderat stimmte dem zu. Fünf Monate nach der fürchterlichen Tat ist die Flüchtlingsunterkunft nun nahezu dem Erdboden gleichgemacht worden. Am Montag stand nur noch die Tür, aus der der mutmaßliche Täter kam und auf die zwei Mädchen einstach.

    Der Abriss sei unlängst geplant gewesen, hatte Bürgermeister Markus Häußler berichtet, als im Februar die finale Entscheidung dazu gefallen war. Der schreckliche Vorfall Anfang Dezember habe die Sache nur noch beschleunigt. Anfang April wurde das Gelände eingezäunt, anschließend rückte der Bagger an. Bis feststeht, was auf dem Grundstück in Zukunft entwickelt werden soll, will die Gemeinde dort eine Wiese ansäen. Ideen für die zukünftige Gestaltung sollen unter anderem im Zuge einer Bürgerversammlung entstehen.

    Mord an Ece in Illerkirchberg: Vater meldete sich beim Bürgerdialog zu Wort

    Der Vater der bei der Messerattacke getöteten Ece hatte beim Bürgerdialog Mitte Januar den Wunsch geäußert, dass dort "eine schöne grüne Wiese" entstehen solle, wo Kinder spielen können. "Auch meine restlichen zwei Kinder", sagte er damals mit stockender Stimme und unter Tränen. Denn auch seine Kinder hätten Angst davor, an dem Ort vorbeizulaufen. "Auch ich habe Angst." Aus seiner Sicht handle es sich bei dem Stichweg der Bucher Straße, wo es passiert war, um eine "hässliche, dunkle Gasse mit einem echt hässlichen Haus". Ihm sei wichtig, dass später einmal Kinder dort vorbeilaufen und sagen: "Von dem Tatort sieht man ja gar nichts mehr."

    Derweil steht am heutigen Dienstag in Ulm eine Person vor Gericht, die mancher in Illerkirchberg gerne längst abgeschoben sehen würde. Ein Afghane, der nach der Halloween-Vergewaltigung von 2019 verurteilt und nach seiner Haft nicht abgeschoben wurde, sondern in den Ort zurückkehrte, steht erneut vor Gericht. Er soll sich nicht an Auflagen gehalten haben. Dass diese beiden Fälle in der öffentlichen Wahrnehmung vermischt werden, kritisiert der Anwalt des Mannes als "Hetzjagd" und "Rassismus"

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