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Messerattacke in Illerkirchberg: Das ist über den mutmaßlichen Täter bekannt

Illerkirchberg

Bluttat von Illerkirchberg: Kannten sich das Opfer und der Tatverdächtige?

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    Groß ist die Anteilnahme der Menschen nach der tödlichen Attacke von Illerkirchberg.
    Groß ist die Anteilnahme der Menschen nach der tödlichen Attacke von Illerkirchberg. Foto: Christoph Schmidt, dpa

    Das Rätselraten um das Motiv für die tödliche Messerattacke von Illerkirchberg hält an, der Tatverdächtige, ein 27 Jahre alter Geflüchteter aus Eritrea, hat sein Schweigen bisher nicht gebrochen. Nach wie vor kochen immer wieder Spekulationen hoch, ob sich der Täter und sein 14 Jahre altes Opfer kannten. Während das Mädchen am Mittwoch unter großer Anteilnahme beerdigt wurde, ermittelt die Polizei weiter unter Hochdruck, wie der Sprecher der Ulmer Staatsanwaltschaft, Michael Bischofberger auf Nachfrage erklärte. Und: Die Fahnder durchleuchten das Vorleben des Verdächtigen. 

    Kannten sich Opfer und Tatverdächtiger in Illerkirchberg? Ermittler werten Handys und Zeugenaussagen aus

    Bischofberger sagte gegenüber unserer Redaktion: "Ob sich die beiden gekannt haben, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen." Die gestalten sich offenbar aufwendig, denn dazu müssen unter anderem Chatverläufe in den Handys der Beteiligten ausgewertet und mögliche Zeuginnen und Zeugen befragt werden. Bisher seien aber noch keine Anhaltspunkte aufgetaucht, dass sich das Mädchen und der Mann aus der Asylbewerberunterkunft in Illerkirchberg kannten. 

    Für entsprechende Spekulationen sorgt immer wieder die Tatsache, dass der Schulweg der 14-Jährigen direkt an dem Gebäude vorbeiführt. Wie lange der Verdächtige bereits in der Unterkunft lebte, konnte Bischofberger noch nicht sagen. Das Landratsamt Alb-Donau stelle derzeit sämtliche Unterlagen zusammen, die es über das Vorleben des Mannes gibt. 

    Mord an 14-Jähriger: Mutmaßlicher Täter aus Eritrea lebt seit 2016 in Deutschland

    Bekannt ist den Ermittlern lediglich, dass er bereits seit 2016 in Deutschland lebt. Er ist den Behörden bislang nie durch Gewaltdelikte aufgefallen. Der Mann aus Eritrea sei lediglich einmal als Schwarzfahrer erwischt worden und sonst nicht polizeibekannt. Doch dass nichts über ihn in den Akten steht, muss nach den Worten von Bischofberger nichts heißen, denn es könnten ja auch Dinge vorgefallen sein, die nicht zur Anzeige kamen. Daher wollen die Ermittler nun zurückverfolgen, in welchen Einrichtungen und Unterkünften er bisher lebte und ob sich ehemalige Betreuer oder auch Mitbewohner finden lassen, die etwas über ihn sagen können. Bischofberger: "Wir müssen uns das Umfeld anschauen. Gab es irgendwelche Anzeichen, die sein Motiv erklären können?" 

    Die Spezialistinnen und Spezialisten seien derzeit dabei, die Spuren auszuwerten und im Labor zu untersuchen. Nach wie vor gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Verdächtige versucht hat, sich nach der tödlichen Attacke umzubringen. Es spreche viel für einen Suizidversuch. Nach einer Notoperation liegt der Mann in einem Justizvollzugskrankenhaus. Er schweigt bisher zu der Tat. Die zuständige Ermittlungsrichterin erließ gegen ihn Haftbefehl wegen Mordes und wegen versuchten Mordes. Sein zweites Opfer, die 13 Jahre alte Freundin der getöteten Ece S. hat den Angriff überlebt. Die Verletzungen seien so schwer, dass sie den Verdacht des versuchten Mordes rechtfertigen, so Bischofberger. Sie seien aber nicht lebensbedrohlich.

    Alle Artikel zum tödlichen Angriff in Illerkirchberg finden Sie hier.

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