Für die rund 400 Hundebesitzer von Pfaffenhofen wird das Halten eines Hundes ab nächstes Jahr teurer. Das dürfte für die meisten von Ihnen eine Überraschung sein. Denn die Hundesteuer wurde in der Gemeinde seit 17 Jahren nicht mehr berührt. Die Erhöhung wurde in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung beschlossen. Sie tritt zum 1. Januar 2025 in Kraft.
Für einen gewöhnlichen Vierbeiner waren früher 40 Euro an das Rathaus zu bezahlen, künftig werden es 70 Euro sein, was einer monatlichen Erhöhung von 2,50 Euro gleichkommt. Anders wird es für die Besitzer eines Kampfhundes sein: Hier ist der Sprung besonders groß – nämlich von 40 auf 500 Euro. Dass das je bezahlt wird, ist allerdings so gut wie ausgeschlossen.
Neue Hundesteuer in Pfaffenhofen: Das sind die Preise
Kämmerin Kathrin Schwegler brachte den Vorschlag auf. Ihr war aufgefallen, dass die Gemeinde zuletzt ihre Hundesteuer im Jahre 2007 angepasst hatte und dass sie deutlich günstiger als in umliegenden Gemeinden war. Außerdem gab es die Unterscheidung zwischen normalen Hunden und Kampfhunden nicht. Deshalb schlug sie für erstere eine Preiserhöhung um 10 Euro und für zweitere die Einführung einer neuen Kategorie – zu 500 Euro. Diese Steuersätze seien für die Region um Pfaffenhofen üblich.
Der Vorschlag kam beim 21-köpfigen Gremium gut an. Nach einer kurzen, wenn auch lebhaften Diskussion einigte sich das Gremium darauf, die Preise ein Stück weiter anzuheben – auf 70 Euro – und für gewisse Vierbeine eine Ausnahme zu genehmigen. Wie Fachbereichsleiter Konrad Müller erklärte, könnten die Besitzer von gefährlichen Hunderassen ein sogenanntes „Negativgutachten“ erstellen lassen. Ein Experte untersucht den Hund. Stellt er fest, dass dieser in Wirklichkeit harmloser ist als zunächst angenommen, verleiht er ihm den Titel „nicht gesteigert aggressiv“. Dieses Negativgutachten hat für den Besitzer des Hundes eine positive Wirkung: Er kann es im Rathaus einreichen und wird steuerlich so behandelt wie alle anderen Herrchen und Frauchen.
Kampfhunde-Besitzer müssen tief in die Tasche greifen
Ansonsten, so war der Tenor im Gremium, wäre es unfair, wenn ein Hundebesitzer mit Gutachten das Siebenfache eines normalen Hundes zu bezahlen habe. Schließlich könne zum Beispiel ein alter Hund, der früher mal gefährlich war, mittlerweile niemandem etwas Böses anhaben wollen. Dafür einen Aufpreis von 430 Euro zu verlangen, sei zu viel des Guten. Laut Kämmerin Schwegler gibt es in Pfaffenhofen sechs Hunde, die als Kampfhund eingestuft sind.
Ob die Einnahmen damit sprudeln werden, ist fraglich. Denn Fachbereichsleiter Müller fügte hinzu, dass in Bayern das Halten eines Kampfhundes ohne Negativgutachten ohnehin nicht erlaubt sei. Dennoch entschied sich der Marktgemeinderat, jene Steuer beizubehalten. Aus folgendem Grund: In Pfaffenhofen sind Kampfhunde nicht willkommen – und wer die Anschaffung trotzdem in Erwägung ziehen sollte, soll dadurch abgeschreckt werden.
Dass die Hundesteuer ein ernst zu nehmender Beitrag zum Haushalt ist, beweisen Zahlen, die Müller vorlegt: Im vergangenen Jahr nahm die Gemeinde durch die 400 Hunde 18.062 Euro ein.
Ob es gleich eine Erhöhung von 75% sein musste ist fraglich. Bei 400 Hundebesitzer macht das eine Einnahme von 28000. Ob die Hundetüten soviel kosten, kann ich mir kaum vorstellen. Auch gibt es innerorts keine Station, wo man Hundetüten ziehen kann.
Nur mal zum Vergleich: Nersingen: für den ersten Hund: 50 € für jeden weiteren Hund: 75 €; für den ersten Kampfhund: 300 € Neu-Ulm: für den ersten Hund auf 87 Euro und für jeden weiteren Hund auf 174 Euro , keine erhöhten Gebühren für Kampfhunde, Ermäßigung für gewisse Hunde (Blindenhund,...), halber Satz bei besonderen Hundeaufgaben (Forst, Einöde,...) Senden: für den ersten Hund auf 60 Euro, für den zweiten Hund 90 €, für jeden weiteren Hund 120 €, gefährlicher Hund 500 € jeder weiterer gefährlicher Hund auf 750 Euro. Also ist definitiv im Rahmen.
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