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Holzheim: ICE-Trasse Ulm–Augsburg: Warum Holzheim nicht die Stimme erhebt

Holzheim

ICE-Trasse Ulm–Augsburg: Warum Holzheim nicht die Stimme erhebt

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    Das Raumordnungsverfahren für das Bahnprojekt Ulm–Augsburg läuft. Holzheim schweigt.
    Das Raumordnungsverfahren für das Bahnprojekt Ulm–Augsburg läuft. Holzheim schweigt. Foto: Alexander Kaya

    Die Kommune sei zwar als Träger öffentlicher Belange dazu aufgefordert worden, berichtete Bürgermeister Thomas Hartmann dem Gemeinderat bei dessen jüngster Sitzung. „Aber wir sind davon ja nur am Rande tangiert.“ 

    „Selbst bei einer Realisierung der südlichsten Trassenvariante ist der zu erwartende Lärmpegel auch in den Nachtstunden zu vernachlässigen. Er liegt unterhalb der Grenzwerte für Wohngebiete“, erklärte der Rathauschef. „Insofern sind wir eigentlich nur als Nachbarn einzustufen.“ 

    Ein Berührungspunkt ist allerdings Hartmann zufolge womöglich die von Holzheim und der Stadt Neu-Ulm bekanntlich gemeinsam betriebene Kläranlage nördlich von Steinheim. Bauamtsleiter Alexander Gehr zufolge verläuft der 500 Meter breite Trassenkorridor für die im Verfahren so bezeichnete türkise Variante zwischen dem nördlichen Ortsrand Steinheims und der Gemeinschaftskläranlage. „Eine eventuelle Realisierung der Neubaustrecke dürfte aber am ehesten in der Mitte erfolgen“, vermutete Gehr. Damit sei das Klärwerk nicht direkt betroffen. 

    Bahnprojekt Ulm–Augsburg: Holzheimer Einwände "nicht an den Haaren herbeiziehen"

    Andernfalls spendiere vielleicht die Bahn ein neues, scherzte Gemeinderat Karl Junginger (Freie Wähler) und sorgte damit für Heiterkeit am Ratstisch. Weniger humorvoll kommentierte demgegenüber UWH-Kollege Martin Volk das Projekt. Er befürchtet durch die vermutlich auf einem Damm angelegte Trasse „Beeinträchtigungen des Mikro-Klimas“, durch nicht mehr ableitbare Nebelbänke oder Kaltluftseen etwa. „Im Bibertal ist dieser Faktor schon ein Thema“, sagte Volk. 

    „Wir müssen Argumente gegen das Bahnprojekt nicht an den Haaren herbeiziehen“, forderte indes der Bürgermeister und machte deutlich: „Ich sehe für eine Stellungnahme unsererseits keinen Bedarf.“ Dem schloss sich das Gremium denn auch ohne Gegenstimme an. 

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