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Holzheim: Baugebiet An der Leibi: Bürgermeister widerspricht schweren Vorwürfen

Holzheim

Baugebiet An der Leibi: Bürgermeister widerspricht schweren Vorwürfen

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    Das in Holzheim geplante Neubaugebiet an der Leibi war erneut Thema im Gemeinderat.
    Das in Holzheim geplante Neubaugebiet an der Leibi war erneut Thema im Gemeinderat. Foto: Willi Baur

    Die Holzheimer Gemeindeverwaltung bleibt dabei: Für das geplante Neubaugebiet „An der Leibi“ besteht keine Hochwassergefahr. Den in diesem Zusammenhang anonym geäußerten Vorwürfen haben Bürgermeister und Gemeinderat jetzt nachdrücklich widersprochen. „Wir haben auch keine Informationen zurückgehalten“, betonte Rathauschef Thomas Hartmann bei der Sitzung des Gremiums am Mittwoch.

    Vielmehr sei die Thematik im Bebauungsplanverfahren wiederholt und ausführlich diskutiert worden. „Natürlich waren uns die verschiedenen, im Bereich der Leibi, aufgetretenen Überschwemmungen bekannt, auch jene im Jahr 2013“, erklärte Hartmann, davon nicht betroffen sei jedoch das am südwestlichen Ortsrand ausgewiesene Plangebiet gewesen. Dieses liege deutlich höher als der fraglos durch Hochwasser gefährdete Uferbereich der Leibi. Zudem werde ein Teil des Baugeländes bekanntlich noch bis zu 70 Zentimetern aufgeschüttet. „Auch der gesetzlich vorgegebene Mindestabstand zur Leibi von 60 Metern wird eingehalten“, sagte der Bürgermeister.

    Ärger um Baugebiet An der Leibi in Holzheim

    Jedenfalls hätten mehrere Untersuchungen, Messungen und Berechnungen ergeben, „dass es höchstwahrscheinlich zu keiner Überschwemmung im Baubereich kommen wird“. Albert Sailer, unmittelbar daneben wohnender Kommandant der örtlichen Feuerwehr, bestätigte dies auf Wunsch Hartmanns mit eigenen Erfahrungen: „In 35 Jahren hat die Leibi in Holzheim keinen einzigen Keller überschwemmt.“ Ursächlich dafür sei meist ein hoher Grundwasserspiegel. Insofern sah das Gremium auch einmütig keinen Bedarf an einer weiteren Studie.

    Hartmann zufolge war der mit der Bauleitplanung beauftragte Experte Erwin Zint mit dem Sachverhalt sehr wohl vertraut. Letzteres war in dem auch unserer Redaktion vorliegenden Schreiben bezweifelt worden. Der Bürgermeister: „Herr Zint hat sich mit der Materie schon in der Amtszeit meines Vorvorgängers Franz Wegele beschäftigt.“

    Nicht aufklären ließ sich demgegenüber am Mittwoch, der in einem weiteren anonymen Schreiben enthaltene Hinweis, das erste Papier mit den kritischen Anmerkungen zum Thema Hochwasser sei dem Rathaus termingerecht, während der Auslegungsphase des Bebauungsplanes zugestellt worden. „Wir haben überall gesucht, aber nichts gefunden“, versicherte Hartmann.

    Bürgermeister Thomas Hartmann zu Hochwassergefahren: "Das Verfahren ist sauber gelaufen"

    Er bedauerte bei der intensiven Debatte am Mittwoch ferner das Verhalten der unbekannten Kritiker. „Ich finde es schade, dass die Vorwürfe anonym erhoben worden sind.“ Dabei arbeite die Verwaltung vertrauenswürdig und bemühe sich stets um Transparenz. Am Ratstisch pflichtete man ihm rundum bei, seinem ausdrücklichen Wunsch folgend mit ausnahmslos sachlichen Formulierungen.

    Nicht zuständig ist die Kommune Hartmann zufolge für die Versicherungsfrage. Ob einzelne Unternehmen, wie von den Kritikern befürchtet, Gebäude wegen der Hochwasserrisiken nicht versichern würden, „können wir nicht beurteilen“.

    Fazit des Bürgermeisters: „Das Verfahren ist sauber gelaufen. Einer Klage dagegen könnten wir meines Erachtens gelassen entgegensehen.“

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