Manche treffen ihre große Liebe bereits in der Schule. Andere lernen sie im Verein oder auf der Arbeit kennen. Fabian aus Illertissen und Michelle aus Nordrhein-Westfalen wählten einen anderen Weg: Sie fanden ihr Glück im Fernsehen bei der Sendung „Hochzeit auf den ersten Blick“, wo Paare sich erst vor dem Traualtar begegnen. Jetzt, ein halbes Jahr nach der Vermählung und kurz vor Weihnachten, berichten die beiden, wie es um ihre Ehe steht.
Fabian aus Illertissen lernt bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ seine Traumfrau kennen
Am Tag vor Heiligabend wurde das Finale der elften Staffel der Sat.1-Serie „Hochzeit auf den ersten Blick“ ausgestrahlt. In der Datingshow gilt: erst die Heirat, dann das Kennenlernen. Anhand verschiedener Kriterien wählt ein Expertenteam zueinander passende Paare aus. Die dürfen sich aber nicht gegenseitig kennenlernen, sondern müssen bis zur Trauung abwarten. So war es auch bei Fabian aus Illertissen und Michelle aus Castrop-Rauxel. „Wir haben am 28. Mai geheiratet“, erinnert sich Fabian. „Dann waren wir fünf Tage auf Hochzeitsreise.“ Das Ziel der Flitterwochen war Singapur – in Begleitung eines Kamerateams. „Wir waren noch müde von der Hochzeit, dann steigt man direkt am nächsten Tag für 14 Stunden in ein Flugzeug, fliegt in ein Land, wo es 33 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit hat und dann ist da natürlich auch das Team und ein entsprechendes Programm.“ Das sei definitiv kein normales Kennenlernen gewesen, sagt Fabian. Auch Michelle erinnert sich: Zum Reflektieren und Herunterfahren war dort wenig Zeit.
Dennoch, durch die Reise seien sie sich sehr schnell, sehr nahegekommen. „Ich hätte nie gedacht, dass es so normal ist, mit einem fremden Menschen im Bett zu schlafen und sich ein Zimmer zu teilen“, sagt die 32-Jährige. „Man bespricht Themen, die man vielleicht in der Kennenlernphase erst nach einem halben Jahr besprechen würde. Man hat ja nur sechs Wochen bis zum Finale.“ Im Finale der Sendung müssen sich die Paare entscheiden, ob sie verheiratet bleiben oder getrennte Wege gehen wollen. Fabian und Michelle haben sich für eine gemeinsame Zukunft entschieden.
Trotz Entfernung eine „perfekte“ Beziehung
Seitdem das Finale Anfang Juli aufgezeichnet wurde, seien die beiden noch deutlich enger zusammengewachsen. „So eine leichte, lockere Beziehung auf Augenhöhe. Schöner könnte es wirklich nicht sein. Es ist einfach alles perfekt“, sagt Michelle. Fabian lacht: „Wenn man überlegt, dass wir uns jetzt sechs Monate und 14 Tage kennen, ist es so schön zu sehen, wie wir schon miteinander umgehen.“ Dabei sei Kommunikation der entscheidende Faktor. Sich in einer solchen Show kennenzulernen, erfordere den Willen, an der Beziehung und an sich selbst zu arbeiten. „Wir wollten beide, dass dieses Experiment glückt“, sagt der 38-Jährige. „Es ist eine unserer Stärken, dass wir offen, ehrlich und wertschätzend kommunizieren.“
Fabian und Michelle führen eine Fernbeziehung. Er lebt in Bayern, sie in NRW. Für das Paar ist das aber kein Problem. Sie sehen sich fast wöchentlich. „Wir kriegen das ganz gut hin, weil Fabian auch im Homeoffice arbeiten kann.“ Fabian, der bei einem großen Automobilhersteller angestellt ist und sich selbst als „strukturiert und organisiert“ bezeichnet, sei dann auch öfter mal für eine halbe Woche in Castrop-Rauxel.
Das frische Ehepaar feiert viele „erste Male“
Und jetzt steht Weihnachten vor der Tür. Das erste Weihnachten für das frisch vermählte Paar, der erste gemeinsame Geburtstag von Michelle am 26. Dezember, das erste gemeinsame Silvester. „Es ist ein verrücktes Gefühl, jetzt das erste Weihnachten verheiratet zu sein. Aber es ist halt schön, endlich mal den richtigen Partner an der Seite zu haben und diese Tage auch gemeinsam verbringen zu können“, sagt die Hörakustik-Meisterin. Heiligabend verbringt das Paar noch einmal getrennt, die restlichen Festtage, Silvester und Michelles Geburtstag feiern sie aber zusammen. Und obwohl sich die 32-Jährige einen „Geburtstagsgrinch“ nennt, kann sie ihre Freude in diesem Jahr nicht ganz verbergen: „Ich weiß, dass Fabian bestimmt eine tolle Überraschung für mich hat und sich was Besonderes einfallen lässt.“
Und tatsächlich hat sich Fabian einige Gedanken gemacht: Sein Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk „wird sie definitiv überraschen und ihr meine Heimat näher bringend“, sagt der Illertisser – mehr möchte er nicht verraten. Auch Michelle lacht beim Gespräch mit unserer Redaktion ins Telefon: „Ich glaube, ich habe was ganz Gutes gefunden.“
„Wir haben beide einen Kinderwunsch“
An Weihnachten und Silvester sind natürlich auch die Familien dabei. Die durften Fabian und Michelle gleich am Hochzeitstag kennenlernen. „Wenn man unsere beiden Mütter nicht kennen würde, könnte man auch denken, sie wären Schwestern“, sagt der gebürtige Neu-Ulmer. Kein Wunder, dass sich beide bei den jeweils anderen Familien „super“ aufgenommen fühlen. Genauso sei es bei den Freundinnen und Freunden gewesen: „Die haben auch alle Michelle ins Herz geschlossen. Die freuen sich wirklich für uns.“ Und vielleicht dürfen sich Familie und Freunde bald über noch etwas freuen: „Wir haben beide einen Kinderwunsch“, sagt Fabian. Für das Paar sei es klar, dass sie irgendwann in einem Eigenheim leben und eine Familie gründen wollen. „Ich sehe wirklich mehr als rosig in die Zukunft.“
Ein besonderer Dank von Michelle und Fabian gilt den Menschen, die sie auf Social Media oder im alltäglichen Leben bei ihrer frischen Ehe unterstützen. Fabian möchte noch einen Appell loswerden: „Für alle, die sich jetzt auch denken: ‚Oh mein Gott, so was würde ich nie machen!‘, aber Single sind oder den perfekten Deckel zum Topf noch nicht gefunden haben. Traut euch! Traut euch. Seid offen, seid ehrlich und habt den Mut und Willen, an euch weiterzuarbeiten.“
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