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Friedhof Senden: Ärger über verschmierte Urnengrab-Schilder in Wullenstetten

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Ärger über verschmierte Urnengrab-Schilder: „Das geht einfach nicht“

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    Weil die Namensschilder an der Urnenwand in Wullenstetten schwer bis nicht zu lesen sind, wandte sich eine Witwe an unsere Redaktion. Der Friedhofswärter aber weiß schon eine Lösung.
    Weil die Namensschilder an der Urnenwand in Wullenstetten schwer bis nicht zu lesen sind, wandte sich eine Witwe an unsere Redaktion. Der Friedhofswärter aber weiß schon eine Lösung. Foto: Hilde Kegel

    2017 sei ihr Mann gestorben. Um ihm zu gedenken, kaufte sich Hilde Kegel ein Grab an der Urnenwand auf dem Friedhof in Wullenstetten. Doch seit geraumer Zeit ist sie damit nicht mehr zufrieden. Die dort angebrachten Namensschilder der Verstorbenen seien unleserlich. „Das geht einfach nicht“, sagt die 66-Jährige aus dem Sendener Stadtteil. Sie habe sich mit ihrer Beschwerde bereits ans Friedhofsamt gewandt - ohne Erfolg, meint sie. Daher meldete sich nun bei unserer Redaktion - ihre „letzte Rettung“. Der Sendener Friedhofswärter widerspricht in Teilen und kündigt baldige Besserung an.

    Es sei nicht nur das Schild ihres Mannes, das sie nicht mehr lesen kann, beklagt Kegel. Quasi alle Schilder an der Urnenwand seien betroffen. Als sie das Grab damals auf eine Dauer von 15 Jahren kaufte, sei ihr von einer optischen Veränderung nichts gesagt worden. Ihr sei das nicht bekannt gewesen. „Das war niemandem bekannt“, sagt sie. Sie habe sich auch schon mit einem Mann, der die Gräber immer gießt, vor Ort unterhalten. Der habe ihr das auch nicht erklären können.

    Ärger über Kalkablagerungen auf Schildern an Urnenwand in Wullenstetten

    Um was für ein Material es sich bei den Schildern handelt, wisse sie nicht. Sie habe unter anderem mit Spülmittel schon versucht, die weißlichen Schlieren zu entfernen. Aber nichts habe geholfen. „Wenn man mit dem Wasserschlauch drübergeht, ist es kurz weg. Wenn es getrocknet ist, ist es gleich wieder da.“ Sie vermutet Kalkablagerungen.

    Vor einem halben Jahr habe sich beim Friedhofsamt gemeldet und ihr Anliegen geschildert. Zunächst habe sie keine Rückmeldung bekommen. Erst beim dritten Nachfragen sei ein Rückruf gekommen, mit der Aussage: Das sei kein Materialfehler, man könne es nicht beheben. Und: Sie solle sich damit abfinden. Kegel aber sagt: „Ich will das nicht.“ Am liebsten würde sie das Schild ihres Mannes abmontieren, aber die Urnengräber seien Sache der Stadt. Mit der Verwaltung habe sie bislang keine Probleme gehabt. Doch das „kann ich nicht dulden“, sagt sie. „Die Stadt zeigt keinen Einsatz.“

    Sendens Friedhofswärter weiß eine Lösung für die Kalkablagerungen

    Unsere Redaktion hat dem Friedhofsamt die Bilder der verschmierten Schilder zukommen lassen. Doch bevor Sendens Friedhofswärter Dietmar Glater auf das Problem eingeht, stellt er klar: „Wir haben nicht gesagt, sie muss sich damit abfinden.“ Es handle sich um keinen Herstellerfehler, es liege am häufigen Gießen der Urnenwand. Sie hätten nach einer „vernünftigen Lösung“ gesucht und dafür lange „rumprobieren“ müssen, berichtet Glater. Wegen Urlaubszeit und „wahnsinnig vielen Beisetzungen“ habe das länger gedauert. Die Schilder sollen ja auch nicht zerstört werden.

    Inzwischen aber glaubt Glater, eine Lösung parat zu haben: Voraussichtlich im September sollen alle Schilder abmontiert werden. In Wullenstetten werde begonnen, von dort seien zwei Beschwerden eingegangen. Zunächst werden die Kalkreste mithilfe eines Vliesschleifaufsatzes und einer Autowach-Politur entfernt und anschließend eine Nanoversiegelung aufgebracht. Komplett behoben sei das Problem damit nicht. Glater geht davon aus, den Vorgang jedes Frühjahr wiederholen zu müssen. Er schätzt, dass es auf allen Friedhöfen in Senden etwa 1000 solcher Schilder gibt. „Wir werden es daher peu à peu machen.“ Abschließend betont Glater, dass sie selbstverständlich darauf aus seien, wenn Menschen Beschwerden haben, diesen auch nachgehen zu wollen. „Dass die zufrieden sind.“

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