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Evangelische Kirche: Alles hat seine Zeit

Evangelische Kirche

Alles hat seine Zeit

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    Will sich künftig intensiver dem Klavierspiel widmen – die Burlafingerin Christel Balser verabschiedet sich am kommenden Sonntag als Prädikantin im Dekanat Neu-Ulm.
    Will sich künftig intensiver dem Klavierspiel widmen – die Burlafingerin Christel Balser verabschiedet sich am kommenden Sonntag als Prädikantin im Dekanat Neu-Ulm. Foto: Foto: Inge Pflüger

    Pfuhl/Burlafingen 1995 wurde Christel Balser als erste Prädikantin im Dekanat Neu-Ulm in ihr Amt eingeführt. Am kommenden Sonntag, 29. Januar, hält sie ihre Abschiedspredigt über das Evangelium von der „Verklärung Jesu“ jeweils in den evangelischen Kirchen in

    Vier Ordner mit gesammelten Predigten

    Vier Ordner haben sich in all den Jahren mit ihren selbst verfassten Predigten gefüllt. Denn das Privileg der Prädikanten sei es – auch wenn man nicht studiert hat – die Predigt selbst zu verfassen, sagt Christel Balser im Gespräch mit der NUZ. Zwar habe sie seit 1989 als Lektorin die Kinder- und Erwachsenengottesdienste selbstständig halten können, doch musste sie sich an die vorgefertigte Predigt vom Amt für Gemeindedienst in Nürnberg halten.

    Nach ihrer vierjährigen Ausbildung zur Prädikantin mit Berufungsurkunde konnte sich Christel Balser den lang gehegten Wunsch, ihre Erfahrungen im christlichen Glauben an ihre Mitmenschen weiterzugeben, erfüllen. Dabei konnte sie auf vielfältige Erfahrungen aus ihren zahlreichen Ehrenämtern zurückgreifen, etwa als Kirchenvorsteherin oder Frauenbeauftragte des Dekanats Neu-Ulm.

    Sie war tätig in der Weltgebetstags- und Frauenarbeit oder als Gottesdienstlektorin, vertrat das Dekanat Neu-Ulm in der Landessynode und war im Landessynodenausschuss. Dort sah sie auch die Chance für eine intensive Mitarbeit und Mitbestimmung an „oberster Stelle“ und sie handelte entsprechend.

    Im Besonderen ging es ihr um mehr Anerkennung des Ehrenamtes. Sie musste aber erfahren, dass dies ein recht steiniger Weg war und ist. Zwar sei Vieles erreicht worden, doch Vieles liege auch noch im Argen. So fehle etwa jegliche Altersversorgung für Ehrenamtliche.

    Für Gotteslohn (nur die Unkosten wurden ersetzt) hat Christel Balser all die Jahre hindurch engagiert und mit Freude der Kirche gedient, hauptsächlich in Burlafingen und Pfuhl, aber auch, „wenn Not an Frau“ war, im gesamten Dekanat. Sie war viel unterwegs und sie schwärmt von den zahlreichen „zwischenmenschlichen Begegnungen“, die sie unter anderem auch als Landessynodale erleben durfte. So habe sie etwa den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein als herzlichen Menschen kennengelernt oder den Pabst in Regensburg 2006 erlebt.

    Christel Balser erinnert aber auch an die vielen Burlafinger und Pfuhler Mitbürger, ob katholisch oder evangelisch, die ihr ans Herz gewachsen seien und mit denen sie gute Kontakte pflegt.

    Es gebe nichts, was sie bereuen müsste, sagt die „überzeugte Protestantin“, die ihren bisherigen Weg als Berufung ansieht, deren Grundstein bereits vor 52 Jahren in der hessischen Heimat gelegt worden sei.

    Damals wirkte sie bereits mit 13 Jahren als Konfirmandin im Kindergottesdienst mit. Und als sie 1976 mit der Familie nach Burlafingen zog, stand für die gelernte Bankfachfrau wieder die Kirchenarbeit neben der Familie (drei erwachsene Söhne und einen Uni-Matheprofessor als Mann) im Mittelpunkt. In der Rente steht für sie neben der Familie die Musik im Mittelpunkt – intensives Klavier- und Akkordeonspiel ist angesagt.

    Abschließend meint die sympathische Protestantin: „Natürlich werde ich auch künftig helfen, wenn ich gerufen werde.“ (pfl)

    Verabschiedung von Christel Balser in den Gottesdiensten am Sonntag, 29. Januar, um 8.45 Uhr in Pfuhl und um 10 Uhr in Burlafingen durch Pfarrer Ernst Burmann und Pfarrer Stefan Reichenbacher (Pfuhl). Die Prädikantin wird ihre letzte Predigt über das Evangelium von der „Verklärung Christi“ halten.

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