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Erwin Müller erhält zweiten Goldenen Zuckerhut für sein Lebenswerk

Ulm

Erwin Müller (92): „Stehe morgens mit der Arbeit auf und gehe abends mit der Arbeit ins Bett“

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    Erwin Müller hat mal wieder einen Preis gewonnen: den „Goldenen Zuckerhut“.
    Erwin Müller hat mal wieder einen Preis gewonnen: den „Goldenen Zuckerhut“. Foto: Stiftung Goldener Zuckerhut

    Vor rund 500 geladenen Gästen aus der deutschen und internationalen Wirtschaft wurde der Ulmer Firmengründer Erwin Müller in Berlin mit dem „Goldenen Zuckerhut“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

    Diese Ehrung, die höchste Auszeichnung der deutschen Lebensmittel- und Konsumgüterbranche, würdigt Müllers herausragende unternehmerische Leistungen und seinen prägenden Einfluss auf den Einzelhandel. Eine beispiellose Karriere und zweite Ehrung für Erwin Müller Bereits 1998 wurde Erwin Müller als „Unternehmer des Jahres“ mit dem „Goldenen Zuckerhut“ ausgezeichnet.

    Preis für Drogeriekönig Erwin Müller aus Ulm

    Nun nahm er seine zweite Ehrung entgegen und gehört damit zu den wenigen deutschen Unternehmern, die beide Auszeichnungen der Branche erhalten haben. Christoph Werner, Vorsitzender der mit Müller konkurrierenden Drogeriemarktkette dm, hebt Müllers unternehmerische Vision hervor. Den Ärger mit seinen Adoptivkindern konnte Müller so für einen Abend vergessen.

    Erwin Müller erhält „Goldenen Zuckerhut“ für sein Lebenswerk – dm-Vorsitzender Christoph Werner zollt Respekt.
    Erwin Müller erhält „Goldenen Zuckerhut“ für sein Lebenswerk – dm-Vorsitzender Christoph Werner zollt Respekt. Foto: Stiftung Goldener Zuckerhut

    In seiner Laudatio betonte er Müllers außergewöhnliche Weitsicht und seine Fähigkeit, innovative Konzepte zu entwickeln. „Ohne die Drogerie Müller und ihren Vertriebstyp der innenstädtischen Kaufhäuser sähen viele Innenstädte heute anders aus. Nach dem Niedergang der traditionellen Kaufhäuser würden heute viele Sortimente in den Stadtzentren fehlen, und der gesamte innerstädtische Einzelhandel würde die Frequenzrückgänge noch viel stärker spüren“, sagte Werner. „Erwin Müller hat das geschafft, woran die einst mächtigen Kauf- und Warenhäuser gescheitert sind: der Betrieb eines erfolgreichen Kaufhauses in der Innenstadt mit einem Sortiment und Vertriebskonzept, das für Kunden heute hochrelevant und wirtschaftlich tragfähig ist.“

    Bei der Preisverleihung (von links):  Niklas Mehnert (Kaufmännischer Leiter bei Müller), Anita Müller, Erwin Müller und Elke Menold (Geschäftsleitung von Müller).
    Bei der Preisverleihung (von links): Niklas Mehnert (Kaufmännischer Leiter bei Müller), Anita Müller, Erwin Müller und Elke Menold (Geschäftsleitung von Müller). Foto: Stiftung Goldener Zuckerhut

    Ein Leben voller Innovationskraft und Durchhaltevermögen. Seit seiner Gründung im Jahr 1953 beschäftigt das Unternehmen heute über 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in acht Ländern vertreten. Mit dem größten und vielfältigsten Produktsortiment im stationären Einzelhandel hat sich Müller zu einem führenden Markenhaus entwickelt. „Was wir mit dieser Preisverleihung würdigen, ist das Lebenswerk eines Menschen, der wie nur wenige ein Gespür für das entwickelt hat, was Menschen in der jeweiligen Zeit brauchten und brauchen“, erklärte Werner weiter.

    Mit einem Zitat von George Bernard Shaw beschrieb er Müllers unternehmerische Philosophie: „Diejenigen, die in der Welt vorankommen, gehen hin und suchen sich die Verhältnisse, die sie wollen, und wenn sie sie nicht finden können, schaffen sie sie selbst.“

    Die Verleihung des „Goldenen Zuckerhuts“ würdigt Müllers Lebenswerk auf besondere Weise. Die seit 1958 jährlich von der „Lebensmittel Zeitung“ vergebene Auszeichnung ehrt Unternehmen und Persönlichkeiten, die nachhaltige und positive Veränderungen in der Lebensmittelwirtschaft bewirken. Sie gilt als höchste Anerkennung im deutschen Lebensmittel- und Konsumgütersektor.

    Bei der Preisverleihung äußerte sich der 92-jährige Erwin Müller bescheiden: „Ich stehe morgens mit der Arbeit auf und gehe abends mit der Arbeit ins Bett.“ Er betonte die Bedeutung seines Teams und bedankte sich: „Diese Auszeichnung ist nicht nur eine Anerkennung für mich persönlich, sondern für alle, die meinen Weg mitgestaltet haben – vor allem meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Einsatz und Treue unser Unternehmen stark gemacht haben.“ Einen besonderen Dank richtete er an Elke Menold, die die Vision des Unternehmens mit großem Engagement und neuen Impulsen weiterträgt. „Ohne dieses Team und die wertvollen Partnerschaften wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.“ Im vergangenen Jahr gewann Müller den „Duftstar“. (AZ/heo)

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    1 Kommentar
    Klara Rasper

    Respekt fuer jemanden, der sich so etwas antut. Der eine lebt um zu arbeiten, bei den meisten ist es wohl umgekehrt. Ich fuehle mich etwa in der Mitte. Auf keinen Fall moechte ich aber mit der Arbeit ins Bett gehen. Von Hr.Mueller selbst wurde ich noch frisiert als er nur einen einzigen Laden betrieb. Bei aller Leistung darf man aber auch nicht vergessen, wie viele Drogerielaeden den Preis dafuer zahlten. Da gibt es naemlich so gut wie keinen mehr.

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