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Modellflugtage Oberhausen 2024: Ein Himmel voller Jagdflugzeuge

Weißenhorn

Modellflugtage Oberhausen stehen an: Ein Himmel voller Jagdflugzeuge

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    Der Himmel über Oberhausen bei Weißenhorn bietet am Samstag eine spannende Kulisse. Warbird-Modellflugzeuge kreisen sich, Loopings werden geschlagen und nachts gibt es blinkende Lichter und Pyrotechnik.
    Der Himmel über Oberhausen bei Weißenhorn bietet am Samstag eine spannende Kulisse. Warbird-Modellflugzeuge kreisen sich, Loopings werden geschlagen und nachts gibt es blinkende Lichter und Pyrotechnik. Foto: MFC Oberhausen

    Bis aus Polen und Italien kommen sie angereist: Am Wochenende treffen sich in Oberhausen bei Weißenhorn wieder hunderte Hobbytüftler, um ihre heiß geliebten Flieger starten zu lassen. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche ferngesteuerten Kleinflugzeuge – nein, diese Bezeichnung würde manch einen Piloten vielleicht beleidigen. Denn am Samstag ist schließlich Warbirds-Treffen, mittlerweile das Zwölfte.

    Warbirds sind „Kriegsvögel“ – restaurierte, echte Jagdflugzeuge aus dem 20. Jahrhundert. Auch die elektrischen Modelle davon werden so genannt. Wer sich dafür begeistert, dem bietet sich am Samstag nicht nur eine beeindruckende Show samt Loopings, Pyrotechnik und Co., sondern auch ein fliegendes Museum – zu einem Eintritt von drei Euro.

    Warbirdstreffen Oberhausen: Verblüffend realistische Nachbildungen

    Die Warbirds sind so detailgetreu nachgebaut, dass sie – abgesehen von der Größe – kaum vom Original zu unterscheiden seien. Das berichtet kein Geringerer als Knut Huk, der Pressesprecher vom Modellflugclub MFC Oberhausen. Huk war 40 Jahre lang Marinepilot bei der Bundeswehr und arbeitete sogar als Pressesprecher bei der NATO. Wenn das keine ausreichenden Qualifikationen sind. Entsprechend begeistert wirbt Huk für das kommende Wochenende.

    Mache dieser Warbirds-Modelle sind erstaunlich groß. Ein Mann aus Polen will am Samstag ein Jagdflugzeug im Maßstab von 1:2 mitbringen.
    Mache dieser Warbirds-Modelle sind erstaunlich groß. Ein Mann aus Polen will am Samstag ein Jagdflugzeug im Maßstab von 1:2 mitbringen. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Denn es ist nicht nur das besondere Aussehen der historischen Flieger und ihre verblüffend ausgeschmückten Details, auch die Größe mancher Modelle ist beeindruckend. Wie Huk weiß, bringe ein Mann aus Polen ein Modell der „Fokker Dr. 1“ im Maßstab von 1:2 mit – das heißt, es ist halb so groß wie das Originale. Dafür benötigt er einen Autoanhänger und nehme er eine Strecke von mehr als 1300 Kilometern auf sich. Das sogenannte „Dreideckerflugzeug“ wurde einst im Deutschen Reich produziert und galt als hervorragend steig- und wendefähig, wie das „Flug Revue“-Magazin verrät. Der berühmte Manfred von Richthofen – auch bekannt als der „Rote Baron“ soll sie einst, mit roten Signalanstrichen versehen, geflogen haben. Der stolze Besitzer dieser Nachbildung wird sie freilich nur fliegen lassen, wenn es am Samstag trocken ist. Bisher sieht der Wetterbericht nicht ideal aus.

    Modellflugtage bei Weißenhorn: Flugshow und Museum für drei Euro

    Zum Organisatorischen: Die Modellflugtage finden von Samstag, 6. Juli bis Sonntag, 7. Juli statt. Spannend wird es für die Zuschauer ab Samstag um 10 Uhr. Über hundert Warbird-Besitzer aus ganz Europa haben sich mit je ein bis drei Modellen angekündigt. Sie lassen die Maschinen kunstvoll durch die Luft steigen, schlagen Kapriolen und zeigen alle Manöver, die auch die alten, echten Flugzeuge beherrschten. Gegen Abend erwartet das Publikum eine Nachtflugschau mit Pyrotechnik und Modellhubschraubern samt LED-Lichtern, gefolgt von einer Aftershowparty. Am Sonntag ist dann allgemeiner Flugtag mit Sportjets, Kunstflugzeugen und Hubschraubern.

    Ist das Echt oder eine Kopie? Der Pilot sitzt etwas steif im Cockpit. Vermutlich ist letzteres der Fall.
    Ist das Echt oder eine Kopie? Der Pilot sitzt etwas steif im Cockpit. Vermutlich ist letzteres der Fall. Foto: MFC Oberhausen

    Warbirds und Kriegsverherrlichung?

    Eines möchte Knut schon jetzt betonen: „Der Bereich Warbird hat nichts mit Kriegsverherrlichung zu tun“. Hinter dem Hobby stecken vielmehr technische Leidenschaft und historisches Interesse. Wie stellt man einen 70 Jahre alten Flieger nach, der nicht nur gleich aussieht, sondern auch flugfähig ist? Fragen, mit denen sich manche Hobbytüftler ein Leben lang beschäftigen. Da gibt es zwei Möglichkeiten, erklärt Huk: „Entweder man geht ins Museum und stellt es exakt nach, oder man sucht in der Bibliothek nach entsprechender Literatur“. Es gebe wahnsinnig viel davon. Sein Flugzeug beispielsweise – die „Fokker D7“ aus dem Ersten Weltkrieg – habe er im Maßstab von 1:3 minutiös nachgebaut. Selbst die Holzmaserung im Armaturenbrett des Cockpits sei exakt wie die des Originals. Ein Vizeflugmeister namens Franz Maier aus Baden-Württemberg soll das Original damals in der Abteilung „Marinefeldjagdstaffel 3“ über Flandern gesteuert haben.

    Hobbypiloten bereiten den Start eines Warbirds vor.
    Hobbypiloten bereiten den Start eines Warbirds vor. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Modellflugtage Oberhausen: Essen, Trinken, eigene Flieger sind erlaubt

    Wer nun selbst ein begeisterter Modellflieger ist und sich womöglich eingeschüchtert fühlt, den kann Huk beruhigen: „Jeder, der kommt und sein Flugzeug präsentiert, ist für uns ein Highlight. Es gibt keine guten und keine schlechten Modelle, jeder wird seinen ‚AHA‘-Effekt erleben.“

    Bereits seit rund 20 Jahren lädt der MFC Oberhausen zum internationalen Modellflieger treffen ein.
    Bereits seit rund 20 Jahren lädt der MFC Oberhausen zum internationalen Modellflieger treffen ein. Foto: MFC Oberhausen

    Erste Gäste reisen bereits an und stellen neben dem Flugplatz ihre Zelte auf, wie Huk erzählt. Besonders freut er sich, einen zehnjährigen Hobbypiloten aus Florenz in Italien begrüßen zu dürfen. Der Junge bringt seine amerikanische „P51-Mustang“ mit – ein besonderes Modell sei das. „Und wenn wir Glück haben, dann kommt sogar ein amerikanischer B24-Bomber, auch bekannt als ‚Alpachi Princess‘. Die hat ein Abfluggewicht von 149 Kilogramm“, sagt Huk beeindruckt. Wenn das Wetter mitspielt, werden über Tausend Gäste erwartet.

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