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Ein Sieg von Ratiopharm Ulm und offene Fragen

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Ein Sieg von Ratiopharm Ulm und offene Fragen

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    Marcio Santos (dunkles Trikot) hat gegen Trefl Sopot immerhin fast zehn Minuten lang gespielt. Aber irgendwie war man von einer noch viel größeren Rolle des brasilianischen Centers ausgegangen.
    Marcio Santos (dunkles Trikot) hat gegen Trefl Sopot immerhin fast zehn Minuten lang gespielt. Aber irgendwie war man von einer noch viel größeren Rolle des brasilianischen Centers ausgegangen. Foto: Imago/Grzegorz Radtke

    Dass die neue Mannschaft von Ratiopharm Ulm Spiele gewinnen kann, das hat sie schon zweimal auswärts unter Beweis gestellt. In der Bundesliga in Chemnitz und im Eurocup beim 96:93-Sieg nach Verlängerung gegen den polnischen Meister Trefl Sopot. Trotzdem gibt es noch ein paar offene Fragen: Wie gut sind einzelne Spieler? Und wer soll welche Rolle übernehmen?

    Das betrifft vor allem die Centerposition. Natürlich war die Ulmer Basketball-Gemeinde davon ausgegangen, dass direkt unter den Körben jetzt Marcio Santos gesetzt ist, nachdem Trevion Williams nach Berlin abgewandert ist. Tatsächlich spielt der 21-jährige Brasilianer bisher wenig. Nur etwas mehr als zwei Minuten stand er gegen Chemnitz auf dem Parkett, gegen Sopot waren es immerhin beinahe zehn. Mehr als doppelt so viel Einsatzzeit bekam in der Stadt an der Ostsee allerdings Philipp Herkenhoff. Also ein Mann, der auch in der vergangenen Saison schon da war und der sich immer hinter Williams anstellen musste. Ebenso wie Santos ist auch Isaiah Roby noch nicht richtig angekommen im europäischen Basketball. Zwei Punkte und zwei Rebounds gegen Sopot in etwas mehr als 20 Minuten – von einem erfahrenen Profi, der mehr als 150 Spiele in der NBA gemacht hat, darf gerne etwas mehr kommen.

    Anschlussfrage: Wer ist wie gesund? Karim Jallow hatte sich gegen Chemnitz wohl an der Wade weh getan und wurde im Eurocup nicht eingesetzt. Auch Tommy Klepeisz fehlte in Polen. Beim Ulmer Kapitän ist von einer akuten Verletzung nichts bekannt.

    Eine andere Frage darf als beantwortet gelten. Nämlich die, ob die beiden Ulmer Teenies tatsächlich schon reif sind für die Bundesliga und einen europäischen Wettbewerb. Ben Saraf und Noa Essengue spielten in Polen wie schon in Chemnitz groß auf. Für den 18-jährigen Israeli weist die Statistik 17 Punkte, zehn Korbvorlagen und damit ein astreines Double-Double aus. Wenn es bei ihm bisweilen ein bisschen nach Kopf-durch-die-Wand aussieht, dann liegt das auch daran, dass Saraf sich trotz seiner Jugend nicht scheut, Verantwortung zu übernehmen. Der 17-jährige Essengue kam auf 18 Punkte und sechs Rebounds.

    Ratiopharm Ulm gewinnt im Eurocup

    Zum Mann des Spiels wurde hinterher trotzdem und irgendwie ja auch verdient Justinian Jessup gekürt. Er war bester Werfer und er traf schließlich in der Verlängerung fast mit der Schlusssirene diesen sehr weiten Dreier, der den Ulmern den über weite Strecken dieses Spiels nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg bescherte.

    Denn der Bundesligist hechelte meist mit zehn oder etwas mehr Punkten hinter dem Gegner her. Aber ein 12:2-Lauf in den letzten Minuten der regulären Spielzeit bescherte den Ulmern eine Zweipunkte-Führung, die eigentlich schon hätte reichen müssen. Doch Alfonso Plummer mit einem geradezu grotesken Fehlpass unter dem eigenen Korb schenkte den Polen noch einmal der 81:81-Ausgleich.

    In der fünfminütigen Zusatzschicht setzten sich die Ulmer schließlich dank des späten Dreiers von Jessup durch gegen einen Gegner, der in diesem Wettbewerb vermutlich nicht sonderlich viel reißen wird.

    Ratiopharm Ulm: Jessup (20 Punkte), Essengue (18), Saraf (17), Plummer (12), Herkenhoff (8), Bretzel (7), Anigbata (6), Weidemann (4), Santos (2), Roby (2), Jensen.

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