Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Echte Eisbahn, große Glühweinauswahl: Was auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt 2023 geboten ist

Ulm

Mit echter Eisbahn: So will der Ulmer Weihnachtsmarkt die Massen begeistern

    • |
    Das Budendorf ist fast fertig: Am Montag, 27. November, beginnt auf dem Ulmer Münsterplatz der Weihnachtsmarkt. Er geht dieses Jahr bis einschließlich 23. Dezember, dem vierten Advent.
    Das Budendorf ist fast fertig: Am Montag, 27. November, beginnt auf dem Ulmer Münsterplatz der Weihnachtsmarkt. Er geht dieses Jahr bis einschließlich 23. Dezember, dem vierten Advent. Foto: Alexander Kaya

    Traditionalisten werden es bedauern: Nach etwa 15 Jahren rattert dieses Jahr erstmals keine Dampflokomotive durch den Märchenwald. Der Ersatz dürfte allerdings nicht minder zugkräftig sein: eine Schlittschuhbahn. Keine aus Kunststoff, wie sie im vergangenen Jahr nach dem Weihnachtsmarkt für winterliche Stimmung in Ulms guter Stube sorgte. Dieses Jahr kommt eine aus echtem, gefrorenen Wasser. Die Rutschpartie ist kostenlos und bis 7. Januar möglich. 

    Hier kann ab Montag vor dem Ulmer Münster Schlittschuh gefahren werden.
    Hier kann ab Montag vor dem Ulmer Münster Schlittschuh gefahren werden. Foto: Alexander Kaya

    Weihnachtsmarkt Ulm: Illerbuben auf dem "Münsterplätzle"

    Nach Jahren der Krise, von Corona bis hin zur Energie, ist der Weihnachtsmarkt jetzt wieder so groß wie im bislang letzten normalen Jahr 2019. Das heißt, auch das "Münsterplätzle" am Brautportal wird wieder einbezogen. "Hier sind die jungen Wilden", wie es Kevin Alizade von den Illerbuben ausdrückte. Das heißt, hier gibt es nicht nur die bekannten Food-Truck-Burger, sondern auch Glühwein-Alternativen der Ulmer Manufaktur Rosebottel. Alizade ist guter Dinge, dass die Illerbuben nach wechselnden Orten in den beiden vergangenen Jahren hier einen festen Standort gefunden haben. 

    Ulms OB Gunter Czisch betonte bei der Vorstellung des Programms nicht nur, dass er sich auf die Feuerwurst freue, sondern verlieh auch seinem Ärger über die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) Ausdruck: "Haben die eigentlich nichts anders zu tun?" Statt 300 Quadratmeter, dem Bereich vor dem Portal des Ulmer Münsters, berechnet die Gema nun ganze 5000 Quadratmeter als "Konzertfläche". Die Folge: Die Kosten für Chöre und Co vervielfachten sich. Czisch: "Die haben keinerlei Gespür." 

    Ob das Ulmer Stadtoberhaupt ein Gespür für Eis hat, muss sich noch herausstellen. Noch zögert Czisch, ob er die Schlittschuhe schnüren soll, zahlen muss weder er noch sonst jemand für die Eispartie auf der zehn auf 30 Meter großen Fläche: Das Angebot ist kostenlos. Nur das Ausleihen von Schlittschuhen wird mit zwei Euro berechnet. 

    Eisbahn auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt

    Sie sind Teil des Ulmer Weihnachtsmarkts: (von links) Jürgen Eilts (Ulm Messe), Sandra Walter (Ulmer City), OB Gunter Czisch, Rebecca Konrad (Fahrenkamp), Rainer Türke (Stadt Ulm) und Christian Zacherle (Polizei).
    Sie sind Teil des Ulmer Weihnachtsmarkts: (von links) Jürgen Eilts (Ulm Messe), Sandra Walter (Ulmer City), OB Gunter Czisch, Rebecca Konrad (Fahrenkamp), Rainer Türke (Stadt Ulm) und Christian Zacherle (Polizei). Foto: Alexander Kaya

    Die Eisfläche war eigentlich für einen späteren Zeitpunkt auf dem Judenhof geplant. Doch nachdem Jürgen Eilts, als Chef der Ulmer Messe, für den Weihnachtsmarkt kurzfristig eine Absage des Besitzers der Dampfbahn auf dem Schreibtisch liegen hatte, handelte er schnell. In Kooperation mit Citymanagerin Sandra Walter wurde die angeblich besonders energieeffiziente Bahn auf den südlichen Münsterplatz umgelegt. Nach dem Weihnachtsmarkt bleibt die 300-Quadratmeter-Eislauffläche bis 7. Januar bestehen und soll durch einen "Wintermarkt" ergänzt werden. Als Rahmenprogramm schweben Walter Eiskunstlaufvorführungen und eine Eisdisco vor. Egal, ob Schlittschuhläufer oder Bummelnde über den Weihnachtsmarkt: Die Ulmer City kann sich derweil um die Kleinen kümmern. Am Münsterplatz 25 ("M25") können Kinder ab fünf Jahren abgegeben werden. Die Betreuung übernimmt donnerstags bis sonntags die Neu-Ulmer Einrichtung Pi-Pa-Po. 

    Glühwein wird teurer – der Magier Florian Zimmer kommt auch

    Von der galoppierenden Inflation bleibt auch der Glühwein nicht verschont. Wie eine Umfrage von Eilts unter den Anbietern ergeben hat, geht es dieses Jahr erst bei 4,50 Euro für die Tasse los. 50 Cent mehr als im vergangenen Jahr. Bei "fünf bis sechs Ständen", so Eilts, gibt es diesen Einstiegsglühwein. Spezialitäten seien auch für fünf Euro und mehr zu haben. Unklar ist noch, was der "magische Zauberpunsch" beim Neu-Ulmer Magier Florian Zimmer kostet. Klar ist aber, dass neben "magischen Zauberschnitten" hier eher Tickets für seine Vorstellungen im Neu-Ulmer Magie-Theater im Fokus stehen. 

    Neu auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt ist Pistenbully, eine Marke, die zur Kässbohrer-Firmen-Familie gehört. Die wird nicht nur ein historisches Raupenfahrzeug als Hingucker unweit der Eisbahn aufstellen, sondern auch einen Stand betreiben. Hier gibt es nicht nur Pistenbully-Andenken ("Merchandise"), sondern auch Artikel des Deutschen Skiverbandes (DSV). Die Pistenraupe wiederum soll nicht nur als Selfiepoint dienen, sondern auch als Präsentationsfläche für Skigebiete. Wie immer ist Ulm auch der einzige Weihnachtsmarkt, der mit der Steiff-Schauhütte aufwarten kann. Neu ist, dass der Teddybärenhersteller aus Giengen nun auch an einem eigenen Stand Artikel verkauft. Neu ist zudem: 

    Das sind die neuen Stände

    • Branca Neumann: Schals und Tücher
    • Sikora Weihnachtswelt: Klassische Weihnachtsdeko
    • Franz Wild: Edelbrände und Liköre
    • Le Fleur Blumenwerkstatt: Café und Aktionshütte
    • Memories2 Make: Challenge-Bücher zu unterschiedlichen Themen
    • Johanna Mendler: Baumkuchen
    • Gabriele Rinaldi; Upcycling Produkte "Made in Ulm"
    • Zauberhaus: Musikinstrumente, Klangschalen
    • Just Stars: Leuchtende, fair gehandelte Sterne
    • Plata Pati: Schmuck aus eigener Herstellung

    "Business as usual", sagt der Ulmer Ordnungsamtschef Rainer Türke über seinen Part beim Budenzauber. Der ganze Markt sei durch "Fahrzeugblockiersysteme" abgesichert, auch wenn es aktuell keine Warnlage für Weihnachtsmärkte gebe. Von einer seit Jahren anhaltenden "abstrakten Gefährdung" spricht auch Christian Zacherle, der Leiter des Polizeireviers Ulm Mitte. Die Polizei sei "in und um" den Weihnachtsmarkt sowohl in zivil als auch uniformiert mit "verstärkten Kräften" unterwegs. Aus Göppingen komme jeden Tag Verstärkung. Die Zahl der erwarteten Besucherinnen und Besucher: 800.000. In früheren Jahren sollen es schon mal eine Million gewesen sein. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden