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Donausteg zwischen Ulm und Neu-Ulm gesperrt: Widerstand wächst

Neu-Ulm/Ulm

Sperre des Donaustegs zwischen Ulm und Neu-Ulm: Jetzt wächst der Widerstand

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    Sibylle Palfi und Carima Mcilhone (links) starteten die Petition an die Stadt Neu-Ulm "Forderung: Donausteg Sperrung aufheben!!"
    Sibylle Palfi und Carima Mcilhone (links) starteten die Petition an die Stadt Neu-Ulm "Forderung: Donausteg Sperrung aufheben!!" Foto: Oliver Helmstädter

    Seit bald 14 Tagen ist der Steg über die Donau gesperrt. Die Sachverständigen können offenbar nicht ausschließen, dass der Steg bei Offenhausen, der zur Landesgartenschau 1980 in der Ulmer Friedrichsau gebaut wurde, unter der Last der Fußgänger und Fußgängerinnen einstürzt. Das wollen Sibylle Palfi und Carima Mcilhone nicht akzeptieren. Damit sind sie nicht alleine. 

    Sperre des Donaustegs in der Friedrichsau bewegt

    Mit "Forderung: Donausteg Sperrung aufheben" ist die Petition betitelt, die die beiden Neu-Ulmerinnen starteten. Binnen weniger als zwei Tagen kamen bereits über 200 Unterschriften zusammen. Ihr Ziel: 1000. Dass das massive Betonbauwerk tatsächlich einstürzen könnte, wollen die beiden nicht glauben. Womit sie ebenso nicht alleine sind: Trotz einer inzwischen verfestigten Sperre klettern täglich ungezählte Menschen über die Brücke. 

    "So viele Menschen sind tagtäglich in ihrem Alltag durch die Sperre eingeschränkt", sagt die Offenhauserin Sibylle Palfi. Wenn die Brücke tatsächlich akut einsturzgefährdet wäre, so Palfi, dann müsste konsequenterweise auch die Durchfahrt unter der Brücke mit Booten unterbunden werden. Das ist aber nicht der Fall. "Den tatsächlichen Schaden an der Brücke kann ich nicht einschätzen", sagt Palfi. Doch ein Zusammenbruch des Betonbauwerks erscheint ihr unglaubwürdig. 

    Und so vermuten Palfi und ihre Mitstreiterin Mcilhone, dass hier eher das unreflektierte Folgen von Vorschriften als akute Gefahrenabwehr die Entscheidung für eine Sperre beförderte. Eine Entscheidung, unter der zahllose Pendler und

    Sollte Neu-Ulms OB Katrin Albsteiger, an die die Petition namentlich gerichtet ist, an der Sperrung des Donaustegs festhalten, fordern Palfi und Mcilhone einen regelmäßigen Shuttle-Service von Offenhausen in die Friedrichsau. Auch, weil der Zugang zu kulturellen Veranstaltungen wie insbesondere dem Ulmer Zelt derzeit für Menschen aus Neu-Ulm sehr erschwert werde. 

    In Ulm in der Au kaum Hindernisse zur Brücke, in Neu-Ulm schon

    Schon jetzt leisten Menschen in Neu-Ulm zivilen Ungehorsam. Am Sonntagmorgen entfernten Neu-Ulmer die Sperre, schraubten Teile ab und kappten Kabelbinder. Das rief die Polizei auf den Plan: Die Beamten verschraubten das Absperrgitter prompt mit dem Beton der maroden Brücke. "Wann kommt der Stacheldraht?", fragt Mcilhone. Auf Ulmer Seite ist die Absperrung nicht verschraubt. Das Gatter mit der veralteten Aufschrift "Friedrichsaubrücke am 22.05 und 23.05 gesperrt" lässt eine halbe Meter breite Lücke auf die Brücke. Die meisten Menschen halten sich nicht an die Sperre und laufen gen Neu-Ulm. Und stehen dann am bayerischen Donauufer vor einer Umkehr. Oder einer Kletterpartie. 

    Ein Mitarbeiter der Stadt Neu-Ulm hatte am Pfingstmontag Risse an der geschwungenen Spannbetonbrücke aus den 1970er-Jahren entdeckt. Sicherheitshalber wurde die Sperrung veranlasst, bis die Auswirkungen dieser Risse beurteilt werden können.

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