Die Fronten zwischen den Fußballern des SSV Ulm und dem früheren Mutterverein sind verhärtet: Während die Spatzen den Umbau in einer Fußballarena anstreben, sieht der Mehrspartenverein darin einen „erneuten Dolchstoß“, also eine ernsthafte Gefahr für die Zukunft des Vereins. Jetzt greift die organisierte Fanszene ein.
„Unser Verein, der mit einem mickrigen Etat den Durchmarsch bis in die 2. Bundesliga geschafft hat, wird unter den aktuellen Bedingungen nicht in der Lage sein, sich finanziell im Profifußball zu etablieren. Die Konsequenz wären ein oder sogar zwei Abstiege“, ist es in einem Aufruf zum „Marsch zum Stadion“ für Samstag, 14. Dezember, vor dem HSV-Spiel zu lesen. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr am Ulmer Rathaus.
SSV Ulm 1846 vs SSV Ulm 1846 Fußball
Die Spatzen haben die Fans auf Ihrer Seite: Markus Thiele, Geschäftsführer des Zweitligisten SSV Ulm 1846 Fußball, hatte jüngst im Interview mit der Redaktion gesagt, dass es in der Stadionfrage darum gehe, ob in Ulm Profifußball etabliert werden soll oder nicht.
Wie es ,,D-Block Donaustadion“, ein nach eigenen Angaben loser Zusammenschluss, aller am Support interessierten SSV-Fans, bezeichnet, sei keineswegs eine Spaltung oder ein Konflikt zwischen Hauptverein und Fußball das Ziel des Marschs. Doch keine andere Sportart bewege aber Woche für Woche so viele Menschen wie der Fußball. Keine andere Sportart bringe der Stadt, den Hotels, Restaurants, Kneipen und selbst anderen Sportarten einen solchen Mehrwert.
Donaustadion: Fußball vs Leichtathletik
Wörtlich heißt es weiter: „Wir alle lieben den Breitensport. Wir alle lieben diesen Verein mit all seinen Abteilungen und seiner Vielfalt. Und genau deshalb sprechen wir uns dafür aus, das altehrwürdige Donaustadion dem Fußball zu überlassen und eine neue Sportstätte für die Leichtathletik zu realisieren.“ Diese hatte der Alt-Verein mehr oder weniger als unrealistisch bezeichnet.
Bereits im bislang letzten Heimspiel gegen SpVgg Greuther Fürth waren im Donaustadion zwei Spruchbänder zur aktuellen Stadionsituation zu sehen. „40 Millionen für Theaterkultur bereit, doch das Stadion bleibt ein Relikt der Zeit. Ohne Donaustadion kein Profifußball in Ulm“, stand auf einem. Als „überspitzt“ wird diese Formulierung von den Fans jetzt bezeichnet. Diese sei bewusst gewählt worden, um eine intensive Diskussion zwischen Stadt, Hauptverein und Fußballverein auszulösen.“ Die hat jetzt begonnen.
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