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Donaustadion Ulm: 7 Zukunftspläne vorgestellt – Was nun?

Ulm

Donaustadion in Ulm: Sieben Varianten sind denkbar

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    Die Zukunft des städtischen Donaustadions ist eine Streitfrage zwischen zwei formal getrennten Vereinen.
    Die Zukunft des städtischen Donaustadions ist eine Streitfrage zwischen zwei formal getrennten Vereinen. Foto: Alexander Kaya

    Die Stadtspitze hatte Anfang der Woche ins Ulmer Rathaus gebeten: Eingeladen zu der nicht öffentlichen Informationsveranstaltung waren laut einer Mitteilung der Stadt die Mitglieder des Ulmer Gemeinderats und Vertreter von SSV Ulm 1846 und SSV Ulm 1846 Fußball. Nach einigem Zwist in den vergangenen Tagen geben sich die Vereine nun schweigsam.

    Vorgestellt wurde die Machbarkeitsstudie zum Donaustadion, die das Ulmer Planungsbüro nps zusammen mit der Projektentwicklungsgesellschaft PEG und städtischen Fachabteilungen, vor allem der Abteilung Bildung und Sport, in den zurückliegenden Monaten erstellt hat.

    Inhaltlich ging es dabei um die schon lange kursierende Frage, „passen“ Leichtathletik und Fußball weiterhin zusammen in ein Stadion, in dem auch noch Schulsport stattfinden soll? Oder braucht Ulm Einzellösungen. Also etwa den von den Fußballern vorgeschlagenen Umbau des Donaustadions in einer Fußballarena ohne Verwendung von Fördergeldern. Diese könnten - so der Vorschlag der Spatzen - alleine für ein neues, kleineres Leichtathletikstadion verwendet werden.

    Ein Fanmarsch des SSV Ulm Fußball trug am Samstag die Forderung „Gebt das Donaustadion frei“ vor sich her.
    Ein Fanmarsch des SSV Ulm Fußball trug am Samstag die Forderung „Gebt das Donaustadion frei“ vor sich her. Foto: Alexander Kaya

    SSV Ulm 1846 Fußball fürchtet um die Zukunft des Profifußballs

    „Es geht in der Stadionfrage darum, ob wir Ulm im Profifußball etablieren wollen oder nicht“, hatte Markus Thiele, Geschäftsführer des Zweitligisten SSV Ulm 1846 Fußball, im Vorfeld die Sicht der Kicker betont.

    Wenn Stadien für Profifußball und Vereins- sowie Schulsport, wie könnten diese aussehen und auch finanziert werden? Die Planer legten dazu sieben Szenarien vor, von der reinen Sanierung des bestehenden Stadions bis zu weitreichenden Um- und Neubauplänen. Sämtliche Varianten wurden von den Fachleuten ausführlich erläutert, die Presse war aber nicht eingeladen.

    „Jetzt muss in den Fraktionen darüber diskutiert und eine politische Willensbildung herbeigeführt werden. Wir haben dafür alle Optionen überblicksartig zusammengetragen und geprüft“, sagte Oberbürgermeister Martin Ansbacher.

    Donaustadion: Entscheidung im März

    Das Ziel der Stadt sei es, im Gemeinderat spätestens im März 2025 eine Grundsatzentscheidung zu fällen, in welche Richtung weiter untersucht werden soll, denn das müsse jedem klar sein: „Bei jeder der heute vorgestellten Varianten müssten noch sehr viele Details untersucht und geklärt werden“, wird Bürgermeisterin Iris Mann zitiert.

    Auch aus den Reihen des Gemeinderats hieß es, man sei sich bewusst, dass es um sehr viel Geld und um wichtige, richtungsweisende Entscheidungen für die nächsten Jahrzehnte im Bereich Spitzen-, Breiten- und Schulsport in Ulm gehe. Daher werde man sich die differenzierte Abwägung und Entscheidungsfindung auch nicht leicht machen. Details drangen auch aus der Kommunalpolitik nicht nach außen.

    Oberbürgermeister Ansbacher und Bürgermeisterin Mann legten großen Wert darauf, dass in den kommenden Planungen sowohl belastbare Perspektiven für den Fußball als auch für den Stammverein inklusive Leichtathletik und den Schulsport erarbeitet würden. Beide betonten, wie wichtig es sei, den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen gerecht zu werden, und unterstrichen die große Bedeutung, die sowohl der SSV Ulm 1846 Fußball als auch der SSV Ulm 1846 für die Stadt und ihre Sportlandschaft haben. Gleichzeitig müsse der Fußball eine realistische und nachhaltige Perspektive haben, um einen modernen Spielbetrieb gewährleisten zu können.

    Die Teilnehmenden vereinbarten am Ende der Infoveranstaltung, in der bewusst keine Statements und Erklärungen abgegeben wurden, Stillschweigen und die Gründung einer interfraktionellen Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Bürgermeisterin Iris Mann, die sich mit den Vorschlägen Anfang kommenden Jahres weiter befassen will. Auf Anfrage wollte weder die Ulmer Stadtverwaltung noch die PEG Einblicke in die Machbarkeitsstudie gewähren. Es ist der offensichtliche Versuch, Ruhe in eine hitzige Diskussion zu bekommen. Die Vereine wollten sich auf Anfrage nicht äußern. „Wir verweisen auf die Pressemitteilung der Stadt Ulm“, heißt es. Das war vor Tagen noch anders: Der Großverein SSV hatte die Möglichkeit des Umbaus des Donaustadions in eine Fußballarena als einen „erneuten Dolchstoß“ bezeichnet. (AZ/heo)

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