Das 11:74 am Samstag gegen den Tabellenvorletzten und ehemaligen deutschen Meister TuS Vinnhorst war für die Turner des TSV Pfuhl kein Tiefpunkt. Sondern eine von vielen Klatschen, die das Schlusslicht der Bundesliga in dieser Saison schon kassiert hat. Der Abstieg in die zweite Bundesliga ist damit so gut wie sicher besiegelt, auch wenn noch zwei Wettkämpfe ausstehen. An Erfolge ist schließlich nicht zu denken.
Die Bude war voll beim TSV Pfuhl
Das Zurück in die Zweitklassigkeit war angesichts der finanziellen und personellen Lage – unter anderem konnten die etatmäßigen Turner Leo Meier und Julian Hechelmann wegen Verletzung noch keinen Wettkampf bestreiten – im Prinzip schon zu Saisonbeginn klar. Abteilungsleiter Michael Wolfgang sagte das am Samstag noch einmal deutlich. Er erkennt aber auch positive Aspekte: „Wenn ich sehe, was die Jungs gegen Vinnhorst geturnt haben, wie jeder an jedem Gerät ein neues Teil eingebaut hat, dann sind das die Dinge, die mich interessieren. Wichtig ist auch, dass die Bude wieder voll war. Es gibt also genügend Leute, die unsere Nachwuchsarbeit honorieren.“
Dass die momentane Situation belastend ist, das war am Samstag den Gesichtern anzusehen. Auch Wolfgang sagt: „Klar, es macht keinen Spaß, zu verlieren. Doch wir planen für die nächsten Jahre.“ In denen werden sich die Pfuhler Nachwuchsturner sicherlich weiterentwickeln. Das Talent ist bei ihnen jedenfalls vorhanden, das war auch gegen Vinnhorst in den Duellen mit deutschen und ausländischen Spitzenturnern zu erkennen.
TSV-Trainer Rolandas Zaksauskas, der auch für die Nachwuchsarbeit des bayerischen Verbands zuständig ist, ist stolz auf seine Jungs: „Die sind so jung und geben nicht auf. Sie wissen, dass wieder eine Niederlage kommt, sie bleiben aber positiv. Das finde ich hervorragend. Ich bin glücklich, dass sie das Beste im Training aus sich herausholen.“ Zaksauskas hat Respekt „vor denen, die geblieben sind“. Schließlich haben Alexander Kunz, Linus Mikschl, Florian Reindl und Timo Rister den Verein vor der Saison verlassen. Für Top-Ausländer fehlt das Geld und der Nachwuchs ist zwar stark, aber für die erste Liga noch nicht reif.
TSV Pfuhl wird in der zweiten Bundesliga antreten
Spekulationen, dass die Pfuhler in der kommenden Saison nicht in der zweiten, sondern nur in der dritten Liga antreten, dementiert Michael Wolfgang: „Das ist keine Option. Wir müssen Durchhaltevermögen beweisen. Wir wollen ja nicht ganz von vorne anfangen. Nächstes Jahr werden wir auch wieder punkten. Jetzt lernen die Jungs und gewinnen an Selbstbewusstsein dazu. Und sie haben trotz der Niederlagen auch Spaß, wenn sie vor großem Publikum turnen können.“ Der Abteilungsleiter gibt auch zu bedenken: „Turnen ist nicht Fußball, wo auch mal ein Drittligist Bayern München schlagen kann.“
TSV Pfuhl holt zwei junge Niederländer
Für die letzten beiden Wettkämpfe in dieser Saison bietet der TSV noch zwei frische, junge Gesichter auf, und zwar die beiden 18-jährigen Niederländer Elija Faverus, und Leon Atherton. Vielleicht sind sie ja auch Optionen für die kommende Zweitligasaison. Wolfgang schließt auch nicht aus, dass vielleicht Julian Hechelmann noch einmal in dieser Saison antreten kann. Damit steigen die Aussichten, zumindest noch etwas knappere Ergebnisse zu erzielen, was der Mannschaft auf jeden Fall mental guttun würde. Rolandas Zaksauskas ist sich jedenfalls sicher: „Diese Mannschaft ist die der Zukunft.“
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