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Diese Gegenstände findet man in der Neu-Ulmer Leihbar

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Vom Schoko-Brunnen bis zum Tapetenablösegerät: Das alles findet man in der Neu-Ulmer Leihbar

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    Katrin Schnellbacher und Christoph Reichel freuen sich, wenn Menschen in der Leihbar fündig werden. Egal, ob sie eine Kaffeemaschine oder eine Teleskopbürste suchen.
    Katrin Schnellbacher und Christoph Reichel freuen sich, wenn Menschen in der Leihbar fündig werden. Egal, ob sie eine Kaffeemaschine oder eine Teleskopbürste suchen. Foto: Dominik Prandl

    Es ist das einzige Angebot seiner Art in der weiten Region: In der Neu-Ulmer Leihbar im Haus der Nachhaltigkeit (HdN) kann man aktuell 428 Gegenstände ausleihen. Und es werden immer mehr, da viele Menschen ihre Dinge spenden, um sie für andere nutzbar zu machen.

    In acht großen Regalen und einem Schrank finden sich sehr hilfreiche und auch sehr spezielle Gegenstände – alle sind auch online abrufbar und lassen sich reservieren. Unter den nützlichen Dingen finden sich Tischdecken, eine lange Baumschere, ein Fenstersauger, eine Leiter, eine Sackkarre und auch ein Tapetenablösegerät. In den Regalen stößt man aber auch etwa auf einen Jugendherbergs-Schlafsack oder einen Fallschirm.

    Große Töpfe stehen auf den Regalen.
    Große Töpfe stehen auf den Regalen. Foto: Dominik Prandl

    Mittwochvormittags und dienstagabends hat die Leihbar in der Augsburger Straße geöffnet. Katrin Schnellbacher zählt gerade ein ganzes Set an Besteck durch, das ausgeliehen und zurückgegeben wurde. Die Gegenstände aus dem Catering-Bereich sind sehr beliebt, weiß die ehrenamtliche Helferin. Egal ob für die Hochzeit oder die Geburtstagsfeier: Hier findet man Teller, Tassen, Töpfe und Co. in großer Anzahl. Immer wieder kommen Interessierte herein und schauen einfach mal, was es hier so alles gibt. Möchte man dann wirklich etwas ausleihen, muss man Mitglied in der Solidargemeinschaft des HdN werden. Für einen Jahresbeitrag von 24 Euro kann man dann so viel ausleihen, wie man möchte.

    Pavillons waren im Sommer sehr beliebt. Doch die Gartensaison ist mittlerweile vorbei – „Dörrautomaten sind aktuell sehr gefragt, jetzt ist die Jahreszeit“, sagt Schnellbacher. Auch Koffer und Rucksack seien schon ausgeliehen worden. „Und der Polster-Reiniger ist auch sehr beliebt“, erzählt die 56-Jährige.

    Wer schnell noch einen Rollkoffer für die nächste Reise benötigt, kann sich auf die Leihbar verlassen.
    Wer schnell noch einen Rollkoffer für die nächste Reise benötigt, kann sich auf die Leihbar verlassen. Foto: Dominik Prandl

    Letztlich sind es viele Sachen, die man sich selbst nicht zu kaufen braucht, weil man sie höchstens einmal im Jahr braucht – genau das ist der nachhaltige Gedanke hinter der Leihbar. „Die Grundidee ist, die Dinge miteinander zu teilen, anstatt alles selbst zu besitzen“, betont die Ehrenamtliche. Letztlich gehe es auch um ein Angebot für Menschen, die vielleicht gar nicht das Geld haben, sich das alles zu kaufen.

    Einen Schoko-Brunnen findet man in den Regalen, genauso wie einen Fleischwolf und eine Crepes-Pfanne. Aus Platzgründen sind manche Dinge auch im Keller des ehemaligen Sport-Sohn-Hauses untergebracht. 81 verschiedene Leute haben seit der Eröffnung Mitte April bereits von dem Angebot Gebrauch gemacht und haben sich ein oder mehrmals etwas aus dem Sammelsurium an Dingen mit nach Hause genommen.

    Wie wäre es mal mit einer richtigen Crepes-Pfanne?
    Wie wäre es mal mit einer richtigen Crepes-Pfanne? Foto: Dominik Prandl

    Manche Sachen, wie Werkzeuge und kleine Maschinen, hat man für die Leihbar zu Beginn selbst angeschafft. Doch die allermeisten Dinge werden von Privatleuten gespendet. Werden elektrische Geräte abgegeben, werden sie erst einmal geprüft – da ist technisches Know-how gefragt. Aktuell steht etwa ein spezielles Reinigungsgerät für Fliesen im Regal, das neu hinzukam. Manchmal, wie in diesem Fall, müssen auch die Anleitungen irgendwie besorgt werden. Danach werden alle neuen Gegenstände registriert. Neue Helfer sind bei der Leihbar immer willkommen.

    Dieser Reiniger ist ein Neuankömmling und muss noch geprüft werden.
    Dieser Reiniger ist ein Neuankömmling und muss noch geprüft werden. Foto: Dominik Prandl

    Corinna Nagel aus Pfuhl kommt durch die Tür. Sie bringt einen großen Party-Warmhalter zurück, den sie ausgeliehen hat – für den Martinsumzug im Neu-Ulmer Stadtteil. Es ist ihre erste Leihe und sie findet: „Es hat alles ganz einfach funktioniert.“ Deshalb kann sie sich gut vorstellen, bald wieder vorbeizukommen. Interessant findet sie „alles, was das Thema Catering betrifft“. Dass man hier auf die Schnelle an 100 Teller kommt, findet sie „klasse“. Und auch die Werkzeuge, die man ausleihen kann, findet sie geschickt.

    Ein Dampfgarer für den speziellen Anlass.
    Ein Dampfgarer für den speziellen Anlass. Foto: Dominik Prandl

    Egal, ob Kreissäge, ein Kindersitz fürs Auto, Luftentfeuchter oder eine Nähmaschine: Hier gibt es für ganz verschiedene Anliegen den richtigen Gegenstand. Wer übrigens seine eigenen Sachen mit anderen teilen, sie aber nicht ganz der Leihbar überlassen will, für den gibt es eine Pinnwand, auf der er oder sie ihre Gegenstände anbieten kann.

    Der 68-jährige Christoph Reichel möchte mit seinem ehrenamtlichen Engagement in der Leihbar „etwas tun für die Zukunft und eine nachhaltige Gesellschaft“. Er hat die Hoffnung: „Auch viele kleine Aktionen können etwas Großes auslösen.“

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