Justus Jonas, Bob Andrews und Peter Shaw. Diese Namen dürften bei vielen Menschen nostalgische Erinnerungen auslösen. Seit 1968 prägen die drei Fragezeichen mit ihren kniffligen und oft schaurigen Fällen die deutsche Popkultur. Als Buch, als Hörspiel oder als Kinofilm feiert die Serie auch heute noch große Erfolge. Jetzt nimmt sich auch die Junge Ulmer Bühne des Themas an.
Monatelange Vorbereitung auf „Die drei ???“ im Alten Theater in Ulm
Die drei Fragezeichen sind ein Erfolgsrezept: Erst im Januar erschien der Kinofilm „Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund“. Der nächste Film soll schon Anfang 2026 folgen. Noch immer erscheinen neue deutschsprachige Hörspielfolgen – Ganze 232 sind es mittlerweile. Mit „Die drei Fragezeichen Kids“ gibt es sogar eine eigene Buchreihe speziell für Kinder. Und die schafft es auch ins Theater. Die Junge Ulmer Bühne möchte die Faszination für die drei Nachwuchsdetektive mit „Die drei Fragezeichen Kids. Der singende Geist“ an die nächste Generation weitergeben.
Und die scheint das bereitwillig anzunehmen. Bei der Premiere am vergangenen Sonntag war der Saal im Alten Theater prall gefüllt. Kinderstimmen erfüllten das historische Gebäude am Hans und Sophie-Scholl-Gymnasium. Doch als dann Regisseur Sven Wisser vor die Bühne trat, herrschte plötzlich Stille, bis er diese mit einem lockeren „Moin“ auflöste. In seiner kurzen, aber spannenden Ansprache erklärte er den Kindern, wie Theaterarbeit funktioniert.
Alle hinter dem Vorhang seien ganz aufgeregt. Seit September letzten Jahres hätten sie sich auf die Premiere vorbereitet und sich dabei sogar mit einem „echten Detektiv“ besprochen. Außerdem habe man das Stück von Kindern bewerten lassen und danach das Stück entsprechend angepasst. „Für uns ist es was ganz Besonderes“, sagte Regisseur Wisser. Man hat also scheinbar alles unternommen, um ein spannendes, lustiges und rundum überzeugendes Werk vorzustellen. Dabei liefert die „Die drei Fragezeichen Kids. Der singende Geist“ eine gute Vorlage.
Darum geht es bei „Die drei Fragezeichen Kids. Der singende Geist“
Wieder einmal müssen die drei „Meisterdetektive“ einen heiklen Fall in Rocky Beach lösen. Justus Jonas, Bob Andrews und Peter Shaw helfen Titus Jonas, dem Onkel von Justus beim Entladen seiner Ware. Darunter ist auch eine alte, knallgelbe Standuhr, die den Jungs auf den ersten Blick wenig gewinnbringend erscheint. Doch eine reiche, hochnäsige Frau namens Mrs. Wilmers hat es auf die Antiquität abgesehen. Mit allen Mitteln will sie die Uhr ergattern und scheut dabei auch nicht vor Einbruch und Erpressung zurück.
Die drei Fragezeichen wittern einen neuen Fall. Und tatsächlich: Die Uhr scheint mehr als ein Relikt aus dem frühen 19. Jahrhundert zu sein. Durch sie geraten die Freunde auf die Fährte von Fred Fireman, einem längst verstorbenen Helden von Rocky Beach. Doch Mrs. Wilmers und ihr Handlanger sind den Detektiven auf der Spur. Das Abenteuer mündet in einem fesselnden Kopf-an-Kopf-Rennen, um einen längst vergessenen Schatz.
Wenige Tickets für Aufführungen bis zum 4. Mai in Ulm
Nicht nur die vielen verschiedenen Bühnenbilder und die aufwendigen Effekte konnten überzeugen, auch die Darstellerinnen und Darsteller glänzten schauspielerisch. Fenja Abel spielte die überhebliche Mrs. Wilmers so authentisch, dass es kaum möglich war, keinen Ekel gegenüber der Rolle zu empfinden. Auch Sina Baajour beeindruckte als „erster Detektiv“ Justus Jonas und zeigte den Kindern, dass auch Frauen Anführer sein können. Gemeinsam mit Fabian Rogal als Peter Shaw und Klaas Johann Lewerenz als Bob Andrews bildete sie das Detektivtrio.
Für die Aufführung erntete die Junge Ulmer Bühne verdienterweise laute Jubelrufe und begeisterten Applaus. Eltern wie Kinder schienen großen Gefallen an dem Stück gefunden zu haben. Bis zum 4. Mai gibt es regelmäßige Aufführungen des Stücks. Einige Termine sind bereits ausverkauft. Tickets sind online auf der Webseite der Jungen Ulmer Bühne zu erhalten.
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