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25 Jahre Iveco-Magirus-Museum Neu-Ulm: Das Programm der Feierlichkeiten

Neu-Um/Ulm

Magirus-Museum feiert 25-jähriges Jubiläum mit einem „neuen“ Stück

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    Ein Zufallsfund in Mecklenburg-Vorpommern: Das Fahrgestell eines ganz frühen Omnibusses „Made in Ulm“.
    Ein Zufallsfund in Mecklenburg-Vorpommern: Das Fahrgestell eines ganz frühen Omnibusses „Made in Ulm“. Foto: Dagmar Hub

    Ein bisschen stolz ist Peter Burkhart schon auf ein „neues“ Stück, das er und sein Museum-Team am Samstag, 6. Juli beim Tag der offenen Tür des Magirus Museums in der Neu-Ulmer Baumgartenstraße 20 präsentieren werden: Es ist das Fahrgestell eines der ersten Magirus-Omnibusse und stammt aus dem Jahr 1920. Mit der Neuerwerbung besitzt das Museum nun alle drei Typen von Fahrgestellen aus jener Zeit.

    „Es kann nicht sein, dass das überlebt hat“, dachte sich Museumsvorstand Peter Burkhart, als er das Fahrgestell auf einem Kleinanzeigen-Portal in der Nähe von Schwerin entdeckte. Aber die Prägung der riesigen Muttern, die die originale Continental-Hartgummi-Bereifung des Fahrgestells halten, beweisen es: Obwohl Jahrzehnte unter dem Vordach an einer Scheune in Mecklenburg-Vorpommern gestanden, ist das über hundertjährige Stück erstaunlich gut erhalten.

    Historisch: originale Continental-Hartgummi-Bereifung des Fahrgestells des historschen Omnibusses.
    Historisch: originale Continental-Hartgummi-Bereifung des Fahrgestells des historschen Omnibusses. Foto: Dagmar Hub

    Der Verein kaufte das seltene Stück für 500 Euro, und der Eigentümer fuhr es sogar nach Neu-Ulm. Dreckig war es, erzählen die Männer um Burkhart, der Triebfeder des Museums ist. Zwei Tage lang habe man geputzt – um dann erstaunt festzustellen, wie gut das Fahrgestell des Omnibusses erhalten ist, den Magirus 1920 an die Preußische Post Potsdam geliefert hatte. 20 Personen hatten etwa Platz in dem frühen Omnibus. Das Fahrerlebnis dürfte ein spezielles gewesen sein, denn mit den Hartgummireifen ließ sich jedes Schlagloch im Rücken spüren.

    Ein paar Steinbrocken eines ungeteerten Weges sind in den Hartgummi eingepresst, wo sie auch bleiben werden – auch wenn die Vereinsmitglieder das gute Stück teilweise wieder als Omnibus aufbauen wollen, um zu zeigen, wie Busfahren vor über hundert Jahren ging. Magirus stieg in die Omnibus-Produktion im Jahr 1918 ein, nachdem die Militär-Aufträge mit dem Ende des Ersten Weltkrieges wegbrachen.

    Weitere Neuheiten sind unter anderem ein etwa hundert Jahre alter Lkw-Wagenheber, den das Museum von privat erhielt – und ein Brautkleid, das an die Geschichte jenes Exponats erinnert, an dem es hängt. Ein Magirus Deutz Saturn mit amerikanischem Kranaufbau existierte in Europa nur dreimal, und der Eigentümer des Fahrzeuges ließ das rare Stück 2011 für einen sozialen Zweck versteigern – aber nicht auf die übliche Weise, sondern in Form eines Tausches, bei dem in jeder Runde etwas Wertvolleres angeboten wurde – und bei dieser Versteigerung spielte eben auch ein ungebrauchtes Brautkleid eine Rolle.

    Tag der offen Tür im Magirus-Museum: Das ist geboten

    25 Jahre alt wird der Verein, der hinter dem Museum steht, in diesem Jahr, und Conrad Dietrich Magirus, Feuerwehrpionier und erfolgreicher Unternehmer, wurde im September vor 200 Jahren in Ulm geboren – Anlässe genug, sich zum um 10 Uhr beginnenden Tag der offenen Tür am kommenden Samstag im Museum besonders ins Zeug zu legen. In der Umgebung von 45 Fahrzeugen geht‘s mit einem Weißwurstfrühstück los.

    Etwa 100.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit habe man in den 25 Jahren des Bestehens geleistet, sagt Burkhard – davon allein 4000 im vergangenen Jahr. Das Museum funktioniere super, seit es in der Baumgartenstraße untergebracht ist, so Burkhart. Der Verein kümmert sich unter anderem um die Restaurierung der „Bayernspritze“, eines 1920 gebauten historischen Feuerwehrfahrzeuges aus der Produktion von Magirus, das das erste Feuerwehrfahrzeug mit Verbrennermotor in Neu-Ulm gewesen war. Der Oldtimer kehrte im Jahr 2020 nach langem Hin und Her ohne Zündverteiler von Göppingen nach Neu-Ulm zurück, wo er bis 1960 im Einsatz war. (köd)

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