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Burlafingen: Walther Collection plant neue Ausstellungen – auch im Haus der Kunst in München

Burlafingen

Walther Collection plant neue Ausstellungen – auch im Haus der Kunst in München

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    Artur Walther mit Assistentin Melek Baylas. Beim Tag der offenen Tür am Sonntag in der Walther Collection wird der Sammler anwesend sein.
    Artur Walther mit Assistentin Melek Baylas. Beim Tag der offenen Tür am Sonntag in der Walther Collection wird der Sammler anwesend sein. Foto: Dagmar Hub

    Die Fotoausstellung von Werken des in Kamerun als Sohn nigerianischer Eltern geborenen Samuel Fosso in der Burlafinger Walther Collection schließt am Sonntag, 20. November. Diesen letzten Öffnungstag will der Sammler Artur Walther fürs kunstinteressierte Publikum zu einem besonderen machen: Bei einem Tag der offenen Tür wird es drei Führungen durch die endende Ausstellung geben. Artur Walther, der in Ulm geboren wurde und in Burlafingen aufwuchs, wird anwesend sein.

    Wenige Tage später fliegt Artur Walther nach New York zurück, wo der Sammler und Kunstmäzen seit 45 Jahren lebt. Heute gilt der 74-Jährige, der sich bereits in den 90er-Jahren aus seiner Tätigkeit im internationalen Finanzwesen zurückzog, seinem Interesse für Fotografie und Architektur nachzugehen begann und eine Kollektion aufbaute, als weltweit größter Sammler afrikanischer Fotografie. Zudem bringt er als Organisator von Ausstellungen und als Vermittler dank seines großen Netzwerks Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Kontakt, um den Austausch über Fotografie als Kunstform zu stärken. Wo sein Interesse begann, daran erinnert sich Artur Walther genau: "1996 besuchte ich im Guggenheim Museum in der 2019 verstorbene Okwui Enwezor, der spätere künstlerische Leiter der documenta 2002, co-kuratiert. Enwezor und Walther reisten zusammen viereinhalb Wochen durch den afrikanischen Kontinent. Inzwischen besitzt Artur Walther mehr als 2000 relevante Werke von afrikanischen Fotokünstlern. "Ich wollte nichts machen, was alle tun. Ich wollte etwas Relevantes tun", erklärt er sein großes Interesse an Fotokunst aus Asien und Afrika und am Einfluss der Kulturen auf die Fotografie.

    Haus der Kunst in München zeigt 2023 Projekt der Walther Collection

    Auch deshalb ist Artur Walther gerade in Deutschland: Im April 2023 wird im Münchner Haus der Kunst das bislang größte Projekt der Walther Collection eröffnet, eine Ausstellung, die mit über tausend präsentierten Werken eine Übersicht über die künstlerische Fotografie aus dem afrikanischen Kontinent und damit auch über Walthers Sammlung geben soll – von den Anfängen mit der Daguerreotypie im 19. Jahrhundert über Porträtfotografie bis hin zur Veränderung der Sichtweisen aus der Perspektive von Fotograf und Fotografiertem über die letzten Jahrzehnte. In seiner Burlafinger Walther Collection plant Artur Walther ab April 2023 eine von Tamar Garb kuratierte Ausstellung "Beyond the Binary", die erstmals zwei in den letzten Jahren verstorbene renommierte südafrikanische Fotografen gegenüberstellt, deren Lebenswege verschiedener kaum sein könnten: Santu Mofokeng, 1956 in Soweto geboren, begann als Straßenfotograf. David Goldblatt, Sohn jüdischer Eltern mit litauischen Wurzeln, entstammte einer Familie, die ein Herrenmodegeschäft in Südafrika betrieb. Eine Verbindung beider so verschiedener Männer gibt es jedoch: Mofokeng war ein Schüler Goldblatts. Für 2024 plant Artur Walther in Burlafingen eine Ausstellung zu "Vernacular Photography", einer eher funktionalen Fotografie, deren Werke teils von anonym gebliebenen Fotografen, teils aus dem Bereich "Schnappschuss" stammen, die aber aufgrund ihrer sozialen Bezüge von Interesse sind. Walther möchte künftig in Burlafingen jährlich zwei Ausstellungen statt bislang einer zeigen, und er denkt darüber nach, die Walther Collection, die seit ihrer Eröffnung 2010 stets im Spätherbst schloss, um im Frühjahr wiederzueröffnen, ganzjährig zu bespielen.

    Die Führungen am Sonntag, 20. November, in der Walther Collection beginnen um 11.15, um 14 und um 16 Uhr. Geöffnet ist das Haus am Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

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