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Burlafingen/Ulm: Eine gute Idee und viel Geld: So helfen vier Mädchen dem Tierheim Ulm

Burlafingen/Ulm

Eine gute Idee und viel Geld: So helfen vier Mädchen dem Tierheim Ulm

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    Beim Besuch im Tierheim gefielen den Mädchen die zutraulichen Kaninchen am besten.
    Beim Besuch im Tierheim gefielen den Mädchen die zutraulichen Kaninchen am besten. Foto: Alexander Kaya

    Sie hatten gelesen, dass das Tierheim Ulm finanzielle Sorgen hat. Sie wollten helfen. "In zweieinhalb Minuten war dann eigentlich alles geschwätzt", erinnern sich die Mädchen: Also zogen sie los, klingelten an den Häusern, sagten Gedichte auf - und sammelten mehr als 700 Euro Spendengeld. Nicht nur Dagmar Kaufmann-Widder, Vorsitzende des

    Alexa, Anna, Emilia und Mara machten Nägel mit Köpfen. Die Schülerinnen, die bis vor ein paar Tagen gemeinsam die Klasse 4a der Grundschule Burlafingen besuchten, suchten sich im Internet Tier-Gedichte und Informationen über das Tierheim Ulm heraus. Die vier Zehnjährigen klapperten die Häuser im Burlafinger Neubaugebiet und in der Ludwig-Vierling-Straße ab. So um die 300 Haushalte waren es wohl, schätzen sie. Überall stellten sie ihre Spendenkasse ab, sagten die Gedichte auf und erklärten, warum sie da sind. "Es ist eigentlich überall gut angekommen", erinnern sich die Mädchen. Nur zwei Haushalte hätten nichts spenden wollen, alle anderen gaben zwischen einem und 20 Euro. Der Burlafinger Landwirt Anton Glöckler legte noch einmal 300 Euro aus seinem Christbaum-Geschäft drauf. 710 Euro und zehn Cent kamen auf diese Weise zusammen. Das Geld haben die Mädchen in der letzten Schulwoche im Tierheim abgegeben.

    Schülerinnen aus Burlafingen sammeln Spenden, zwei Firmen legen noch etwas drauf

    Die Weißenhorner Firma Bisonaire, bei der Maras Vater Daniel Steitz arbeitet, verdoppelte den Betrag. Gegründet wurde das Unternehmen 2019 von Stefan Eichenhofer, Markus Pöhler und Pascal Lacmann, gearbeitet wurde zunächst in einem nicht gebrauchten Illertisser Wohnzimmer. Heute hat die Firma 20 Mitarbeiter und betreut unter anderem Kunden in den USA, in Rumänien, Finnland und Südafrika. Inzwischen werden sogar die aktuell genutzten Büroräume in Weißenhorn wieder zu klein. Das Berater- und Softwarehaus plant für die nahe Zukunft die Gründung einer gemeinnützigen Organisation namens Bisonaide. Mit der Finanzspritze ans Tierheim will das Unternehmern dem Engagement der Mädchen Respekt zollen.

    Tierheim-Leiter Ralf Peßmann, Tierpflegerin Silvi Schlumpp mit den Spendensammlerinnen Mara, Anna, Alexa und Emilia.
    Tierheim-Leiter Ralf Peßmann, Tierpflegerin Silvi Schlumpp mit den Spendensammlerinnen Mara, Anna, Alexa und Emilia. Foto: Alexander Kaya

    Respekt, den auch Dagmar Kaufmann-Widder hat: "Im Kleinen fängt es an", findet sie. Von dem, was die Kinder geleistet hätten, könnten sich viele Erwachsene eine Scheibe abschneiden. Die Einrichtung des Tierschutzbunds Ulm/Neu-Ulm kann die Unterstützung gut gebrauchen. Das Tierheim benötigt in jedem Jahr etwa 600.000 Euro, den größten Posten macht das Personal aus: Zehn hauptamtliche Mitarbeiter, die die Tiere betreuen. Ein Drittel des Budgets kommt über Verträge, die das Tierheim beispielsweise mit den Städten Ulm und

    Tierheim Ulm hat Besuchstage wegen der Corona-Pandemie seit Monaten eingestellt

    Das Tierheim, das angesichts der Corona-Pandemie seit vielen Monaten auf die üblichen Besuchstage verzichtet, hat die Schülerinnen zu einer kleinen Führung eingeladen: Die Freivoliere, der Kleintier-Bereich. Bei den Mädchen kommen vor allem die zutraulichen Kaninchen mit ihrem weichen Fell gut an. Die vier gehören zu den ersten Gästen, die das neue Hauptgebäude zu sehen bekommen. Das Katzenhaus soll noch in diesem Jahr fertig werden. Und irgendwann, so hoffen sie beim Tierheim, kann alles mit einer Feier eröffnet werden.

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