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Blaubeuren: Transporter mit E-Autos brennt auf B28: Feuerwehr besorgt Fahrer ein Geschenk

Blaubeuren

Transporter mit E-Autos brennt auf B28: Feuerwehr besorgt Fahrer ein Geschenk

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    Beim Brand eines Autotransporters auf der B28 bei Blaubeuren sind mehrere Fahrzeuge stark beschädigt worden.
    Beim Brand eines Autotransporters auf der B28 bei Blaubeuren sind mehrere Fahrzeuge stark beschädigt worden. Foto: Thomas Heckmann

    Ein Schaden von mindestens 150.000 Euro ist am Donnerstagabend bei Blaubeuren entstanden, als ein Autotransporter mit mehreren neuen Fahrzeugen in Brand geriet. Die B28 musste rund sechs Stunden voll gesperrt werden. Die Feuerwehr besorgte für den betroffenen Lkw-Fahrer ein Geburtstagsgeschenk. Laut Polizei wurde er leicht verletzt.

    Gegen 18.30 Uhr war der 30-Jährige mit einem Autotransporter mit sieben neuen Elektro- und Hybridfahrzeugen auf dem Weg von Ulm in Richtung Blaubeuren. Wenige Kilometer vor seinem Zielort bemerkte er Rauch an der Achse seines Anhängers und stoppte sein Lkw-Gespann in einer Firmenzufahrt.

    Brand auf B28 bei Blaubeuren: Autos auf Laster gehen in Flammen auf

    Mit mehreren Feuerlöschern versuchte er den Brand an der Achse zu löschen, doch die Flammen wurden immer stärker. Der Fahrer konnte noch ein Auto unbeschädigt vom Anhänger abladen, bevor die Flammen zu groß wurden. Das Feuer griff von der Anhängerachse auf einen Wagen im Unterdeck des Anhängers über, der Pkw brannte vollständig aus.

    Bis in das Oberdeck hinein fraß sich das Feuer weiter und zerstörte dort zwei Kleinbusse. Auch auf dem Zugfahrzeug wurde im oberen Stockwerk ein Kleinbus durch das Feuer schwer beschädigt. Ein weiteres Fahrzeug wurde leicht beschädigt und das siebte transportierte Fahrzeug, ein rein elektrisches Fahrzeug, blieb augenscheinlich unbeschädigt.

    Die Feuerwehr Blaubeuren kämpfte mit rund 30 Einsatzkräften gegen die Flammen, doch die Feuerwehrleute konnten nach den Worten von Kommandant und Einsatzleiter Uwe Ziegler nur mit größerem Abstand löschen, da es sich teilweise um Hybridfahrzeuge handelte und die Antriebsbatterien in Brand geraten waren.

    Helle Stichflammen und immer wieder kleinere Explosionen hielten die Feuerwehrleute auf Abstand. Durch den brennenden Lastzug war die Zufahrt zu einem Firmengelände mitsamt einer Löschwasserleitung versperrt, daher musste über mehrere Hundert Meter das in großen Mengen benötigte

    Premiere: Feuerwehrfrauen kämpfen unter Atemschutz gegen die Flammen

    Für einen besseren Löscherfolg musste auch Löschschaum eingesetzt werden. Eine besondere Premiere gab es bei der Feuerwehr Blaubeuren durch den ersten rein weiblichen Angriffstrupp. Die beiden jungen Frauen kämpften unter Atemschutz erfolgreich gegen die Flammen. Eine der beiden Feuerwehrfrauen hat ihre Grundausbildung erst vor wenigen Wochen abgeschlossen.

    Nachdem die Flammen gelöscht waren, wurden die beiden Kleinbusse auf dem Oberdeck des Autotransporters mit dem Ladekran der Feuerwehr abgeladen und in der Firmenzufahrt endgültig abgelöscht. Die Batterien des Hybridantriebs wurden zusätzlich mit Wasser gekühlt und die Temperatur der Antriebsbatterien mit einer Wärmebildkamera überwacht.

    Löschwasser mit Kraftstoff verunreinigt: Rückhaltebecken wird in der Nacht ausgepumpt

    Um ein erneutes Entzünden der Antriebsbatterien zu verhindern, brachten die Feuerwehr Neu-Ulm und ein Bergungsunternehmen drei spezielle Abrollbehälter an die Einsatzstelle, in die die ausgebrannten Hybridfahrzeuge geladen wurden. Anschließend wurden die Mulden mit Wasser geflutet, um einen weiteren Brand zu verhindern.

    Da das Löschwasser mit ausgelaufenem Kraftstoff und Löschschaum verunreinigt war, ordnete die Umweltbehörde des Landratsamtes an, dass das Löschwasser entsorgt werden muss. Ein Unternehmen pumpte noch in der Nacht das in einem Rückhaltebecken gesammelte Löschwasser ab. Mit einer Kehrmaschine wurde die Bundesstraße von Kraftstoff und Löschschaum gereinigt. Der ausgebrannte Lastzug und die ausgebrannten Fahrzeuge wurden von einem Bergungsunternehmen abtransportiert.

    Lkw-Fahrer hatte 30. Geburtstag: Feuerwehr macht ihm ein Geschenk

    Während des Einsatzes erfuhren die Feuerwehrleute, dass der Fahrer des brennenden Lkw an diesem Tag seinen 30. Geburtstag feiert. Nur wenige Kilometer vor seinem Ziel musste er seine Fahrt abbrechen, obwohl er sich für seinen Geburtstag auf ein bayerisches Bier gefreut hatte. Die Jugendfeuerwehrbetreuer handelten sofort und besorgten nicht nur eine Flasche Bier einer Münchner Brauerei, sondern ergänzten die Bierflasche noch mit einer Tube „Löschschaum“, die in Wahrheit Duschgel ist, und einen vor der Jugendfeuerwehr selbstgebastelten Schlüsselanhänger. Noch an der Einsatzstelle wurde das Geschenkpäckchen überreicht, das Geburtstagskind war sichtbar überrascht und in den ersten Sekunden sprachlos über die Aufmerksamkeit der Blaubeurer Jugendfeuerwehr.

    Nach Abschluss der Bergungsarbeiten konnte die B28 gegen 1 Uhr in der Nacht wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Polizei geht derzeit von einem technischen Defekt aus, der Sachschaden wird auf mindestens 150.000 Euro geschätzt.

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