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Amstetten: Großbrand in Gasthaus: Toter ist der 58-jährige Bewohner

Amstetten

Großbrand in Gasthaus: Toter ist der 58-jährige Bewohner

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    Über 100 Feuerwehrleute waren in Amstetten im Einsatz.
    Über 100 Feuerwehrleute waren in Amstetten im Einsatz. Foto: Thomas Heckmann

    Nach einem Großbrand am Mittwochnachmittag hat die Feuerwehr eine tote Person in einem Gasthaus gefunden. Nach Angaben der Polizei handelt es sich dabei um den 58-jährigen Bewohner des Gebäudes. Weitere Personen befanden sich nicht im Gebäude. Ersten Erkenntnissen der Kriminalpolizei zufolge soll der Brand wohl durch den Mann selbst verschuldet worden sein. Hinweise auf ein Fremdeinwirken liegen nicht vor, wie die Ermittler am Donnerstagvormittag mitteilen.

    Gegen 16.45 Uhr wurde der Brand in dem größeren Gebäudekomplex in Hofstett-Emerbuch, einem Ortsteil der Gemeinde Amstetten nordwestlich von Ulm gemeldet. Die örtliche Feuerwehr hatte keine weite Anfahrt, denn das Gerätehaus befindet sich genau gegenüber auf der anderen Straßenseite. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte es vor allem im ersten Stockwerk in mehreren Räumen. Im Erdgeschoss befindet sich das Gasthaus Löwen, darüber Wohnräume, seitlich und dahinter landwirtschaftliche Gebäude und auch Stallungen. Mehrere Ziegen und Pferde konnten unverletzt gerettet werden und in der Nachbarschaft untergebracht werden.

    Über 100 Feuerwehrleute beim Brand im Einsatz

    Schon in der ersten Stunde waren 75 Feuerwehrleute aus Amstetten und von zahlreichen Nachbarfeuerwehren im Einsatz. Im Lauf des Einsatzes wurden es über 100 Feuerwehrleute, dazu kam der Rettungsdienst und die Einsatzeinheit des Bevölkerungsschutzes. Das Technische Hilfswerk war mit rund 40 ehrenamtlichen Helfern vor Ort.

    Von zwei Drehleitern aus und mit mehreren Schläuchen wurde von außen gelöscht. Ein Innenangriff musste schnell abgebrochen werden, da knackende Holzbalken den Feuerwehrleuten akute Einsturzgefahr signalisierte. Die Feuerwehrleute zogen sich rechtzeitig zurück, denn wenig später sammelte sich im zweiten Stock heißer Brandrauch an der Zimmerdecke, der sich durch Sauerstoffzufuhr entzündete. Es kam zum sogenannten Flash-over. Schlagartig quoll eine mächtige dunkle Rauchwolke aus allen Ritzen des Dachstuhls. Durch das Einschlagen und Einwerfen von Fenstern mit Ziegelsteinen wurde die Möglichkeit geschaffen, von außen zu löschen.

    THW half bei Großbrand in Amstetten

    Die Drohnenstaffel der Feuerwehr war ebenfalls im Einsatz, um von oben Aufnahmen zum Brandverlauf zu liefern, damit der Einsatzleiter die optimale Taktik wählen kann. Auch Wärembildaufnahmen wurden aus der Luft gemacht, die heiße Stellen und Glutnester genau angezeigt haben.

    Das Technische Hilfswerk (THW) brachte einen Bagger, um den Dachstuhl an solchen heißen Stellen gezielt aufreißen zu können. Mit Gerüsten und Holzbalken wurde ein sicherer Zugang in das Gebäude und zur Bergung des Verstorbenen aufgebaut. Statiker des THW hatten den Zustand des Gebäudes im Auge, dazu wurden auch Lasermessgeräte verwendet, um den Feuerwehrleuten sichere Löscharbeiten zu ermöglichen.

    Zwei Feuerwehrleute atmeten während der Löscharbeiten zu viel giftigen Brandrauch ein und mussten zur Weiterbehandlung in Krankenhäuser gebracht werden. Freileitungsmonteure des Energieversorgers klemmten die Freileitung ab, die zum Gasthaus führte, damit die Feuerwehrleute nicht den Gefahren durch elektrischen Strom ausgesetzt sind.

    Große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft unter Anwohnern

    Groß war die Anteilnahme der Anwohner des Dorfes. Nachbarn stellten für die Feuerwehrleute Getränke bereit und ließen auch die Haustüren offen, damit die Feuerwehrleute jederzeit die Toiletten nutzen konnten. Ein Anwohner brachte vier Partypizzen vorbei, damit sich die Feuerwehrleute stärken konnten.

    Auch das Nachbargebäude musste evakuiert werden. Insgesamt acht Anwohner brauchten schlagartig eine neue Bleibe. Amstettens Bürgermeister Johannes Raab war als Leiter der Ortspolizeibehörde vor Ort, um sich um die obdachlos gewordenen Menschen zu kümmern. Angehörige hatten schon organisiert, dass sie vorübergehend in einem Hotel in einem Nachbarort unterkommen.

    Mehrere Notfallseelsorger kümmerten sich um die Evakuierten, damit sie das Erlebte besser verarbeiten können. Der Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Ulm hat schon während der Löscharbeiten die Ermittlungen zur bislang unbekannten Brandursache aufgenommen. Der Schaden wird auf rund 250.000 Euro geschätzt.

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