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Adenauerbrücke Ulm: So laufen Abriss & Neubau - mit Video

Ulm/Neu-Ulm

Video zeigt Bauablauf: So erfolgen Abriss und Neubau der Adenauerbrücke

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    Für den Bau der neuen Adenauerbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm erfolgt am Mittwoch, 19. März, der Spatenstich. Ende 2028 soll die neue, etwa 80 Millionen Euro Brücke fertig sein.
    Für den Bau der neuen Adenauerbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm erfolgt am Mittwoch, 19. März, der Spatenstich. Ende 2028 soll die neue, etwa 80 Millionen Euro Brücke fertig sein. Foto: Alexander Kaya

    Viel wurde diskutiert, insbesondere über die Anzahl der Spuren oder die Bäume, die gefällt werden müssen. Auch die vorbereitenden Arbeiten laufen schon seit geraumer Zeit. Doch so richtig los geht es mit dem Neubau der Adenauerbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm erst jetzt. In zwei Wochen steht der offizielle „Spatenstich“ für das voraussichtlich 80 Millionen Euro teure Bauwerk an. Vorab und anhand eines Videos erklärt das verantwortliche Staatliche Bauamt Krumbach unserer Redaktion, wie der Abriss und anschließende Neubau konkret abläuft.

    Acht statt bislang sechs Fahrspuren sollen nach vier Jahren Bauzeit - also ab Anfang 2029 - auf der B28 zur Verfügung stehen, zudem ein drei Meter breiter Geh- und Radweg auf beiden Seiten. Eine längere Vollsperrung der wichtigen Verkehrsachse zwischen Bayern und Baden-Württemberg ist nicht vorgesehen. Zu stockendem Verkehr dürfte es dennoch kommen. Während der nahezu gesamten Bauzeit sollen alle sechs Spuren zur Verfügung stehen, voraussichtlich Mitte 2028 werden es für etwa vier Monate lediglich vier Spuren sein.

    Großbaustelle in Ulm und Neu-Ulm: Brücke neben der Adenauerbrücke dient als Umfahrung

    Möglich macht das eine Umfahrung, die in einer ersten von insgesamt fünf Bauphasen „ohne größere Beeinflussung des Verkehrs“ errichtet wird. Entstehen wird diese Umfahrung donauabwärts, also auf der Brückenseite in Richtung Stadtmitte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein reines Provisorium. Es entsteht bereits zum Teil der Unterbau (Brückenpfeiler und Widerlager) sowie der gesamte Überbau, quasi die Fahrbahn der neuen Brücke. Diese wird später um circa 13 Meter donauaufwärts verschoben und bildet schlussendlich das neue Bauwerk.

    Links neben der bestehenden Adenauerbrücke wird die Umfahrung errichtet, die später, wenn die Richtungsfahrbahn Neu-Ulm abgebrochen ist, rübergeschoben wird.
    Links neben der bestehenden Adenauerbrücke wird die Umfahrung errichtet, die später, wenn die Richtungsfahrbahn Neu-Ulm abgebrochen ist, rübergeschoben wird. Foto: Alexander Kaya

    Am Ende der ersten Bauphase, die laut Plan im Sommer 2026 abgeschlossen ist, wird der Verkehr auf die Umfahrung verschoben. Dort führen dann drei Spuren in Richtung Ulm und eine in Richtung Neu-Ulm. Zwei weitere Spuren in Richtung Neu-Ulm verbleiben auf dem Bestandsbauwerk, wo bis dato noch der Verkehr in Richtung Ulm unterwegs war. So kann in einer zweiten Bauphase der Abriss der frei gewordenen Richtungsfahrbahn Neu-Ulm erfolgen. Denn wie die Gänstorbrücke besteht auch die Adenauerbrücke quasi aus zwei Teilbrücken - eine für jede Richtung.

    Begonnen wird beim Abriss mit dem Rückbau von Dingen wie Geländer, Kappen und Belägen. Danach wird die Brücke im Bereich der Donau abschnittsweise rückgebaut. Dabei kommt ein sogenanntes Ponton, eine Schwimmplattform auf der Donau zum Einsatz, das Abbruchgut ans Donauufer zu transportieren. Auch für den Neubau wird dieses Ponton unter anderem für den Materialtransport benötigt. Ist die Brücke im Flussfeld weg, nehmen sich die Bagger an Land die Randfelder vor. Gleichzeitig zum Abriss der ersten Teilbrücke werden die Straße für die B28 neu gebaut und die Lärmschutzwände aufgestellt.

    Ende 2027 soll die neue Teilbrücke für die Richtungsfahrbahn Neu-Ulm fertig sein. Der Verkehr in Richtung Bayern wird anschließend auf sie umverlegt und kann dort bereits fließen. So wird die alte Richtungsfahrbahn Ulm frei, kann abgerissen und der Unterbau (Brückenpfeiler und Widerlager) errichtet werden (Bauphase drei).

    Neue Adenauerbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm soll ab 2029 befahrbar sein

    Im Sommer 2028 wird der gesamte Verkehr komplett auf das bereits fertige neue Teilbauwerk verlegt. In dieser Zeit stehen für beide Richtungen jeweils nur zwei Spuren zur Verfügung. So aber kann in einer vierten Bauphase der Überbau der Umfahrung in seine Endposition geschoben werden. Ab Herbst 2028 sollen in einer fünften und letzten Bauphase nur noch „Restarbeiten“ ausgeführt werden. So zum Beispiel die Anlagen im Bereich der Donau, der Ehinger Anlagen, die Geh- und Radwege sowie Treppen und Zugänge.

    Ab 2029 soll die neue Adenauerbrücke fertig sein. Größere Verzögerungen lässt der Bauplan nicht zu: Weil die Brücke auf Ulmer Seite über eine Bahnlinie in Richtung Donautal verläuft, sind für den Bau erforderliche Sperrzeiten der Strecke einzuhalten, um den Zugverkehr nicht noch mehr zu beeinträchtigen. Für den Geh- und Radverkehr wird eine provisorische Behelfsbrücke mit einer Rampe zur Zick-Zack-Brücke über die Zugstrecke errichtet. Das Baden in der Donau und das Befahren mit Wasserfahrzeugen jeder Art ist im Baustellenbereich verboten. Für den Schwörmontag und das Nabada aber wird es eine Ausnahme des Verbots geben.

    Spatenstich für neue Adenauerbrücke

    Die aktuell noch bestehende Adenauerbrücke wurde in den Jahren 1954/1955 errichtet und befindet sich in schlechtem baulichen Zustand. Ein sicherer Weiterbetrieb ist nur noch bis 2028 gegeben. Die Erweiterung um zwei auf insgesamt acht Fahrstreifen ergibt sich aus dem sehr hohen Verkehrsaufkommen von knapp 100.000 Fahrzeugen pro Tag. Am Mittwoch, 19. März, kommt es am alten Donaubad in Neu-Ulm (heute Orange Campus) zum Spatenstich für den Ersatzneubau. Eingeladen hat zwar unter anderem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos), erscheinen und sprechen aber wird Gerhard Rühmkorf, Unterabteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium. Anwesend sein werden neben den beiden OBs für Neu-Ulm und Ulm, Martin Ansbacher (SPD) und Katrin Albsteiger (CSU), auch die Verkehrsminister für Bayern und Baden-Württemberg, Winfried Hermann (Grüne) und Christian Bernreiter (CSU) sowie Alexander Leis, dem Leiter des Staatlichen Bauamtes Krumbach.

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