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Wirtschaft: Enttäuschung in Ulm: Forschungsfabrik kommt nach Münster

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Enttäuschung in Ulm: Forschungsfabrik kommt nach Münster

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    Jüngst startete in Ulm die größte deutsche Plattform für elektrochemische Batterieforschung unter dem Namen Celest.
    Jüngst startete in Ulm die größte deutsche Plattform für elektrochemische Batterieforschung unter dem Namen Celest. Foto: Alexander Kaya

    Ein derber Rückschlag: Die Forschungsfertigung für Batteriezellen kommt nach Münster und nicht nach Ulm. Die Standortsuche wurde im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs getroffen, an dem sich insgesamt acht Forschungseinrichtungen beteiligt hatten.

    Für Baden-Württemberg hatte ein Konsortium aus zwölf Forschungseinrichtungen und Hochschulen mit Unterstützung des Landes eine gemeinsame Standortbewerbung für den Standort Ulm eingereicht.

    Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut zeigte sich über die Entscheidung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung enttäuscht. „Wir haben ein hervorragendes und überzeugendes Konzept vorgelegt. Wir waren fest davon überzeugt, dass im bundesweiten Wettbewerb kein Weg an uns vorbeiführt und haben uns die besten Chancen für die Standortentscheidung ausgerechnet.“

    Ulm wird ein Nebenstandort der Batterieforschung

    Die Voraussetzungen für die Ansiedlung der Forschungsfertigung in Ulm seien optimal. Neben der herausragenden Forschungslandschaft verfüge die Stadt über eine einzigartige Unternehmensstruktur und Ulm sei als bundesweiter „Batterie-Hotspot“ geradezu prädestiniert.

    Das Land habe bereits seit Jahren konsequent in die Batterietechnologie investiert. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir über 100 Millionen Euro an Landesmitteln zusätzlich zur Grundfinanzierung der Forschungseinrichtungen und Hochschulen gefördert. Ende April hat der Ministerrat beschlossen, weitere bis zu 185 Millionen Euro Landesmittel für die Forschungsfertigung zur Verfügung zu stellen.

    Die Stadt Ulm hatte eigentlich gute Chancen, Standort der geplanten Forschungsfabrik für Batteriezellen zu werden, die der Bund mit einer halben Milliarde Euro fördern will. Experten der sogenannten Gründungskommission beim Bundeswirtschaftsministerium hatten eine Empfehlung für die Donaustadt abgegeben. „Wir begrüßen das Votum der Gründungskommission und sind fest davon überzeugt, dass Ulm der ideale Standort für die Forschungsfertigung Batteriezelle ist“, sagte eine Sprecherin des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums am Donnerstag in Stuttgart.

    Immerhin soll Ulm eine Nebenrolle zukommen: Weitere Standorte für einzelne Aspekte der Forschung seien in Salzgitter, Ulm und Karlsruhe sowie Augsburg vorgesehen.

    Die baden-württembergische Landesregierung hatte sich für Ulm stark gemacht und wollte 185 Millionen Euro zur Verfügung stellen. In Ulm standen ein Grundstück und Gebäude bereit. Zudem hat rund 90 Kilometer nördlich in Ellwangen mit dem Unternehmen Varta der größte deutsche Batteriezellenhersteller seinen Sitz. (AZ)

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