Für die meisten im Klosterhof war wohl Xavier Naidoo, berüchtigt für Verschwörungstheorien und steile politische Thesen, Favorit für den blödesten Spruch des Abends. Falsch gedacht. Es ist es schon spät, die Söhne Mannheims haben fast zwei Stunden gesungen und gerappt, da sagt Rolf Stahlhofen, der große Bruder der Truppe, das vorerst letzte Stück des Abends an – und spricht dabei den Terror von Barcelona an. Die Antwort darauf könne nur lauten: „Mit Liebe volle Kraft voraus.“ Und genau da fordert irgendeiner der 3500 Besuchern laut: „Marionetten“! Also den Song, der nicht etwa zu Liebe, sondern Pegida-artig zur Selbstjustiz gegen Politiker aufruft. Der idiotische Wunsch bleibt unerfüllt: Weil die Söhne „Marionetten“ auf der ganzen, mäßig erfolgreichen Tournee nicht singen. Aus rein „musikalischen Gründen“, heißt es.
Wiblingen