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Weißenhorn: Weißenhorn braucht mehr Krippenplätze

Weißenhorn

Weißenhorn braucht mehr Krippenplätze

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    Aktuell gibt es im kompletten Stadtgebiet von Weißenhorn 96 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. Da die Fuggerstadt mit neuen Baugebieten junge Familien anlockt, wird das Angebot künftig wohl nicht ausreichen.
    Aktuell gibt es im kompletten Stadtgebiet von Weißenhorn 96 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. Da die Fuggerstadt mit neuen Baugebieten junge Familien anlockt, wird das Angebot künftig wohl nicht ausreichen. Foto: Symbolfoto Patrick Pleul, dpa

    Wie entwickelt sich die Zahl der Kinder in einer Stadt weiter? Und wie viele Eltern werden einmal einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige in Anspruch nehmen? Antworten auf solche Fragen liefert wohl nur der Blick in die Kristallkugel. Gewisse Tendenzen lassen sich allerdings aus vorliegenden Zahlen ablesen – und die deuten in Weißenhorn auf eines hin: Um die Nachfrage nach Betreuungsplätzen künftig abdecken zu können, wird die Stadt eine weitere Kinderkrippe bauen müssen.

    Aktuell stehen in drei Kindertagesstätten (AWO-Haus für Kinder, St. Christophorus und St. Maria) 72 Krippenplätze zur Verfügung, wie die Hauptamtsleiterin Melanie Müller am Montag im Stadtrat berichtete. Weitere 24 Kinder ab zweieinhalb Jahren können in anderen Einrichtungen im Stadtgebiet untergebracht werden. Doch das reicht wohl nicht aus, weil durch die Erschließung neuer Baugebiete künftig auch mehr junge Familien in die Fuggerstadt kommen.

    Müller zufolge empfiehlt das Landratsamt Neu-Ulm der Stadt, drei neue Krippengruppen mit jeweils zwölf Plätzen zu schaffen. Die Behörde hat landkreisweit Zahlen erhoben, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zu ermitteln. Kindergartenplätze hingegen, also für Kinder von drei bis sechs Jahren, gebe es in Weißenhorn aktuell mehr als genug, sagte Müller auf Nachfrage von CSU-Stadtrat Franz Josef Niebling. 80 Plätze seien in dem Bereich frei. „Das würde keinen Neubau rechtfertigen.“ Sinnvoll wäre es aus Sicht der Hauptamtsleiterin allerdings, in der neu zu bauenden Kita eine Erweiterungsmöglichkeit für Kindergartenplätze vorzusehen.

    Einen möglichen Standort hat die Verwaltung auch schon ins Auge gefasst: ein Grundstück im Eigentum des Schulverbandes neben der Mittelschule. Doch der ist aus Sicht der Stadträte alles andere als sinnvoll, weil bereits andere Kitas in der Nähe sind. Bernhard Jüstel (WÜW) schlug vor, sich Richtung Süden zu orientieren, zum Beispiel ins Neubaugebiet Mittlere Platte, an die Roggenburger Straße oder nach Grafertshofen. Doch Müller gab zu bedenken, dass das Projekt zügig vorangehen sollte. Denn die Stadt hofft auf Zuschüsse vom Freistaat für den Neubau, die bis spätestens 31. August 2019 beantragt werden müssen. So gesehen, sagte Müller, sei es wichtig, ein Grundstück zu nehmen, dass schon verfügbar wäre.

    Bei der Einrichtung von Kinderkrippen sei die Stadt immer unter Zeitdruck, sagte SPD-Fraktionschef Herbert Richter und wurde noch deutlicher als Jüstel: „Wir halten den Standort bei der Mittelschule für falsch.“ Der östliche Bereich der Stadt sei mit Betreuungseinrichtungen gut abgedeckt, sagte

    Im Süden gebe es keine Betreuungseinrichtung, betonte Amann und berichtete von laufenden Grundstücksverhandlungen am Jägerweg. Aus Sicht von Ulrich Hoffmann (ÖDP) wiederum kommt eher die Nordstadt als Standort in Frage. Bekanntlich soll nördlich des Spitalwegs ein Neubaugebiet entstehen. Gleichwohl regte Hoffmann an, den Neubau mit einem Familienstützpunkt zu kombinieren. Mit drei Krippengruppen und einer möglichen Kindergartengruppe werde das Haus ohnehin schon recht groß.

    Sitzungsleiter Ernst Peter Keller (CSU) sagte zu, dass die Verwaltung die Vorschläge aus dem Gremium prüfen werde. Sie erhielt schließlich per einstimmigem Beschluss den Auftrag, das Neubauprojekt anzugehen, die Standortfrage zu klären und sich auf die Suche nach einem freien Träger zu machen.

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