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Weißenhorn: Viele Ideen für die Gestaltung der Stadt

Weißenhorn

Viele Ideen für die Gestaltung der Stadt

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    Die Stadtverwaltung schlägt vor, das bestehende Sanierungsgebiet in der Altstadt und südlich davon in Richtung Norden zu erweitern – nämlich bis zum Friedhof und zur Ulmer Straße (oben links).
    Die Stadtverwaltung schlägt vor, das bestehende Sanierungsgebiet in der Altstadt und südlich davon in Richtung Norden zu erweitern – nämlich bis zum Friedhof und zur Ulmer Straße (oben links). Foto: Archivfoto Alexander Kaya

    Eine grüne Karte bedeutet Lob, eine rote Karte bedeutet Kritik: Mit diesen Farben und schriftlichen Ergänzungen haben etwa 30 Bürger am Donnerstagabend in der Stadthalle ihre Meinung zu Ideen für die Gestaltung mehrerer Areale der Weißenhorner Innenstadt kundgetan. Was die Fachleute vom Büro Umbau-Stadt aus Frankfurt in Form von Plänen und Texten an Stellwände gepinnt haben, sollen dem Architekten Martin Fladt zufolge aber nicht das Nonplusultra sein, sondern zeigen, was sein könnte.

    Die Bürger sollen bei der Entwicklung ihrer Stadt mitreden. Diese Idee steckt hinter dem integrierten Stadtentwicklungskonzept, kurz Isek, mit dem das Planungsbüro im Auftrag der Stadt Weißenhorn Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken bewertet und daraus konkrete Maßnahmen ableitet. Eine erste sogenannte Bürgerwerkstatt dazu fand am 11. Juli statt, am Donnerstag war der zweite Termin, ein dritter soll noch im Januar oder Februar folgen.

    Bei der jüngsten Veranstaltung stand eine Voruntersuchung für die Ausweisung eines weiteren Sanierungsgebiets in Weißenhorn im Mittelpunkt. Die Altstadt und das Gebiet südlich davon entlang der Memminger Straße einschließlich der Flächen rechts und links davon sind bereits ein solches. Nun schlägt die Stadtverwaltung, unterstützt von den Fachleuten des Planungsbüros, eine Erweiterung vor. Diese soll sich bis zum Friedhof erstrecken, eingegrenzt durch Kaiser-Karl- und Ulmer Straße. Auch das Rössle-Areal, wo der Feneberg-Markt steht, soll dazu gehören, ebenso der Grünstreifen entlang der Roth sowie die Flächen entlang der Illerberger Straße bis zum westlichen Kreisverkehr.

    Fladt zufolge definiert das Baugesetz ein Sanierungsgebiet als ein Quartier mit städtebaulichen Missständen. Der Stadtrat müsse dessen Abgrenzung formal beschließen. Für Umbaumaßnahmen, die dem Sanierungsziel entsprechen, können Privatpersonen Fladt zufolge steuerliche Vorteile erhalten. Möglicherweise gelinge es der Stadt auch, eine Förderung von der Regierung von Schwaben zu erhalten. „Es kann aber auch sein, dass Sie nach der Sanierung Ausgleichszahlungen leisten müssen“, sagte der Architekt.

    Nachdem erste Rückfragen dazu aus dem Kreis der Zuhörer kamen, machte Bürgermeister Wolfgang Fendt deutlich, dass ein Sanierungsgebiet für Haus- und Grundstücksbesitzer Vor- und Nachteile hat. Zum einem habe die Stadt dort ein Vorkaufsrecht, zum anderen sei jede Änderung an einem Gebäude genehmigungspflichtig. „Sie kriegen die Genehmigung nur, wenn die Maßnahme dem Sanierungsziel entspricht“, sagte

    Einige Bürger kritisierten die Ausgleichsbeiträge, die zum Beispiel auch fällig waren, nachdem die Memminger Straße erneuert worden war. Ein Zuhörer wies darauf hin, dass die Aufwertungen in der Altstadt Privatsanierungen zu verdanken seien. „Da finde ich es ungerecht, wenn man Ausgleichszahlungen leisten muss.“ Auch die Inhaberin einer Gießerei neben dem Areal von Feuerwehr und Bauhof rechnet mit Problemen, wenn das neue Sanierungsgebiet kommen sollte. Ihre Befürchtung: Wenn nach dem Umzug der

    Konkrete Ideen für eine städtebauliche Weiterentwicklung präsentierte das Büro zum Beispiel für den östlichen Teil der Hasenwiese, der auch nach dem Bau der Supermärkte noch frei wäre. So könnten neben Reihen-Wohnhäusern auch ein Bürgerzentrum und eine Kindertagesstätte entstehen. Das Rössle-Areal eignet sich aus Sicht der Planer für ein Seniorenheim oder betreutes Wohnen und weitere Wohnhäuser. Als Ersatz für den wegfallenden Parkplatz könnte eine Tiefgarage gebaut werden. Dazu sagte Fendt: „Unter dem Gelände sind noch alte Gewölbe, da müsste man sowieso aufbuddeln.“

    Trotz einigen Widerspruchs auch bei diesen Ideen, vor allem wegen des Verkehrs und möglicher Parkplatznot, hielt der Architekt zum Schluss des Abends fest: „Für das Rössle-Areal gibt es schon so viele Überlegungen. Man müsste den Sack einfach mal zumachen.“

    Weitere Details dazu unter www.weissenhorn.de/bauen/projekt-isek.html.

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