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Weißenhorn: Schüler vom NKG gewinnen Preise für „hängende Gärten“

Weißenhorn

Schüler vom NKG gewinnen Preise für „hängende Gärten“

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    Ein System für smarte Begrünung von Gebäudefassaden haben 15 Schüler des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums in Weißenhorn erfunden.
    Ein System für smarte Begrünung von Gebäudefassaden haben 15 Schüler des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums in Weißenhorn erfunden. Foto: Christoph Lotter

    Eine Menge Feinstaub und Stickoxide, aber viel zu wenig Platz für Grünanlagen. In vielen Städten ist das ein großes Problem. Eine mögliche Lösung haben 15 Schüler des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums (NKG) in Weißenhorn gefunden. „Hängender Garten“ nennt sich ihr System zur smarten Begrünung. Knapp zweieinhalb Meter hoch und einen Meter breit ist der leuchtend orangefarbene Prototyp aus massivem Stahl. Etwas größer dimensioniert könnte die Maschine ganze Gebäudefassaden begrünen, Wohnungen klimatisieren und Städte vom Smog befreien. Denn im Herzen der Anlage schlummert neben Pflanzen eine ganze Menge intelligenter Technik.

    Der Roboter ist vereinfacht gesagt ein rechteckiger Kasten, der sich an einem Gerüst aus Stahl senkrecht an der Gebäudefassade auf und ab bewegt. Pflanzen, zum Beispiel Moos oder Kräuter, wachsen auf der Oberfläche des Kastens. So kann die Maschine tatsächlich auch als „hängender Garten“ am Fenster einer Wohnung dienen. Die intelligente Technik im Innern des Geräts reagiert automatisch auf die jeweilige Wetterlage. Je nach Witterung gießt der Roboter die Pflanzen oder fährt in den Schatten – völlig autonom. Die Umweltfaktoren wie Feuchtigkeit und Temperatur ermitteln und analysieren Sensoren im Innern der Maschine und geben die Daten an die Steuerung weiter. Die nötige Energie dafür kommt von einem Solarpanel, das eine Batterie lädt.

    Schüler sind nach Marokko eingeladen

    Für die Entwicklung haben die Elftklässler ein ganzes Schuljahr gebraucht. Die Idee und die Planung des Projekts entstand im Rahmen eines P-Seminars der Q11-Klassen am NKG. Gemeinsam mit Azubis und Ingenieuren der Weißenhorner Firma Peri haben die Schüler dann den Prototyp entwickelt und gebaut. Der Motor und der Roboter wurden im Peri-Werk hergestellt – natürlich in Anwesenheit der Schüler, die eine Einführung in die Programmierung der Sensorik und Steuerung erhielten. Denn darum geht es in dem Projekt letztlich, erklärt der betreuende Lehrer, Martin Mangold: „Es ist eher eine Machbarkeitsstudie. Wir hoffen, dass sich die Schüler später für einen technischen Beruf interessieren.“ Bei der entsprechenden Frage heben fast alle Schüler die Hand.

    Fertig war eine erste Version des „hängenden Gartens“ aus Weißenhorn schon im Sommer. Das Konzept und die Umsetzung hat damals auch die Jury beim Schülerwettbewerb „Vision-Ing21“ an der Universität in Erlangen überzeugt. Das Team des NKG wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Als Belohnung durften die Schüler ihr Projekt Anfang November ein weiteres Mal der Öffentlichkeit präsentieren.

    Und zwar auf der internationalen Erfindermesse „iENA“ in Nürnberg. Am Stand der Uni Erlangen waren diesmal die „hängenden Gärten“ zu sehen. Und auch hier kam das Projekt hervorragend an und wurde mit einer Silbermedaille für „hervorragende Leistungen“ ausgezeichnet. Oben drauf gab es eine Einladung zu einer Erfindermesse in Marokko im kommenden Jahr sowie einen Geldpreis. Den wollen die Schüler in ein Abschlussfest investieren. „Für die Reise nach Marokko reicht das Geld leider nicht ganz – aber wir sind auf der Suche nach Sponsoren“, scherzt Mangold.

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