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Weißenhorn: Noch mehr Idylle im Osterbachtal

Weißenhorn

Noch mehr Idylle im Osterbachtal

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    Schon jetzt ist das Osterbachtal ein idyllisches Gebiet. Mit einem neuen Ausgleichsflächenkonzept soll die Landschaft für Erholungssuchende noch besser erlebbar werden.  	<b>Foto: Alexander Kaya</b>
    Schon jetzt ist das Osterbachtal ein idyllisches Gebiet. Mit einem neuen Ausgleichsflächenkonzept soll die Landschaft für Erholungssuchende noch besser erlebbar werden. <b>Foto: Alexander Kaya</b> Foto: Alexander Kaya

    Neue Bauflächen schaffen zwar mehr Platz für Wohnungen und Gewerbe, sie bedeuten aber auch erhebliche Eingriffe in die Natur. Damit sich Siedlungsgebiete nicht ungehindert ausbreiten, müssen Kommunen für jedes Baugebiet, das neu entsteht, Ausgleichsflächen anlegen. Geeignete Gebiete dafür zu finden, ist kein leichtes Unterfangen. Von einem

    Melanie Schmitz vom Büro Lars Consult stellte im Bauausschuss das Konzept vor. Dessen Erarbeitung sei eine sehr schöne Aufgabe gewesen, berichtete sie. Denn es sei außergewöhnlich, gebündelt an einem Ort mehrere Ausgleichsflächen zur Verfügung zu haben. Zur Erklärung: Die Stadt sieht gleich zwölf Flächenstücke im Osterbachtal vor, die ganz im Osten der Weißenhorner Gemarkung, teilweise auch auf Roggenburger Flur, liegen. Auf einen Schlag könne die Stadt so mehrere ökologische Ausgleichsflächen schaffen, sagte Schmitz. Von diesem Bestand könne sie quasi nach und nach abbuchen.

    Mehr Lebensraum für Tiere

    Ziel des Konzepts sei es, den offenen Talcharakter zu erhalten, sagte Schmitz. Die wechselfeuchten Wiesen seien ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere, vor allem Vögel, Amphibien und Insekten. Auch der Osterbach soll wieder naturnaher gestaltet werden. Das schafft, wie es in der Sitzungsvorlage heißt, nicht nur mehr Lebensraum für Jungfische und Amphibien, sondern im Sinne des Hochwasserschutzes auch Flächen, die überschwemmt werden können. „Die Untere Naturschutzbehörde würde alle Flächen anerkennen“, ergänzte Schmitz.

    Die Stadträte im Ausschuss lobten das Konzept. „Wir haben Ausgleichsflächen zusammen, die auch für den Bürger erlebbar sind“, sagte Herbert Richter (SPD). Bislang habe man Ausgleichsflächen lediglich unmotiviert in die Landschaft platziert. Ulrich Fliegel sagte: „Da lacht das Herz jedes Grünen, wenn man so etwas präsentiert bekommt.“ Im Osterbachtal verlaufe auch eine schöne Radwegstrecke, fügte der Grünen-Stadtrat hinzu.

    Es entstehen hohe Kosten

    Zum Folgeauftrag an das Ingenieurbüro, den das Gremium einstimmig befürwortet hat, gehört neben der Vorbereitung des weiteren Planungsverfahrens auch die Ausarbeitung eines Lehrpfads in dem Gebiet als Freizeitangebot für die Bürger. Es wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis die Ausgleichsflächen fertig sind. Denn das Gros der Grundstücke ist derzeit noch an Landwirte verpachtet. Für die Herstellung der Ausgleichsflächen inklusive Pflege in den ersten drei Jahren rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten in Höhe von einer halben Million Euro. Diese Kosten würden Fendt zufolge aber ohnehin anfallen, auch ohne das Konzept.

    Eine Anmerkung von Franz Josef Niebling (CSU) griff der Rathauschef als Anregung auf. Niebling erinnerte daran, dass die Stadt Waldflächen als Ausgleich für das gewünschte Gewerbegebiet „Feldtörle“ sucht. Die Flächen im Osterbachtal sind dafür wohl nicht geeignet. Fendt schlug vor, Fachleute gezielt nach geeigneten Waldstücken suchen zu lassen. Zuvor hatte Johannes Amann (WÜW) gemahnt, dass das Ausgleichsflächenkonzept kein Freifahrtschein sei, um die Landschaft zuzupflastern. Er habe Angst, sagte Amann, dass künftig alles dem materiellen Leistungsgedanken untergeordnet werde und die Heimat kaputt gemacht werde.

    Einen Artikel zum Hochwsserschutz im Osterbachtal lesen Sie hier: Wallenhausen soll einen neuen Damm bekommen

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