Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Weißenhorn: Nachruf: Karl Bidell war ein echtes Urgestein des TSV Weißenhorn

Weißenhorn

Nachruf: Karl Bidell war ein echtes Urgestein des TSV Weißenhorn

    • |
    Dieses Foto zeigt den Turner Karl Bidell beim Salto-Abgang vom Reck im Jahr 1947, als der TSV Weißenhorn sein Hundert-Jahr-Jubiläum feierte.
    Dieses Foto zeigt den Turner Karl Bidell beim Salto-Abgang vom Reck im Jahr 1947, als der TSV Weißenhorn sein Hundert-Jahr-Jubiläum feierte. Foto: Sammlung Bidell

    Er war herausragender Turner, Kampfrichter, Tischtennisspieler und Wanderwart, aber auch seine beruflichen Kompetenzen und seine Tätigkeit als Handwerker waren beim TSV Weißenhorn gefragt. 75 Jahre war Karl Bidell dort Mitglied, sein Engagement beim größten Sportverein in der Fuggerstadt währte quasi ein Leben lang. Wobei der Weißenhorner ein deutlich höheres Alter erreichte: Mit 92 Jahren ist er am 4. Mai gestorben. "Mit seinem Engagement und seiner ansteckend fröhlichen Art war er ein Vorbild für Generationen von TSVlern", sagt Jürgen Bischof, der Vorsitzende des Vereins.

    Bischof erinnert sich anlässlich des Todes von Karl Bidell an das Jahr 2007 zurück. Damals richtete der TSV ein "Erzähl-Café" aus, in dem Bidell seine Erinnerungen schilderte. Schon im Jahr 1946, direkt nach Wiedergründung des Vereins nach dem Zweiten Weltkrieg, war er als Turner aktiv. Ein altes Foto von damals zeigt ihn als durchtrainiertes Mitglied der Turnerriege. Auf einer weiteren Fotografie ist Bidell beim Salto-Abgang vom Reck im Jahr 1947 zu sehen, als der TSV Weißenhorn sein hundertjähriges Bestehen feierte.

    2016 wurde Karl Bidell (links) für 70 Jahre Mitgliedschaft im TSV Weißenhorn ausgezeichnet, rechts neben ihm steht Helmuth Maier.
    2016 wurde Karl Bidell (links) für 70 Jahre Mitgliedschaft im TSV Weißenhorn ausgezeichnet, rechts neben ihm steht Helmuth Maier. Foto: Roland Furthmair (Archivfoto)

    Damals sei alles in Weißenhorn zugegen gewesen, was im Turnen Rang und Namen hatte, berichtete Bidell, einschließlich der deutschen Turnnationalmannschaft. Die Weißenhorner Bevölkerung nahm regen Anteil an den Feierlichkeiten und schmückte die Häuser und das Städtchen mit Blumen, Kränzen und Fahnen. Bidell erinnerte sich beim "Erzähl-Café" aber auch an die damaligen turnerischen Vergleichswettkämpfe mit den Nachbarstädten: Am verbissensten sei immer mit den Pfuhlern um die Vorherrschaft im Turngau gekämpft worden.

    Karl Bidell half bei Renovierung von Stadt- und TSV-Halle in Weißenhorn

    Nach seiner aktiven Zeit als Turner engagierte sich Bidell als Kampfrichter, außerdem spielte er Tischtennis in der Senioren-Mannschaft. Daneben organisierte er als Wanderwart jährlich Ausflüge für die Mitglieder. Diese „Turnerwanderungen“ fanden immer großen Anklang und stärkten die Gemeinschaft im Verein, wie Bischof berichtet.

    Darüber hinaus arbeitete das engagierte Vereinsmitglied an allen Umbauten und Renovierungen von Stadt- und TSV-Halle mit. Bidell kümmerte sich vor allem um die Elektrik, was auch sein Beruf war. 1975 standen die Erweiterung der TSV-Halle und der Einbau einer neuen Küche an, 1983 wurde die Stadthalle renoviert, die Erneuerung der Dachbodendämmung erfolgte 1985.

    "Karl Bidell war 75 Jahre Mitglied im TSV Weißenhorn und damit ein echtes Urgestein unseres Vereins", sagt Bischof. "Wir trauern mit seiner Familie um ihn und sind dankbar für alles, was er in unserem Verein geleistet hat." Bidell hinterlässt seine Frau Ruth und die beiden Töchter Esther und Iris mit ihren Familien.

    Lesen Sie dazu auch:

    Ein bisschen was ist wieder möglich

    Rückkehr ins Training mit Hürden

    Der FV Weißenhorn: 100 Jahre alt – und noch ganz jung

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden